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Whims von 1979

Whims von 1979

VEB Verlag Technik Berlin hat 1979 diese 4. Auflage mit 378 Bildern und 12 Tafeln herausgebracht.

07.5.4. Gelenkmanschetten auswechseln

2004-01-21 00:00:01 Geändert: 2008-09-04 17:44:06 (1) (Gelesen: 24818)
Die Gelenkmanschetten am Schwenklager und am Getriebe sollen das Scharniergelenk .und das Schiebegelenk vor Wasser und Staub schützen. Gleichzeitig sollen sie dafür sorgen,dass die Gelenke ausreichend und längere Zeit gefettet bleiben und das Fett nicht auslauten bzw. abtropfen kann. Beim Auswechseln der Gelenkmanschetten müssen folgende Arbeitsgänge durchgeführt werden:
  1. Nach Abschn. 2.3.1. (Motor ausbauen) die Arbeitsgänge 1 bis 11 ausführen.
  2. Gleitsteine von der inneren Gelenkwelle abnehmen (Bild 7.25).
  3. Gelenkbolzen aus der inneren Gelenkwelle herausdrücken (Bild 7.25).
  4. Schiebegelenkmanschette von der inneren Gelenkwelle abnehmen.
  5. Schleuderring (Gummiring) abziehen.
  6. Gleitbuchsenhälften aus der Gelenkmanschette drücken und abnehmen.
  7. Gummiring abnehmen.
  8. Gelenkmanschette abnehmen.

Der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge des Ausbaus.

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07.6. Vorderfeder aus- und einbauen

2004-01-21 00:00:01 Geändert: 2008-09-04 17:44:06 (1) (Gelesen: 24792)
Ein Auswechseln der Feder ist dann erforderlich, wenn ein Federlagenbruch eingetreten oder der Herzbolzen gebrochen ist bzw. wenn sich die Feder im Lauf der Zeit gesetzt hat. Einzelne Lagen können bei vorhandenen Ersatzlagen ausgetauscht werden. Bevor man aber einzelne Lagen auswechselt, sollte man sich davon überzeugen, dass die Feder noch eine ausreichende Sprengung besitzt, damit ein einwandfreies Federungs- und Vorspurverhalten auch für die nächste Zeit gewährleistet ist. Da nach einer längeren Betriebsdauer immer mit einer mehr oder weniger großen Federermüdung gerechnet werden muss, ist es angebracht, bei einem Federbruch die komplette Feder auszuwechseln, zumal noch andere Lagen, gebrochen sein können. Das Aufsprengen einer ermüdeten Feder im kalten Zustand ist grundsätzlich möglich. Allerdings müssen dann die Krümmungsradien für die einzelnen Lagen bekannt sein. Bei einer zerlegten Federmuss die Krümmung der einzelnen Lagen nach der längeren Lage zu abnehmen, damit ein sattes Anliegen der oberen Lage an die darunter liegende gewährleistet ist. Die Vorderfeder kann ausgewechselt werden, ohne dass man die Schwenklager vollkommen ausbaut.

Werkzeuge und Hilfsmittel:
Wagenheber, Radmutternschlüssel, zwei Unterstellböcke, Spannhebel für Vorderfeder (Bild 13.33 und 14.21), mittlerer Hammer (500 g). Schlagdorn, Kombizange, mittlerer Schraubendreher, jeweils zwei Gabelschlüssel SW 19, SW 22, evtl. Steckschlüssel SW 19.

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07.6.1. Ausbau der Vorderfeder

2004-01-21 00:00:01 Geändert: 2008-09-04 17:44:06 (2) (Gelesen: 24788)
Arbeitsgänge:
  1. Nach Abschn. 2.3.1. Arbeitsgänge 1 bis 4, 7, 8, 11, 12 ausführen.
  2. Schwingungsdämpferbefestigungsschrauben (SW 19) am rechten und linken Federende herausschrauben (Bild 9.2).
  3. Vier Schrauben (SW 19) zur Federbefestigung am Hilfsrahmen lösen (Bilder 7.31,7.32):
    • Kontermuttern abschrauben (Steckschlüssel SW 19). Dabei ist an der unteren Mutter gegenzuhalten (Gabelschlüssel SW 19).
    • Untere Mutter mit Steckschlüssel abschrauben. Wenn nötig, muss am Schraubenkopf mit einem Gabelschlüssel (SW 19) gegengehalten werden.
    Bild 7.31. Befestigung der Vorderfeder
    Bild 7.32. Lösen bzw. Kontern der oberen Federbefestigungsmuttern
    Bild 7.33. Herausnehmen bzw. Einsetzen der Vorderfeder
  4. Schienen (Befestigungslaschen) abnehmen.
  5. Feder auf einer Seite etwas anheben, damit der Mittelbolzen (Herzbolzen) aus der Arretierung im Hilfsrahmen herausgehoben wird.
  6. Feder nach einer Seite herausziehen (Bild 7.33).
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07.6.2. Herzbolzen auswechseln

