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Ereignisse am 01.05.

    01.05.1962 -
  1. Serienanlauf P 50/2 mit folgenden Änderungen:
    Synchrongetriebe mit verstärkten und geänderten Gelenkwellen
    anderer Hilfsrahmen
    Motor P 50/2
    neugestalteter Innenraum beim Sonderwunsch
  2. Farbprogramm:
    Standard: marmorweiß, silbergrau, heliotop, rosenbeige, rohrgelb, damastgrün
    Sonderwunsch: Grundfarbe marmorweiß
    Zweitfarbe: silbergrau, rosenbeige, rohrgelb, damastgrün
  3. Vorstellung Camping
  4. Motorhaubengerippe an Scharnierseite vernietet
  5. 01.05.1958 -
  6. Zusammenschluss zum VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau
Whims Camping-Wohnanhänger

Wie helfe ich mir selbst 'Camping-Wohnanhänger'

vom VEB Verlag Technik, Berlin.
1. Auflage mit 320 Bildern und 36 Tafeln von 1985.

4.2.1.1. Achse der Campinganhänger Bastei und Intercamp

2010-01-09 17:39:15 Geändert: 2015-02-25 09:41:35 (2) (Gelesen: 42681)

Die Achse beider Campinganhänger ist in ihren Grundbaugruppen gleich (Bild 4.1). Sie unterscheiden sich nur in der Spurweite (Bastei 1530 mm; Intercamp 1700 mm). Auf Grund der unterschiedlichen Spurweiten ist das Achsrohr des Campinganhängers Intercamp um 170 mm länger, und die Haltenüsse im Achsrohr sind um diesen Betrag versetzt angeordnet.

Bild 4.1. Drehstabachse
1 Radbremse mit Bremstrommel; 2 untere Stoßdämpferhalterung; 3 Handbremsseil; 4 Bremsschlauch; 5 Achsrohr; 6 obere Stoßdämpferhalterung; 7 Schwingungsdämpfer; 8 Schwinghebel; 9 Radnabe

Aufbau und Funktion

Der Drehstab für die Achse des Campinganhängers Intercamp ist durch einen eingenieteten Flachstahl um 170 mm verlängert. Dieses eingenietete Zwischenstück hat keine tragende Funktion und dient nur zur Montage und Demontage des Drehstabes. Die dynamische sowie statische Beanspruchung der Achse wird vom Laufrad über die Radnabe, dem Schwinghebel und dem Drehstab auf die eingeschweißte Haltenuss und somit auf das Achsrohr übertragen. Um bei der dynamischen Beanspruchung die Fahrstabilität der Campinganhänger zu verbessern, werden Teleskop-Schwingungsdämpfer vom Typ A2-150-140/50 zwischen Achsrohr und Schwinghebel eingebaut. Dadurch werden gleichzeitig auftretende Fahrstöße gedämpft und die Beanspruchung des Fahrwerkes gemindert.

Die obere Stoßdämpferaufnahme ist mit dem Achsrohr fest verschweißt, während die untere Schwingungsdämpferaufnahme am Schwinghebel durch Schraubverbindung befestigt ist. Die Schwinghebel sind im Achsrohr durch einen Gewindestift M 12 mit Zapfen gegen axiale Verschiebung arretiert. Um durch auftretende Fahrschwingungen ein Lösen des Gewindestiftes zu verhindern, wird dieser durch Kontern mit einer M-12-Mutter gesichert. Die auf dem Achsrohr aufgeschweißten Achsböcke dienen zum Befestigen der Achse am Fahrwerkrahmen. Die Verbindung zwischen Achsbock und Rahmen erfolgt durch Sechskantschrauben M 12 x 90.

Über dem in der Mitte des Achsrohres befestigten Verteiler vom Typ A27 wird der vom Hauptbremszylinder kommende Hydraulikdruck zum jeweiligen Radbremszylinder geleitet. Die beiden Hydraulik- und Handbremsleitungen sind seitlich an der Baugruppe Radbremse montiert.

Wartungsarbeiten

Um die Sicherheit im Straßenverkehr und damit eine hohe Fahrstabilität zu gewährleisten, sollten nachfolgend aufgeführte Wartungsarbeiten an den Baugruppen Achsrohr, Drehstab, Schwinghebel und Radnabe unbedingt durchgeführt werden. Wartungsarbeiten an den Baugruppen der Radbremse werden im Abschnitt 4.2.2. und an den Teleskop-Schwingungsdämpfern im Abschnitt 4.2.4. behandelt.

Arbeiten am Achsrohr (Bild 4.2)

Die nachfolgend beschriebenen Arbeiten sind jährlich bzw. alle 5000 km auszuführen.

