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Betriebsanleitung Trabant von 1959

Betriebsanleitung Trabant von 1959

Betriebsanleitung für den Personenkraftwagen „Trabant" des VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau

Mit 71 Bildern


3., verbesserte Auflage - Ausgabe 1959


2.91 Allgemeines

2011-01-30 14:25:31 Geändert: 2011-01-30 14:35:41 (3) (Gelesen: 20588)

Das Wechselgetriebe ist am Motor-Kurbelgehäuse angeblockt. Es besitzt 4 Vor­wärts- und 1 Rückwärtsgang. Die Übersetzungsverhältnisse sowie die Steig­fähigkeiten in den einzelnen Gängen wollen Sie aus 1 „Technische Daten" ent­nehmen.
Die Räder für den 2., 3. und 4. Gang sind schräg verzahnt und somit dauernd im Eingriff. Das Ein- und Ausschalten dieser Gänge erfolgt mittels Schaltmuffe. Der Antrieb des Getriebes erfolgt von der Kupplung über den Freilauf auf die Hauptwelle. Der Kraftverlauf geht von hier beim 1. und beim Rückwärts­gang über die jeweils einzuschaltenden Räder und beim 2., 3. und 4. Gang über die jeweils durch Schaltmuffe in Eingriff gebrachten Räder auf die Schaltwelle. Am Ende der Schaltwelle befindet sich das kleine Antriebs-Stirnrad, von wo aus der Kraftfluß auf das große Stirnrad des Ausgleichgetriebes (Differential) weiterläuft.
Die nachstehenden Schemazeichnungen zeigen Ihnen den Kraftverlauf im Getriebe bei den fünf möglichen Schaltstellungen.


Bild 21
Bild 21. Kraftverlauf für den 1. Gang

>Bild 22
Bild 22. Kraftverlauf für den 2. Gang

Bild 23
Bild 23. Kraftverlauf für den 3. Gang

Bild 24
Bild 24. Kraftverlauf für den 4. Gang

Bild 25
Bild 25. Kraftverlauf für den Rückwärtsgang
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2.92 Getriebeschmierung

2011-01-30 14:17:05 Geändert: 2011-01-30 14:19:49 (2) (Gelesen: 20590)

Das Wechselgetriebe, Ausgleichgetriebe und Freilauf werden gemeinsam ge­schmiert. Als Schmiermittel sind folgende öle zu verwenden:

für Winterbetrieb: Motorenöl Ol Mot 10,
für Sommerbetrieb: Motorenöl 01 Mot 15.

Die Gesamtfüllmenge beträgt 1,5 Liter.
Die Getriebeöl-Ablaßschraube befindet sich am Ausgleichgetriebegehäuse rechts unten. Die Einfüllschraube ist auf dem Schaltturm angeordnet.
Zur Kontrolle des Ölstandes ist die Kontrollschraube (26/1) herauszuschrauben. Das Öl muß bis zu dieser Öffnung stehen. Gegebenenfalls muß Öl nach­gefüllt werden.

Bild 26
Bild 26. Getriebeöl-Kontrollschraube
1 Kontrollschraube
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2.10 Achsantrieb mit Ausgleichgetriebe (Differential)

2011-01-30 14:13:55 Geändert: 2011-01-30 14:13:58 (1) (Gelesen: 20571)

Der Antrieb der Vorderräder erfolgt vom Getriebe über das Ausgleichgetriebe, über in Gummi gelagerte Mitnehmergelenke und die Gelenkwellen auf die Vorderradnaben. Das Ausgleichgetriebe (Kegelradanordnung) ist mit dem Wechselgetriebe in einem Gehäuse untergebracht. Es hat die Aufgabe, die Relativbewegungen der Vorderräder bei Kurvenfahrt auszugleichen.
Die Kraftübertragung verläuft vom Antriebsrad des Getriebes auf den großen Zahnkranz des Ausgleichgetriebes über die kleinen auf die großen Ausgleich­räder. Die großen Ausgleichräder haben Keilnutenprofil zur Aufnahme der inneren Mitnehmer der Kreuzgelenke.
Bei Geradeausfahrt wirken die kleinen Ausgleichräder als Mitnehmer, und die Vorderräder drehen sich mit der Ausgleichgetriebe-Drehzahl.
Tritt nun eine Relativbewegung zwischen den Vorderrädern auf, dann laufen die kleinen Ausgleichräder auf den großen ab. Das kurvenäußere Rad kann also ohne Hemmung schneller laufen als das kurveninnere Rad. Auf diese Weise wird sonst unvermeidlicher Reifenverschleiß verhütet, und alle Über­tragungsorgane werden geschont.