2004-01-21 00:00:01 Geändert: 2008-09-04 17:44:06 (1) (Gelesen: 24804)
Der Herzbolzen hat die Aufgabe, das Federpaket zusammenzuhalten und die einzelnen Federlagen (Federblätter) in ihrer Lage zu fixieren. Ein gebrochener Herzbolzen - meist die Folge einer losen Federbefestigung - kann zur Folge haben, dass sich die einzelnen Lagen verschieben, dadurch ungleichmäßig belastet werden und evtl. zu Bruch gehen. Beim Verschieben der Hauptlage tritt außerdem eine Sturzänderung ein. In ungünstigen Fällen kann dies auch zu einem Unfall führen. Falls im Handel kein neuer Herzbolzen (AM 10x1,5x65 TGL 39-305) zu erhalten ist, kann man ihn notfalls selbst anfertigen. Dazu wird eine Sechskant- oder Zylinderkopfschraube 10 x 65 mit entsprechender Festigkeit (Qualität 10.9) benötigt. Der Schraubenkopf wird so weit nachgearbeitet, bis er das Maß und die Form des alten Herzbolzenkopfes besitzt. Ist kein Muster vorhanden, dann ist der Kopf so weit nachzuarbeiten, bis er leicht in die Aufnahmebohrung im Hilfsrahmen hineingesteckt werden kann. Beim Einsetzen einer Feder mit einem selbstgefertigten Herzbolzen ist besonders auf richtigen Sitz des Herzbolzenkopfes in der Arretierungsbohrung im Hilfsrahmen zu achten, da der Kopf nicht ganz so hoch ist wie bei einem Originalbolzen. Bei der Montage eines neuen Herzbolzens ist Abschn. 8.3.3. zu beachten.
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07.6.3. Vorderfeder einbauen

2004-01-21 00:00:01 Geändert: 2008-09-04 17:44:06 (3) (Gelesen: 24787)
Der Einbau der Vorderfeder erfolgt in umgekehrter Reihenfolge des Ausbaus. Dabei sind folgende Punkte zu beachten:
  1. Der zylindrische Kopf des Herzbolzens muss vor dem Anziehen der Federbefestigung in der vorgesehenen Bohrung (Arretierung) im Hilfsrahmen sitzen (Bild 7.33),
  2. Die Muttern für die Federbefestigung müssen gleichmäßig und kreuzweise angezogen werden.
  3. Vor dem endgültigen Festziehen der Befestigungsschrauben den Sitz des Herzbolzens in der Bohrung des Hilfsrahmens nochmals kontrollieren, weil sonst eine Sturzänderung eintritt. Die Kontermuttern brauchen noch nicht aufgeschraubt zu werden. Radstand kontrollieren, damit kein "Schrägläufer" entsteht.
  4. Die Zwischenscheiben zwischen Federgabel und Federauge nicht vergessen.
  5. Vor dem Festziehen des Federbolzens ist die Vorderfeder mit dem Spannhebel (13.33 bzw. 14.21) anzuheben, damit in der Silentbuchse keine übermäßigen Torsionsspannungen auftreten, wenn das Fahrzeug wieder normal auf seinen Rädern steht (Bild 7.34). Falls keine Spannvorrichtung vorhanden ist, muss das Schwenklager mit einem Wagenheber so weit angehoben werden, bis die Vorderfeder annähernd waagerecht steht.
  6. Wenn das Fahrzeug wieder auf den Rädern steht, sind die Muttern der Federbefestigung noch einmal nachzuziehen. Anschließend werden die Kontermuttern aufgeschraubt und festgezogen. Beim Festziehen der Kontermuttern ist an der unteren Mutter gegenzuhalten. Die Befestigungsschrauben sollten nach einigen Kilometern Fahrstrecke nochmals kontrolliert und evtl. nachgezogen werden.
    Bild 7.34. Spannhebel für Vorderfeder angesetzt
    Bild 7.35. Lenkerbruch als Folge ausgeschlagener Silentbuchsen
  7. Nach einem Wechsel der Vorderfeder ist die Vorspur zu kontrollieren und evtl. neu einzustellen.