  • Schmierstelle 3 säubern und mit einer Fettpresse Schmierfett SWA 532 eindrücken.
    Beachte:
    Das Schmierfett soll in die Lagerbuchsen aus Pressmasse gedrückt werden. Zwischen beiden Lagerbuchsen ist aber ein Hohlraum von etwa 0,02 dm3. Es ist deshalb ratsam, den Kegelschmierkopf bei der ersten Wartung abzuschrauben und den Hohlraum mit Schmierfett zu füllen. Das Einpressen unter Druck kann dann bei eingeschraubtem Kegelschmierkopf erfolgen.
  • Schraubverbindung zwischen Auflagerbock 7 und Fahrwerkrahmen bzw. Oberbau überprüfen. Hat sich die Kontermutter gelöst, so ist diese abzuschrauben und die darunter liegende Mutter mit Hilfe eines Drehmomentenschlüssels, mit dem Drehmoment 78,4 Nm, nachzuziehen. Danach ist die zweite Mutter aufzuschrauben und mit der ersten Mutter zu kontern.
    Beachte
    Nach dem Neuerwerb eines Campinganhängers sollte diese Kontrolle bereits nach 500 km durchgeführt werden.
  • Kontrollieren der Gewindestifte 2 und 4 auf Festsitz.
    Beachte:
    Der Gewindestift 2 verhindert ein Herausgleiten des mit dem Lagerrohr verschweißten Schwinghebels. Ist während der Fahrt ein Schwimmen des Campinganhängers spürbar, so könnte sich dieser Gewindestift gelöst haben. Der Gewindestift 4 arretiert den Drehstab:
  • Befestigung des Bremsflüssigkeitsverteilers in Achsrohrmitte überprüfen. Ist der Verteiler locker, dann ist die Schraubverbindung nachzuziehen.
  • Sichtprüfung der Längsschweißnähte in der Mitte des Achsrohrs auf Rissbildung. Diese Schweißnähte verbinden die Haltenuss, die zur Aufnahme der Drehstäbe dient, fest mit dem Achsrohr und müssen das eingeleitete Drehmoment übertragen. Wird Rissbildung festgestellt, so ist die Achse zu zerlegen. Die eingerissenen Stellen sind nachzuschweißen.
    Beachte:
    Ein Überschweißen der vorhandenen Risse genügt nicht, da dadurch nur die Oberfläche der Schweißnaht geschlossen wird.

    Die Schweißnaht ist unbedingt bis zur Haltenuss aufzuschleifen und danach von einem Schweißer mit der Zulassung für Schweißarbeiten in der Ausführungsklasse II B neu zu schweißen. Der Winkel zwischen Auflagebock und Schwinghebel beträgt beim Bastei 15° und beim Intercamp 0°.

Das Fahrgestell des Campinganhängers Intercamp ist mit PUR-Anstrich behandelt. Anstelle von Alkydharz-Grund- und -Deckfarbe ist beim Ausbessern PUR- Grund und -Deckanstrich zu verwenden.

Bild 4.2. Achsrohr
1 Auflagebock; 2 Gewindestift M 12 x 40 mit Kontermutter; 3 Kegelschmierkopf; 4 Gewindestift M 12 x 50 mit Kontermutter

Treten trotz vorschriftsmäßig ausgeführter Wartung einmal Störungen auf, so soll die Tabelle 4.4 helfen, die Ursachen zu erkennen und abzustellen.

Das Wechseln einer kompletten Drehstabachse ist nur dann erforderlich, wenn die Achse durch einen Unfall oder wesentliche Überschreitung der zulässigen, Achslasten so deformiert wurde, daß das Auswechseln einzelner Baugruppen nicht verantwortet werden kann. Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, daß bei Einhaltung der zulässigen Achslasten und ordnungsgemäßer Wartung fast ausschließlich normale Verschleißerscheinungen eintreten, die ein Auswechseln der kompletten Achse nicht rechtfertigen.

Beachte:
Zum Ausbau der Achse den Anhänger so aufstellen, daß seitlich 1,70 m freier Raum ist.

Ausbau

  • Mit Schraubendreher die Radzierkappen abdrücken.
  • Radmuttern lockern.
  • Zuggabel anheben und einen Bock unter die Zuggabel stellen.
  • Anhänger mit Scherenwagenheber anheben und hinter die Achse zwei Böcke unter den Fahrwerkrahmen stellen.
  • Als zusätzliche Sicherung sollten die Standstützen abgesenkt werden. Unter die Standstützen sind Holzklötze zu legen, da diese beim Absenken durch die Bockabstützung sonst den Boden nicht berühren.
    Beachte:
    Die Standstützen genügen als alleinige Abstützung des Anhängers nicht - Unfallgefahr!
  • Radmuttern abschrauben und Räder abnehmen.
  • Handbremsseil an den Seilverlängerungen bzw. an Waagebalken (Schubstück) abschrauben.
  • Vom Hauptbremszylinder kommende Bremsleitung am Verteiler abschrauben und auslaufende Bremsflüssigkeit in ein sauberes Gefäß laufen lassen.
  • Lösen der gekonterten M-12-Mutter am Auflagebock.
    Beachte:
    Das Achsrohr ist vor dem Lösen der zweiten M-12-Mutter am Auflagebock mit Hilfe von zwei verstellbaren Stützböcken zu sichern. Die Achse hat eine Masse von 60 kg und würde ohne Sicherung herunterfallen - Unfallgefahr!
  • Stützböcke unter dem Achsrohr absenken bis Radbremse Bodenkontakt hat.
  • Stützböcke entfernen und Achse unter dem Anhänger herausziehen.
  • kurze Bremsleitung und Verteiler A27 abschrauben und an die neue Achse anschrauben.

Einbau

Der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.

Beachte:
Vor dem Einbau der neuen oder reparierten Achse sind vorhandene Korrosionsschäden an der Auflagefläche des Auflagebockes der Achse am Fahrwerkrahmen zu beseitigen. Das Einstellen der Betriebsund Handbremse erfolgt nach Abschnitt 4.2.3.1.

