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Selbst geholfen

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Unsere Serie für den Hobby-Schrauber

Trabant und Wartburg - Defekte Lichtmaschine

2003-09-27 00:00:01 Geändert: 2008-09-04 17:44:06 (1) (Gelesen: 33326)
Wenn das rote Licht im Cockpit Ladeverlust signalisiert, ist meist die Lichtmaschine kaputt.

Die Drehstromlichtmaschinen des Trabant 601 und Wartburg 353 haben einen integrierten elektronischen Spannungsregler und sind wartungsfrei. So lange die rote Ladekontrolllampe nach dem Start des Motors verlischt, braucht man sich um die Lichtmaschine nicht zu kümmern. Wenn die Lampe jedoch einen Fehler signalisiert, wird die Batterie nicht mehr aufgeladen. Ihre Kapazität reicht dann bei einer Tagesfahrt noch mindestens für 10 Stunden. Nachts kann man mit 2 bis 3 Stunden rechnen, danach ist sie entladen.
Bei den meisten Defekten muss man nicht unbedingt in die Werkstatt, und Ersatzteile kann man aus gebrauchten Lichtmaschinen gewinnen, die aus verschrotteten Fahrzeugen von den Verwertungsbetrieben sehr billig angeboten werden. Beim Wartburg 353 ist die Lichtmaschine nur mit zwei Schrauben am Motorblock befestigt, wie die Bilder zeigen. Bei der Trabant-Lichtmaschine hat das Gehäuse drei Befestigungspunkte, ein verstärktes und ein abgedichtetes Lager auf der Antriebsseite und eine Schutzkappe hinten. Außerdem gibt es geringe Unterschiede in den Wicklungen, wodurch die Trabantvariante bei niedrigerer Drehzahl zu laden beginnt. Der elektronische Spannungsregler, der komplette Bürstenhalter, die Kohlebürsten, die Gleichrichter- und Hilfsdioden sowie die Kabelanschlüsse sind gleich. Ein gesondertes Massekabel hat nur der Wartburg. Der Trabant begnügt sich mit der Masseverbindung, die durch die Anschraubpunkte am Motor gegeben ist.
Wenn die Lichtmaschine ausgebaut wird, muss zuvor die Batterie abgeklemmt werden, sonst führt die rote, am Pluspol der Lichtmaschine angeschraubte Leitung Spannung und kann Kurzschlüsse verursachen. Die anderen Leitungen - Blau für Ladekontrolle, Braun für die Masse, Grün zum Regler - sind gesteckt. Die Mutter an der Plusklemme 30 hat 10 Millimeter Schlüsselweite. Die Halteschrauben haben einen 13er Sechskant-Kopf, Regler und Bürstenhalter der Lichtmaschine sind von außen zugänglich.
Verschmutzte oder verfettete Bürsten und Schleifringe lassen die rote Lampe erst bei höheren Drehzahlen verlöschen, ist nur eine Bürste sehr stark abgenutzt, kann der Schleifring einen Riss haben. Leuchtet die Lampe ständig, können Dioden defekt sein. Bei Durchschlag einer plusseitigen Diode SY 171 leuchtet sie sogar bei ausgeschalteter Zündung und verlischt beim Einschalten. Wenn die Batterie äußerlich feucht wird und es nach Säure riecht, ist der Regler defekt. In diesem Fall sollte sofort sein grünes Verbindungskabel vom Stecker abgezogen werden, sonst wird bei der Weiterfahrt die Batterie leergekocht und zerstört, wobei noch Säureschäden an umliegenden Blechteilen auftreten. Der Regler kann nur komplett gewechselt werden. Eine Reparatur oder Nachstellung ist nicht möglich.
Zum Keilriemen noch einen Hinweis. Wird er zu straff gespannt, halten die Kugellager der Lichtmaschine nicht lange. Sitzt er nicht straff genug, rutscht er bei Nässe in der kleinen Keilscheibe. Beim Trabant passiert das wegen der tief angebauten Lichtmaschine öfter. Wenn man eine Pfütze durchfährt, wird die Batterie kurzzeitig nicht geladen. Die rote Lampe reagiert hier nicht und zeigt das nicht an. Deshalb ist es ratsam, stets auf die richtige Ladespannung zu achten.


Im Stillstand zeigt das Voltmeter12,6 Volt an. Wenn die Lichtmaschine lädt, steigt die Spannung auf 14 Volt.

Bei Arbeiten an der Lichtmaschine muss die Batterie abgeklemmt werden. Andernfalls riskiert man Kurzschlüsse und Kabelbrand.

Beim Wartburg sitzt die Lichtmaschine unter dem Auspuffkrümmer. An die Kabel kommt man gut heran, nicht so an die Halterung.

Hier die komplette Verschraubung am Motorblock und an der Spannstrebe. Die große Scheibe (Pfeil rechts) darf nicht fehlen.

Anschlüsse von links nach rechts: Schraubklemme 30-rotes, Massestecker-braunes, Stecker D+ -grünes und blaues Kabel.

Unter dem Regler sitzt der Bürstenhalter. Werden die Stiftschrauben herausgedreht, lässt er sich abnehmen.

Die Litzen der Kohlebürsten sind an den Kontaktfahnen angelötet. Schlitze im Halter ermöglichen die Verschleißkontrolle.

Bei abgenommenem Bürstenhalter können die Schleifringe durch das Fenster geprüft und gereinigt werden.
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