Beim Einbau einer neuen Vorderfeder sollte die Vorspur etwas größer (10 bis 11 mm) eingestellt werden, da sich die Vorspur durch das Setzen der Feder verkleinert. Nach etwa 500km Fahrstrecke ist die Vorspur nochmals zu messen und evtl. zu korrigieren.

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07.6.4. Auswechseln der Silentbuchsen

2004-01-21 00:00:01 Geändert: 2008-09-04 17:44:06 (1) (Gelesen: 24767)
Bei einer ausgebauten Feder können die verschlissenen Silentbuchsen mit einer Dornpresse ausgedrückt werden. Beim Eindrücken der neuen Buchse ist zu beachten,dass nur auf die äußere Stahlhülse Druckkräfte aufgebracht werden dürfen (innere Stahlhülse ist länger als die äußere).
Wenn nur die Silentbuchsen gewechselt werden sollen, braucht die Feder nicht ausgebaut zu werden. Folgende Arbeitsgänge sind erforderlich:
  1. Nach Abschnitt 2.3.1. Arbeitsgänge 1 bis 4, 7 und 8 ausführen
  2. Schwenklager etwas nach unten drücken, bis das Federauge frei ist
  3. Beilagscheiben am Federauge abnehmen
  4. Alte Silentbuchse mit Vorrichtung 14.22 ausdrücken
  5. Neue Buchse mit gleicher Vorrichtung eindrücken. Dabei ist auf die erforderlichen Beilagscheiben zu achten. Die Druckkräfte dürfen auch hier, nur an der äußeren Hülse angreifen.
    Anmerkung: Sollen die Silentbuchsen mit Hammer und Dom herausgeschlagen werden, dann ist unbedingt auf der Gegenseite mit einem schweren Hammer gegenzuhalten.
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08. Hinterradaufhängung

2004-01-22 00:00:01 Geändert: 2008-09-04 17:44:06 (1) (Gelesen: 24716)
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08.1. Beschreibung der Hinterradaufhängung

2004-01-22 00:00:01 Geändert: 2008-09-04 17:44:06 (3) (Gelesen: 24783)
Die Hinterräder des Trabant werden unabhängig voneinander durch schräg angeordnete Dreieckslenker geführt, die in wartungsfreien Gummielementen an der Bodengruppe gelagert sind. Eine quer liegende geschichtete Blattfeder übernimmt die Abstützung. Sie arbeitet zusammen mit dem Federanschlag (Gummielement) am Fahrzeugboden als Progressivfeder (geknickte Kennlinie). Dadurch wird eine relativ weiche Federung sowohl bei wenig als auch voll belastetem Fahrzeug und eine gute Bodenhaftung der Räder bei Fahrbahnunebenheiten erreicht. Außerdem wird ein Durchschlagen der Feder weitgehend vermieden. Bei älteren Fahrzeugen sind die Federenden umwickelt. Die Praxis hat aber bewiesen, dass diese Manschetten nur einen bedingten Schutzermöglichen. Aus diesem Grund wurden ab Fahrzeugnummer 68/1208174 diese Manschetten weggelassen und Hartgewebe-Zwischenlagen als Trennschicht zwischen die Federblätter gelegt. Diese Zwischenlagen garantieren - auch bei mangelhafter Wartung - geringe Reibung zwischen den Federblättern und verhindern Quietschgeräusche. Bis etwa 30000km sind die Zwischenlagen voll funktionsfähig, dann sind sie meist an den Enden durchgerieben. Als Ersatz wird vielfach nur die längste Zwischenlage benötigt, da die ausgebaute für die nächst kürzere Zwischenlage zurechtgeschnitten werden kann. Für das Auswechseln der Zwischenlagen ist die Feder nach Abschnitt 8.3.3. zu zerlegen.