Schwinghebel oder Drehstab wechseln

Demontage

  • Vorlegekeile unter das Rad legen, an dem der Schwinghebel nicht zu wechseln ist.
  • Radzierkappe mittels Schraubendrehers an dem Rad entfernen, an dem der Schwinghebel gewechselt wird.
  • Radmutter lockern.
  • Radkappe mit Schraubendreher abdrücken.
  • Splint zur Sicherung der Achsmutter mit Schraubendreher geradebiegen und mit Kombizange herausziehen.
  • Achsmutter mit Gabelschlüssel SW 36 lösen.
  • Anhänger mit Scherenwagenheber anheben, bis Reifen keine Bodenberührung mehr hat.
  • Standstützen herunterdrehen.
  • Je einen Stützbock vor und hinter der Achse unter den Fahrwerkrahmen stellen
    Beachte:
    Die Stützböcke müssen unbedingt verwendet werden, da beim Herausschlagen des Schwinghebels aus dem Achsrohr der Scherenwagenheber umkippen kann.
  • Radmuttern abschrauben und Rad abnehmen.
  • Lösen des Schwingungsdämpfers an der unteren Halterung durch Herausschrauben der M-12-Schraube.
  • Stoßdämpfer hoch drücken, damit die untere Stoßdämpferhalterung frei liegt
  • Handbremsseil an der Seilverlängerung abschrauben.
  • An der Rückseite des Haltebleches der Radbremse Bremsschlauch abschrauben. Handbremsseil durch die Rohrführung zurückziehen.
  • M-12-Gewindestift 2(Bild 4.2) mit Schraubendreher festhalten und Mutter lockern, Gewindestift vollständig herausschrauben.
    Beachte:
    Ein teilweises Herausdrehen des Gewindestiftes genügt nicht, da damit noch keine Sicherheit gegeben ist, dass die Schwinghebelarretierung nicht mehr funktioniert.
  • M-12-Gewindestift (Bild 4.3) mit Innensechskantschlüssel festhalten und M-12-Schraube lockern, Stift mit Schraube herausdrehen.
  • Mit Hilfe einer Abziehvorrichtung Schwinghebel aus den Führungsbuchsen im Achsrohr herausziehen. Ist keine Abziehvorrichtung vorhanden, dann kann der Schwinghebel auch aus dem Achsrohr herausgeschlagen werden.
    Beachte:
    Beim Herausschlagen dürfen die Schläge auf dem Schwingarm nur in Achsnähe geführt werden. Der Schwingarm sollte dabei gedreht werden.
  • Nachdem das Führungsrohr des Schwingarmes ca. 100 mm herausgeschlagen wurde (Bild 4.4), sollte das weitere Herausschlagen mit einem Gummihammer erfolgen.
  • Gummidichtring vom Führungsrohr des Schwinghebels abstreifen. Abschrauben der Schwingungsdämpferhalterung unten. Die Demontage der Radbremse erfolgt nach Abschnitt 4.2.2.1.
    Beachte:
    Der Achsstumpf ist in die Grundplatte des Schwingarmes mit der Passung Einheitbohrung Ø 35 H 8/S 6 eingepresst und verschweißt. Er lässt sich somit nicht demontieren.

Bild 4.3. Lösen des M-12-Gewindestiftes durch Festhalten des Stiftes mit einem Innensechskantschlüssel und Aufdrehen der M-12-Mutter mit einem Gabelschlüssel SW 19

Bild 4.4. Schwingarm im teilweise herausgeschlagenen Zustand

Tabelle 4.4. Störungen am Fahrwerk, ihre Ursachen und Abstellung

Art der Störung Ursache Abhilfe
Federung ungenügend Anhänger überladen
Schwingungsdämpfer fest
nach Abschn. 4.2.4. überprüfen bzw. wechseln
Verformung des Drehstabes Drehstabwechseln
Schweißverbindung zwischen Haltenuss und Achsrohr gelöst Haltenuss neu einschweißen
Campinganhänger steht auf gerader Ebene schief Anhänger einseitig beladen Drehstab verformt oder gebrochen Drehstab wechseln
Luftdruck in den Reifen unterschiedlich Luftdruck auf vorgeschriebenen Wert angleichen
Muttern oder Schrauben der Felgenbefestigung locker Verbindung nachziehen
falsche Reifengröße montiert
Reifen schleift am Radkasten Schwinghebel bewegt sich im Achsrohr axial Gewindestift 2(Bild 4.2) nachziehen bzw. erneuern
radiale Unwucht in der Felge Felge erneuern
Schwinghebel verformt Schwinghebel wechseln
Steg an der Ausfräsung im Schwinghebelrohr weggeplatzt Bolzen wechseln
zu große Reifen montiert Originalreifen montieren
Campinganhänger hat zu geringe Bodenfreiheit Anhänger überladen  
Drehstäbe verformt oder gebrochen Drehstäbe wechseln
zu geringer Luftdruck vorgeschriebenen Luftdruck in der Bereifung herstellen
Haltenuss im falschen Winkel eingeschweißt Haltenuss neu einschweißen
Campinganhänger läuft während der Fahrt unruhig falsche Beladung umladen, bis mindestens 5 % der Gesamtmasse bzw. max. 50 kg Kupplungslast an der Kugelkupplung vorhanden sind; beide Räder sollten annähernd gleiche Radlasten haben
Befestigung zwischen Rahmen und Achsböcken bzw. Oberbau und Fahrzeugrahmen gelockert Schraubverbindungen nachziehen
ein oder beide Schwingungsdämpfer defekt Dämpfer wechseln
ungleicher Luftdruck bzw. Reifen unterschiedlich stark abgenutzt Luftdruck auf vorgeschriebenen Wert angleichen bzw. Bereifung wechseln
zu große Unwucht in den Rädern Räder auswuchten lassen
Unwucht in den Bremstrommeln Bremstrommel kontrollieren, maximal zulässige Unwucht 500 gern
Reifenschaden
Im aufgebockten Zustand des Anhängers haben die Räder um ihre waagerechte Achse ein spürbares Spiel Radlager ausgeschlagen Radlager wechseln
Lagerspiel im Achsrohr zu groß Lagerbuchsen wechseln und nach dem Einpressen auf 0 54 + 0,25 . . . + 0,15 aufreiben

Montage

Die Montage erfolgt in umgekehrter Reihenfolge der Demontage.