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2.11 Fahrgestell

2011-01-30 14:12:19 Geändert: 2011-01-30 14:12:24 (1) (Gelesen: 20565)
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2.111 Rahmen

2011-01-30 14:09:06 Geändert: 2011-01-30 14:11:28 (1) (Gelesen: 20565)

Wie unter 2.1 „Allgemeines" bereits beschrieben, kann bei Ihrem „Trabant" von dem Vorhandensein eines Fahrgestellrahmens im eigentlichen Sinne nicht gesprochen werden.
Das im modernen Kraftfahrzeugbau anzustrebende möglichst niedrige Lei­stungsgewicht, d. h. möglichst wenig kg/PS, erfordert die Leichtbauweise, wodurch die früher übliche Rahmenbauart nicht beibehalten werden kann. Der hieraus resultierenden Forderung und der Entwicklung im modernen Kraft­fahrzeugbau Rechnung tragend, wurde für den „Trabant" die selbsttragende Karosserie konstruiert, entwickelt und gebaut.

Bild 27
Bild 27. Triebwerkblock, auf Hilfsrahmen montiert (Ansicht von vorn)

  1. Schwenklager rechts
  2. Spurstange rechts
  3. Axlal-Kühlgebläse
  4. Spannband für Axial-Kühlgebläse
  5. Gelenkwelle rechts
  6. Unterbrecher
  7. Querlenker rechts
  8. Keilriemen
  9. Lichtmaschine
  10. Vergaser
  11. Schlauch vom Ansauggeräuschdämpfer zum Vergaser
  12. Ansauggeräuschdämpfer
  13. Luftfilter-Einsatz
  14. Schnorchel (Ansaugstutzen) am Ansauggeräuschdämpfer
  15. Schalthebel für Wechselgetriebe
  16. Gummischutzkappe auf Lenkgetriebe
  17. Vorderfeder
  18. Auspuffkrümmer
  19. Wechselgetriebe
  20. Schaltturm
  21. Anlasser
  22. Spurstange links
  23. Schwenklager links

Der profilierte Plattformrahmen ist mit den profilierten Blechteilen des Karosseriegerippes verschweißt, wodurch das Karosseriegerippe als Einheit mit dem Plattformrahmen Träger des gesamten Fahrwerkes ist.
Um eine leichte De- und Montage des Triebwerkblockes zu erreichen, wurde ein Hilfsrahmen vorgesehen, der durch zwei Flansche mit dem Plattform­rahmen verbunden ist. Auf diesem Hilfsrahmen sind neben dem Triebwerk­block die Vorderachsaufhängung (27 und 28) mit Querblattfeder und die Lenkung (28/6) montiert.

Bild 28
Bild 28. Triebwerkblock, auf Hilfsrahmen montiert (Ansicht von hinten)

  1. Schwenklager links
  2. Querlenker links
  3. Spurstange links
  4. Gelenkwelle links
  5. Flansch des Hilfsrahmens zur Befesti­gung am Karosserieboden
  6. Lenkgetriebe
  7. Klemmlager f. Lenkgetriebebefestigung
  8. Gummischutzmanschette für Lenk­getriebe
  9. Ausgleichgetriebegehäuse
  10. Querträger des Hilfsrahmens
  11. Zylinder links
  12. Vorderfeder
  13. Zylinder rechts
  14. Spurstange rechts
  15. Motor-Kurbelgehäuse
  16. Gelenkwelle rechts
  17. Querlenker rechts
  18. Axial-Kühlgebläse
  19. Schwenklager rechts
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