Bild 8.1. Hinterradlagerung

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08.2. Arbeiten an der Hinterradaufhängung

2004-01-22 00:00:01 Geändert: 2008-09-04 17:44:06 (1) (Gelesen: 24707)
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08.2.1. Dreiecklenker komplett aus- und einbauen

2004-01-22 00:00:01 Geändert: 2008-09-04 17:44:06 (2) (Gelesen: 24777)
Werkzeuge, Vorrichtungen und Hilfsmittel:
Wagenheber, zwei Unterstellböcke, Radmutternschlüssel, mittlerer Schraubendreher, Federspannvorrichtung (13.36 oder 14.25), Steckschlüssel oder gekröpfte Ringschlüssel SW 13 bzw. 14, SW 19, Gabelschlüssel SW 10, SW 13 bzw. 14, SW 17, SW 19.

Arbeitsgänge:

  1. Radzierkappe mittels Schraubendrehers entfernen (im Abschn. 2.3.1. Arbeitsgang 1 beachten).
    Anmerkung: Muss bei nachfolgenden Arbeiten die Nabe abgezogen werden, dann ist es ratsam, nach dem Arbeitsgang 1 die Achsmutter zu entsplinten und zu lösen (Ringschlüssel SW 36).
  2. Radmuttern lösen (Radmutternschlüssel).
  3. Wagenheber untersetzen und Hinterrad anheben. Dabei Abschn. 1.2.1. (Wagen aufbocken) beachten!
  4. Radmuttern abschrauben und Rad abnehmen.
  5. Verbindungsschraube für beide Handbremsseile herausschrauben.
  6. Bremshülle mit Seil aus der Seilführung herausnehmen.
  7. Bremsleitung am Dreiecklenker abschrauben, Bremsschlauchhalterung abnehmen und Bremsschlauch aus der Halterung herausnehmen.
  8. Nachschalldämpfer mit Rohrleitung (Auspuffrohr) abschrauben (drei Schrauben SW 10 an der Aufhängung und eine Schraube SW 13 bzw. 14 an der Klemmschelle) und abnehmen.
  9. Wagenheber neben der Federauflage unter die Feder setzen und diese leicht anheben.
    Anmerkung: Bei Verwendung der Federspannvorrichtung Abschn. 8.3. beachten.
  10. Fangband an der Bodengruppe abschrauben (SW 13 bzw. 14).
    Beachten: Das Fangband muss lose sein (Dreiecklenker mit Wagenheber anheben), da es sonst beim Lösen der Schrauben an den Befestigungslöchern einreißt. Das gleiche trifft auch für die Montage zu (Bild 8.2).
  11. Schwingungsdämpfer am Dreiecklenker abschrauben (SW 19) und zusammenschieben.
  12. Lenkerbefestigungsschrauben (zwei Sechskantschrauben SW 19) abschrauben (Bilder 8.3 und 8.4).
  13. Dreiecklenker abnehmen.

Der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge des Ausbaus.

Dabei sind folgende Punkte zu beachten:

  1. Für den Einbau der Dreiecklenker ist möglichst die Spannvorrichtung (13.36 oder 14.25) zu verwenden (Bilder 8.5 und 8.14). Ist keine Vorrichtung vorhanden, muss die Feder außen mit dem Wagenheber etwas angehoben werden.
    Bild 8.2. Fangband lösen
    Bild 8.3. Äußere Lenkerbefestigung lösen bzw. anschrauben
    Bild 8.4. Innere Lenkerbefestigung lösen bzw. anschrauben
    Bild 8.5. Spannvorrichtung angesetzt
    Bild 8.6. Fangband der Hinterradaufhangung
  2. Gummiringe und Lagerschalen für Dreiecklenkerbefestigung in richtiger Anordnung montieren (Bilder 8.3 und 8.4). Das Anzugmoment für die Schrauben am Dreiecklenker beträgt 74 bis 79 Nm (etwa 7,5 bis 8 kpm). Auf richtigen Sitz der Gummielemente achten!
  3. Sollte sich trotz angehobenem Dreiecklenker das Fangband (Bilder 8.2 und 8.6) nicht anschrauben lassen, muss die Feder noch mehr angehoben werden. Eventuell ist das Fahrzeug hinten zu belasten. Das ist aber nur dann notwendig, wenn die im Pkt. 1 erwähnte Federspannvorrichtung nicht zur Verfügung steht.
  4. Nach Beendigung der Montage ist die Bremse nach Abschn. 6.3.3. zu entlüften.
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