Vor der Montage sollten die Lagerbuchsen und die Drehstäbe auf Schäden überprüft werden.

Dazu sind folgende Arbeitsgänge erforderlich:

  • Mit Hilfe einer Blechscheibe vom Ø 54 mm ist zu prüfen, ob die Lagerbuchsen ausgeschlagen sind. Sind die Lagerbuchsen ausgeschlagen, dann sind diese zu wechseln.
  • Zur Demontage des kompletten Drehstabes ist am gegenüberliegenden Schwinghebel der M-12-Gewindestift (Bild 4.3)zu lösen.
  • Drehstab mit einem Dorn oder Bolzen in Richtung des demontierten Schwingarmes schlagen und herausnehmen (Bild 4.5).
  • Drehstäbe auf bleibende Verformung oder sichtbare Risse prüfen. Sind Beschädigungen an den Drehstäben sichtbar, dann sind diese durch neue Drehstäbe zu ersetzen. Die Drehstäbe müssen einen Durchmesser von 23 ± 0,1 mm haben.
    Beachte:
    Beim Campinganhänger Intercamp ist das zwischen beiden Drehstabhälften befindliche Zwischenstück auszubauen und zwischen die neuen Drehstabhälften einzusetzen. Die Bohrung an der Verbindungsstelle der Drehstabhälften hat den Durchmesser 10 H 11. Die Kanten der an beiden Enden liegenden Vierkante müssen in einer Flucht liegen.
  • Vierkantflächen an den Drehstäben leicht einfetten.

Nach der durchgeführten. Montage sind folgende Punkte zu beachten:

  • Schmierstelle 3 (Bild 4.2) mit Schmierfett SW A 532 füllen.
  • Überprüfen, ob der Gewindestift am gegenüberliegenden Schwinghebel fest angezogen und gekontert ist.
  • Betriebsbremse entlüften.
  • Handbremse einstellen.
  • Bremsprobe durchführen (alle Arbeiten an der Bremsanlage s. Abschn. 4.2.2.1.).

Bild 4.5. Herausziehen des Drehstabes aus dem Achsrohr

Lagerbuchsen wechseln

Demontage

  • Vorlegekeile unter das Rad legen, an dem der Schwinghebel nicht zu wechseln ist.
  • Radzierkappe mittels Schraubendrehers entfernen.

Die weitere Demontage wird nach der Arbeitsfolge des Schwinghebelwechsels (s. S. 162) ausgeführt und zwar ab „Anhänger mit Scherenwagenheber anheben . . ." bis zum Arbeitsgang „Handbremsseil an der . . .".

Danach sind noch folgende Arbeitsgänge erforderlich:

  • Bremsschlauch an der oberen Schwingungsdämpferhalterung lösen
  • M-12-Gewindestift herausschrauben und Schwinghebel herausziehen (Einzelheiten ebenfalls unter Schwinghebel wechseln).
    M-12-Gewindestift (Teil 4 im Bild 4.2) am gegenüberliegenden Schwingarm lösen.
    Beachte:
    Eine Demontage der Radbremse ist nicht erforderlich. Der Drehstab muss jedoch um ca. 300 mm zurückgeschlagen werden.
  • Herausziehen der alten Lagerbuchsen und die innere Lagerfläche des Achsrohres mit Waschbenzin säubern.
  • Erste Lagerbuchse aus Pressmasse so weit in das Achsrohr eindrücken, dass der Abstand zwischen der Einpressfläche der ersten Lagerbuchse bis zum Achsrohrende 143 ± 0,5 mm beträgt (Bild 4.6). Die zweite Lagerbuchse muss so weit eingedrückt werden, dass der Abstand zwischen Einpressfläche und Achsrohrende 6 ± 0,3 mm beträgt. Beim Eindrücken der Buchsen ist darauf zu achten, dass die Öffnungen der Schmiernuten in den Buchsen zueinander zeigen. Nach dem Einpressen sind beide Buchsen mit einer 250 mm langen Führungsreibahle auf Ø 54 + 0,15 . . . 0,25 mm aufzureiben. Der Abrieb muss gründlich ausgesaugt werden.

Bild 4.6. Sitz der Lagerbuchsen im Achsrohr

Montage

Die Montage erfolgt in umgekehrter Reihenfolge der Demontage. Nach der Montage sind folgende zusätzliche Arbeitsgänge erforderlich:

  • Handbremse nach Abschn. 4.2.2.1. einstellen.
  • Achsrohr abschmieren.
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Meinungen zum Thema (1)

  • 2015-02-25 09:41:35
    Vorbildlich exakt, eindeutig und verständlich, mein vollstes Lob für diese Anleitung, bin Physiker und im Technikbereich tätig, besser kann man sowas nicht machen!

4.2.1.2. Radaufhängung des Campinganhängers QEK Junior

2010-01-09 17:37:28 Geändert: 2010-01-09 17:37:32 (1) (Gelesen: 42652)

Die Ausführungen in diesem Abschnitt beziehen sich auf das gebremste Fahrwerk. Bei Arbeiten am ungebremsten Fahrwerk können die auf die Bremse bezogenen Punkte einfach weggelassen werden.

Aufbau und Funktion

Die Radaufhängung ist für die gebremste und für die ungebremste Ausführung gleich. Die Räder werden unabhängig voneinander durch am Zentralrohrrahmen angeordnete Dreiecklenker geführt (Bild 4.7). Die dynamische sowie statische Belastung wird vom Laufrad über die Radnabe, die Schraubendruckfeder auf die obere Schwingungsdämpfer- und Schraubenfederaufnahme und somit über die am Zentralrohrrahmen angeschweißte Quertraverse übertragen (Bild 4.8). Die Dreiecklenker haben somit nur eine Führungsfunktion.

Bild 4.7. Einzelradaufhängung mit Querlenkern am QEK Junior
1 Dreiecklenker, 2 Feder; 3 Gummifeder; 4, 5 Stoßdämpferhalterung; 6 Lenkerlagerung; 7 Fangband; 8 Stoßdämpfer

Bild 4.8. Fahrgestell QEK Junior

Zur Verbesserung der Fahrstabilität wurden Teleskop-Schwingungsdämpfer vom Typ A2-150-140/50 eingesetzt. Die untere Schraubendruckfederaufnahme sowie die untere Stoßdämpferaufnahme sind mit dem Dreiecklenker verschweißt. Im entlasteten Zustand gewährleistet das an der oberen Schraubenfederhalterung angeschraubte Halteband die Funktionssicherheit des Schwingungsdämpfers sowie der Schraubendruckfeder.

Über den am Zentralrohrrahmen angeordneten Bremsflüssigkeitsverteiler A27 wird der Bremsdruck über die an den Dreieckslenkern geführten Bremsleitungen zur Radbremse geleitet. Der Achsstumpf ist in der eingeschweißten Führungsbuchse der Dreiecklenker eingeschraubt. Bei Überladung wird die Druckfeder so weit zusammengedrückt, dass die Gummifeder in die am Dreiecklenker befindliche Federauflage gepresst wird. Die auftretenden Fahrbahnstöße werden dann fast ungedämpft in die Quertraverse geleitet und führen zur Deformierung der für eine zulässige Masse von 500 kg ausgelegten Quertraverse.

Wartungsarbeiten

Die Wartungsarbeiten beziehen sich auf die im Bild 4.7 genannten Baugruppen. Wartungsarbeiten an den Baugruppen Radbremse sind im Abschnitt 4.2.2. und die an den Schwingungsdämpfern erforderlichen Arbeiten im Abschnitt 4.2.4. behandelt. Folgende Wartungsarbeiten sind alle 5000 km bzw. mindestens jährlich einmal durchzuführen:

  • Kontrolle der Befestigung des Fangbandes an der oberen Schraubenfederhalterung und Fangband auf Beschädigung überprüfen.
  • Gummifeder und Federauflage säubern und Gummifeder mit Glyzerin einreiben.
  • Befestigung der Dreiecklenker am Zentralrohrrahmen überprüfen, dabei besonders auf ordnungsgemäße Versplintung der Kronenmuttern achten.
  • Befestigung der Schwingungsdämpfer an der oberen und unteren Aufnahme kontrollieren.
  • Schweißnähte der gesamten Baugruppe mit Waschbenzin säubern und auf Rissbildung überprüfen.
  • Befestigung des Bremsflüssigkeitsverteilers am Zentralrohrrahmen sowie die Befestigung der Bremsschläuche an den Dreiecklenkern kontrollieren.
  • Splintsicherung der Kronenmutter am Achsstumpf überprüfen.

Störungen, die trotz guter Wartung auftreten können, sind in Tabelle 4.5 aufgeführt. Die Tabelle gilt gleichzeitig für den Camptourist. Störungen, die für alle Anhängertypen zutreffend sind, können der Tabelle 4.4 entnommen werden.

Tabelle 4.5. Störungen am Fahrwerk, ihre Ursachen und Abstellung

Art der Störung Ursache Abhilfe
Federung ungenügend Schraubdruckfeder (Blattfeder) ermüdet Feder wechseln
.Dreiecklenker deformiert Dreiecklenker wechseln
Dreiecklenker an der Befestigung am Zentralrohrrahmen zu fest eingespannt Kronenmutter entsplinten und lösen. Mit Drehmomentenschlüssel mit 190 ± 10 Nm anziehen und neu versplinten
Campinganhänger steht auf gerader Ebene schief Schraubendruckfeder (Blattfeder) ermüdet bzw. gebrochen
Reifen schleift am Radkasten Schraubendruckfeder (Blattfeder) gebrochen
Quertraverse durch Überladung verbogen neue Traverse einschweißen
Dreiecklenker verformt Dreiecklenker wechseln
Campinganhänger hat zu geringe Bodenfreiheit Schraubendruckfedern (Blattfeder) ermüdet beim QEK Junior sind immer beide Schraubenfedern zu wechseln
beide Quertraversen durch Überladen verbogen neue Traversen einschweißen
Campinganhänger läuft während der Fahrt unruhig Silentbuchsen ausgeschlagen neue Silentbuchsen einsetzen
zu starker Seitenwind langsamer fahren
Räder haben um ihre waagerechte Achse ein spürbares Spiel Achsstumpf im Dreiecklenker ausgeschlagen Dreiecklenker bzw. Achsstumpf erneuern
Silentbuchsen ausgeschlagen Silentbuchsen erneuern

Dreiecklenker komplett aus- und einbauen

Demontage

Der Anhänger muss zur Demontage des Dreiecklenkers so aufgestellt werden, dass seitlich mindestens 1,0 m Abstand zur Wand vorhanden ist:

  • Mit Schraubendreher Radzierkappe abdrücken.
  • Radmuttern lockern und Vorlegekeile unter das gegenüberliegende Rad legen.
  • Zuggabel anheben und einen Bock unter die Zuggabel stellen.
  • Anhänger mit Scherenwagenheber anheben und hinter den Dreiecklenker einen Bock unter den Fahrwerkrahmen stellen.
  • Als zusätzliche Sicherung sollten die Standstützen abgesenkt werden.
    Beachte:
    Unter die Standstützen Holzklötze legen. Standstützen genügen als alleinige Abstützung des Anhängers nicht.
  • Radmuttern abschrauben und Rad abnehmen.
  • Nachstellmutter der Handbremse lockern.
  • Handbremsseil am Waagebalken lösen. Dies erfolgt indem der Splint geradegebogen und herausgezogen wird. Bolzen aus der Führung im Waagebalken herausnehmen.
  • Bremsschlauch an dem am Zentralrohr sitzenden Verteiler A27 abschrauben und auslaufende Bremsflüssigkeit in einem sauberen Glas auffangen.
  • Untere Halterung des Schwingungsdämpfers lösen.
  • Fangband an der oberen Schraubenfederaufnahme abschrauben.
    Beachte:
    Schraubenfeder steht unter Druck - Unfallgefahr!
    Dreiecklenker sollten daher mit einem Scherenwagenheber gesichert werden. Nach dem Abschrauben des Fangbandes sind dann die Dreiecklenker vorsichtig abzusenken. Dadurch wird die Feder entspannt.
  • Schraubenfeder herausnehmen.
  • Splinte an den Kronenmuttern der Dreiecklenkerlagerung aufbiegen und herausziehen und Kronenmuttern abschrauben.
  • Gewindebolzen M 12 x 1,5 herausziehen bzw. in Richtung Quertraverse herausschlagen. Der Gewindebolzen vor der Quertraverse wird vom Inneren des Campinganhängers aus herausgeschlagen. Dazu sind in der Trittmulde zwei Bohrungen vorhanden, durch die der Alu-Dom zum Herausschlagen des Gewindebolzens angesetzt werden kann (Gewinde des Bolzens nicht beschädigen). Beim Herausschlagen des Bolzens können die am Gelenk befindlichen Bauteile Anlauf- und Distanzscheibe herunterfallen.
  • Dreiecklenker mit Radbremse seitlich herausnehmen.
  • Bremsleitung durch Lösen der Halteschelle an der Querstrebe des Dreiecklenkers abnehmen.
  • Splint der zwischen beiden Streben der Dreiecklenker liegenden Kronenmutter aufbiegen und herausziehen, Kronenmutter abschrauben und Scheibe abnehmen.
  • Achsstumpf aus der Lagerung der Dreiecklenker herausdrücken bzw. herausschlagen.
    Beachte:
    Wird der Achsstumpf herausgeschlagen, dann sollte ein Alu-Dorn verwendet werden.

Montage

Die Montage erfolgt in umgekehrter Reihenfolge der Demontage. Vor der Montage sollten die Baugruppen Teleskop-Schwingungsdämpfer, Fangband, Gummifeder und Schraubendruckfeder auf Beschädigungen überprüft werden, da im demontierten Zustand der Dreiecklenker diese Baugruppen gleichzeitig mit ausgewechselt werden können. Nach der Montage sind:

die Betriebsbremse zu entlüften, die Handbremse einzustellen und eine Bremsprobe durchzuführen. Hinweise für diese Arbeiten enthält der Abschnitt 4.2.2.2.

Silentbuchsen aus- und einbauen

Zunächst wird, wie voran stehend beschrieben, der Dreiecklenker ausgebaut, danach:

  • Silentbuchse mit Vorrichtung herausdrücken bzw. mit einem Rohr herausschlagen. Das Herausdrücken bzw. Herausschlagen der Silentbuchse darf nur über die äußere Stahlhülse (Bild 4.9) erfolgen, axiale Beanspruchungen der inneren Stahlhülse haben die Zerstörung der Silentbuchse zur Folge. Beim Herausschlagen der Silentbuchse muss gegen gehalten werden, da diese durch Rostansatz sehr fest sitzen kann.
  • Anlaufscheibe und Distanzscheibe sind zu prüfen und falls verschlissen auszuwechseln.

Montage

Die Montage erfolgt in umgekehrter Reihenfolge der Demontage. Dabei sind folgende Punkte zu beachten:

  • Die Silentbuchse ist soweit in das Lager der Dreiecklenker einzudrücken, bis die äußere Stahlhülse rechts und links mit dem Lager abschließt. Die innere Stahlhülse muss auf beiden Seiten gleichmäßig überstehen.
  • Distanz- und Anlaufscheibe sind mit Fett einzuschmieren und rechts und links an die Silentbuchse bzw. das Lager des Dreiecklenkers zu kleben, danach den Dreiecklenker vorsichtig zwischen die Lageraufnahme führen.
  • Den Gewindebolzen auf der Einführungsseite vorsichtig einschieben, bis Anlauf- und Distanzscheibe nicht mehr herausfallen können. Auf der Gegenseite beide Scheiben gegen Verrutschen sichern und dann erst den Gewindebolzen durchdrücken bzw. durchschlagen.
    Beachte:
    Beim Einschlagen Hartholzstück verwenden, damit das Gewinde nicht beschädigt wird. Lagerblech am Zentralrohrrahmen gegen Verformung sichern.
  • Kronenmuttern mit einem Anzugsdrehmoment von 190 ± 10 Nm festziehen.

Nach der Montage sind die gleichen Arbeiten an der Bremse auszuführen, die nach dem Dreiecklenkerwechsel beschrieben wurden.

Bild 4.9. Silentbuchse

Schraubendruckfeder aus- und einbauen, Gummifeder wechseln

Zunächst, wie für den Dreiecklenkerwechsel beschrieben, den Anhänger sicher aufbocken, danach:

  • Radmutter abschrauben und Rad abnehmen.
  • Mit Scherenwagenheber Dreiecklenker anheben.
  • Untere Halterung des Schwingungsdämpfers lösen.
  • Fangband an der oberen Schraubenfederaufnahme abschrauben.
  • Dreiecklenker mit Scherenwagenheber absenken.
    Beachte: Schraubenfeder steht unter Druck - Unfallgefahr!
  • Schraubendruckfeder aus der unteren Federaufnahme herausnehmen und anschließend schräg aus der oberen Aufnahme herausziehen.
  • Zustand der Gummifeder überprüfen, da diese bei dieser Gelegenheit günstig gewechselt werden kann. Ist ein Wechsel erforderlich, dann alte Feder mit Schraubendreher aus der umbördelten Halterung herausdrücken. Neue Feder schräg eindrücken und mit Schraubendreher hinter die Bördelkante schieben, Feder dabei nicht beschädigen.

Bei der Montage ist zu beachten, dass beim Zusammendrücken der Schraubenfeder diese aus der unteren Federhalterung (Rohr Ø 76 - 20 mm hoch) herausspringen kann, wenn beim Anheben der Dreiecklenker nicht darauf geachtet wird, dass die Feder auf dem Boden der Federhalterung aufliegt.

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4.2.1.3. Radaufhängung des Wohnzeltanhängers Camptourist

2010-01-09 17:35:22 Geändert: 2010-01-09 17:35:27 (1) (Gelesen: 42636)

Die Ausführungen beziehen sich auf das gebremste Fahrwerk des Wohnzeltanhängers. Werden Arbeiten am ungebremsten Fahrwerk durchgeführt, so werden die auf die Bremse bezogenen Punkte einfach weggelassen.

Aufbau und Funktion

Die Räder werden durch am Zentralrohrrahmen angelenkte Dreiecklenker geführt (Bild 4.10). Die dynamische und statische Belastung wird vom Laufrad über die Radnabe, den Dreiecklenker mit unterer Blattfederaufnahme, die quer liegende Blattfeder und somit auf das Zentralrohr übertragen.

Die Fahrstabilität wird durch Stoßdämpfer vom Typ B2-140-65/30 verbessert. Über den am Zentralrohrrahmen angeordneten Bremsflüssigkeitsverteiler A27 wird der Bremsdruck durch die Bremsleitungen zur Radbremse geführt. Der Achsstumpf ist im Dreiecklenker eingeschweißt.

Bei Überladung wird die Blattfeder gegen die Gummifeder an der Quertraverse gedrückt, so dass der Kraftfluss nicht mehr über die Blattfeder zum Zentralrohr, sondern über die Quertraverse auf das Zentralrohr geleitet wird. Dadurch kann es zu Deformierungen der überbeanspruchten Bauteile kommen.

Wartungsarbeiten

Die folgenden Wartungsarbeiten beziehen sich auf die im Bild 4.10 genannten Baugruppen. Wartungsarbeiten an den Baugruppen Radbremse sind im Abschnitt 4.2.2. und die erforderlichen Arbeiten am Schwingungsdämpfer im Abschnitt 4.2.4. behandelt. Alle Wartungsarbeiten sind jährlich bzw. nach 5000 km durchzuführen.

  • Blattfeder entlasten und reinigen, mit graphithaltigem Sprühöl einnebeln.
  • Gummifeder an der Quertraverse und Gummipuffer in der Federauflage reinigen und mit Glyzerin einreiben.
  • Befestigung der Dreiecklenker am Zentralrohrrahmen überprüfen (M-16-Mutter mit einem Drehmoment von 190 ± 10 Nm).
  • Befestigung der Schwingungsdämpfer an der oberen und unteren Aufnahme kontrollieren, obere Schraubenbefestigung darf nur mit einem Anzugsdrehmoment von 16 ± 1 Nm nachgezogen werden.
  • Die M-12-Sechskantmuttern der Blattfederbefestigung sind mit einem Anzugsdrehmoment von 80 ± 5 Nm auf Festsitz zu überprüfen.
  • Schweißnähte der gesamten Baugruppe mit Waschbenzin säubern und auf Rissbildung überprüfen.

Bild 4.10. Radaufhängung Wohnzeltanhänger Camptourist
1 Dreiecklenker; 2 Blattfeder; 3 Gummifeder; 4 Stoßdämpferhalterung; 5 Stoßdämpfer

Dreiecklenker komplett aus- und einbauen

Zur Demontage muss der Anhänger so aufgestellt werden, dass zur Wand ein seitlicher Abstand von 1,0 m vorhanden ist. Die Demontage ist in folgender Weise auszuführen:

  • Radzierkappe abdrücken.
  • Radmuttern lockern und Vorlegekeile unter das gegenüberliegende Rad legen.
  • Zuggabel anheben und einen Bock unter die Zuggabel stellen.
  • Anhänger mit Scherenwagenheber und hinter den Dreiecklenker einen Bock unter den Fahrwerksrahmen stellen.
  • Als zusätzliche Sicherung sollten die Standstützen abgesenkt werden.
  • Radmuttern abschrauben und Rad abnehmen.
  • Nachstellmutter der Handbremse lockern.
  • Handbremsseil am Waagebalken abschrauben (Bild 4.11).
    Beachte:
    Es gibt auch ältere Anhänger, bei denen ein Bolzen mit Splintsicherung am Waagebalken angebracht wurde.
  • Bremsschlauch an der Rückseite der Radbremse abschrauben und auslaufende Bremsflüssigkeit in einem sauberen Glas auffangen.
  • Untere Halterung des Schwingungsdämpfers lösen und Schwingungsdämpfer zusammendrücken (Bild 4.12).
  • Lösen des Dreiecklenkers aus der Lagerung am Zentralrohr (Bild 4.13) durch Abschrauben der M-16-Mutter und Schraube mit einem Alu-Dom herausschlagen.
    Beachte:
    Gewinde darf nicht beschädigt werden. Bauteile Anlauf- und Distanzscheibe sind Einzelteile und können nach dem Herausschlagen der M-16-Schraube herunterfallen.
  • Dreiecklenker mit Radbremse herausziehen.
    Beachte:
    Blattfeder darf in der Lagerung der Dreiecklenker, zwischen Federauflage und Gummipuffer, nicht mehr unter Spannung stehen.
  • Demontage der Radbremse entsprechend Abschnitt 4.2.2.2.

Montage

Die Montage erfolgt in umgekehrter Reihenfolge der Demontage. Vor der Montage sollten die Baugruppen Blattfeder, Teleskop-Schwingungsdämpfer, Federauflage, Gummipuffer und Gummifeder sowie die Teile der demontierten Radbremse auf Beschädigung überprüft werden. Nach der Montage ist die hydraulische Auflaufbremse zu entlüften, des weiteren sind die Handbremse einzustellen und eine Bremsprobe durchzuführen (Hinweise dafür enthalten die Abschnitte 4.2.2.1. und 4.2.2.2.).

Nach der Demontage des Dreiecklenkers können die Silentbuchsen entsprechend den Hinweisen im Abschnitt 4.2.1.2. ausgewechselt werden.

Beachte:
Anstelle des Gewindebolzens wird beim Wohnzeltanhänger eine Sechskantschraube M 16 x 1,5 x 90 verwendet, das Anzugsdrehmoment dieser Verbindung beträgt 190 ± 10 Nm.

Bild 4.11. Handbremsseile mit Waagebalken

Bild 4.12. Untere Befestigung des Schwingungsdämpfers

Bild 4.13. Lagerung des Dreiecklenkers am Zentralrohrrahmen

Blattfeder aus- und einbauen, Gummipuffer-Federauflage wechseln

Der Blattfederwechsel kann nach dem Ausbau der Dreiecklenker vorgenommen werden. Die Dreiecklenker sind dazu aber nur so weit herauszuziehen, bis die Blattfeder frei hängt. Das Abschrauben des Bremsschlauches an der Rückseite der Radbremse ist nicht erforderlich. Arbeitsfolge zum Federausbau:

  • Muttern an den Federbefestigungsschrauben (Bild 4.14) lösen und die Blattfeder gegen Herunterfallen sichern.
  • Haltebleche abnehmen und Blattfeder nach unten absenken.
  • Blattfeder aus der gegenüberliegenden Federauflage herausziehen und seitlich wegnehmen.
  • Federauflage in beiden Dreiecklenkern nach Abschrauben herausnehmen (Bild 4.15).
  • Gummipuffer mit Schraubendreher aus der Bohrung herausdrücken.
    Beachte:
    Der Gummipuffer darf beim Herausdrücken nicht beschädigt werden.
  • Überprüfen der Federauflage und des Gummipuffers auf Abnutzung.
  • Ist der Gummipuffer noch nicht gealtert und abgenutzt, dann diesen mit Glyzerin einreiben und wieder verwenden.

Die Montage erfolgt in umgekehrter Reihenfolge der Demontage. Folgende Punkte sind zu beachten:

  • Blattfeder im entspannten Zustand mit graphithaltigem Sprühöl einnebeln.
  • Alle beweglichen Teile leicht einfetten.
  • Mutter der Federbefestigungsschraube mit einem Anzugsdrehmoment von 80 ± 5 Nm aufschrauben.
  • Vor Befestigen der Dreiecklenker muss die Blattfeder in die untere Federauflage eingeführt werden.

Bild 4.14. Befestigung der Blattfeder am Zentralrohrrahmen

Bild 4.15. Federauflage

Blattfeder zerlegen und zusammenbauen

Die Blattfeder wird als komplette Baugruppe vom Ersatzteilvertrieb des Herstellerwerkes angeboten. Ist ein Mangel an der Blattfeder rechtzeitig zu erkennen, dann sollte die Blattfeder komplett als Ersatzteil, unter Angabe des Fahrzeugtypes, der Fahrgestell-Nr. und des Baujahres, bezogen werden.

Ist jedoch eine Unterwegsreparatur unumgänglich, dann kann diese nicht ohne fremde Hilfe ausgeführt werden. Man benötigt schon einen Federschmied, der ein neues Blatt anfertigen kann, auch zum Biegen der Federklammer und zum Lösen der Federschraube wird dessen Hilfe benötigt.

Zunächst wird die Federklammer rechts und links mit einem Schweißbrenner erwärmt und hochgebogen, dann muß die Blattfeder in einen kräftigen Schraubstock eingespannt werden. Nachdem die Mutter der Federschraube abgeschraubt wurde, den Schraubstock vorsichtig öffnen.

Beachte:
Feder steht unter Spannung - Unfallgefahr!

Nun können die Federblätter auseinander genommen werden. Während der Schmied das neue Blatt anfertigt, kann man bereits mit den Vorbereitungsarbeiten für die Montage beginnen; die Federblätter werden gereinigt und danach neu gefettet. Die Montage erfolgt in der nachstehenden Weise:

  • Federblätter mit der Bohrung auf den Dorn stecken, mit kurzem Federblatt beginnen.
  • Blattfeder mit Schraubstock zusammendrücken, Dorn entfernen und Federschraube einbauen.
  • Federklammer hochbiegen, seitlich je einen Blechstreifen einlegen und Federklammer schließen.
  • Blechstreifen herausziehen.
    Beachte:
    Bei einer Unterwegsreparatur gibt es keine Sicherheit, dass die ausgewechselten Federblätter auch die erforderliche Stahlgüte besitzen. Es ist deshalb ratsam, nach der Rückkehr eine vom Hersteller gelieferte Blattfeder einzubauen.
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