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Betriebsanleitung Trabant von 1959

Betriebsanleitung Trabant von 1959

Betriebsanleitung für den Personenkraftwagen „Trabant" des VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau

Mit 71 Bildern


3., verbesserte Auflage - Ausgabe 1959


2.3 Blick unter die Motorhaube

2011-01-30 17:59:04 Geändert: 2011-01-30 18:00:32 (1) (Gelesen: 21296)

Bild 3
Bild 3. Blick unter die Motorhaube

  1. Verschlußdeckel für Kraftstoffbehälter
  2. Kraftstoffbehälter
  3. Zündkabel für rechten Zylinder
  4. Zündspule
  5. Zündkabel für linken Zylinder
  6. Typenschild
  7. Motorhaubenstütze
  8. Platz für Fahrgestell-Nummer
  9. Vorderfeder
  10. Batterie-Minuskabel
  11. Lenkgetriebe
  12. Batterie
  13. Bremsölbehälter
  14. Hauptbremszylinder
  15. Batterie-Pluskabel
  16. Axial-Kühlgebläse
  17. Spannschloß für Axialkühlgebläse
  18. Ansauggeräuschdämpfer
  19. Verbindungsschlauch zwischen An­sauggeräuschdämpfer und Vergaser
  20. Seilzug für Drosselklappenbetätigung
  21. Auspuffkrümmer
  22. Platz für Motornummer
  23. Riegel für Motorhaubenverschluß
  24. Kupplungs-Ausrückhebel
  25. Warmluftschlauch vom Gebläse zum Vorschalldämpfer
  26. Hebel für Freilaufbetätigung
  27. Schaltrohr
  28. Anlasser
  29. Getriebe-Schalthebel
  30. Wechselgetriebe
  31. Metallschlauch vom Vorschalldämpfer zum Verteilerstutzen
  32. Tacho-Antriebsspirale
  33. Hupe
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2.4 Motor

2011-01-30 17:51:49 Geändert: 2011-01-30 17:51:55 (1) (Gelesen: 21296)
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3.41 Allgemeines

2011-01-30 17:48:06 Geändert: 2011-01-30 17:51:32 (2) (Gelesen: 21257)

Die Antriebsquelle Ihres „Trabant" ist ein luftgekühlter Zweizylinder-Zweitakt-Ottomotor. Die Einlaßzeiten bei diesem Motor werden durch Flach-Drehschieber und die Auslaß- und Überströmzeiten durch die Kolbenoberkante bzw. Kolbenfenster gesteuert. Durch die Verwendung des Einlaß-Flach-Drehschiebers wird eine optimale Füllung unterhalb des Kolbens erreicht.
Die vom Axialgebläse geförderte Kühlluft umspült, durch das Gehäuse ge­lenkt, den Motor, wobei überschüssige Wärme vom Motor abgeleitet und ent­weder in die freie Luft gelenkt oder zum Beheizen der Frontscheibe und des Fahrgastraumes ausgenützt wird.

Bild 4
Bild 4. Motor, Seitenansicht
1 Unterbrecher
2 Riemenscheibe auf Kurbelwelle
3 Axial-Kühlgebläse
4 Riemenscheibe auf Lichtmaschine
5 Spannhebel zur Keilriemennachspan­nung
6 Keilriemen
7 Ansauggeräuschdämpfer
8 Vergaser
9 Schlauch Vergaser-Ansauggeräuschdämpfer

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2.42 Arbeitsweise des Zweitaktmotors

2011-01-30 17:36:42 Geändert: 2011-01-30 17:42:49 (1) (Gelesen: 21260)

In unserem Zeitalter der Technik ist allgemein bekannt, daß das grundsätz­liche Arbeitsverfahren eines Verbrennungsmotors: Ansaugen, Verdichten, Arbeiten und Ausstoßen beim Zweitaktmotor genauso Verwendung findet wie beim Viertaktmotor. Bei dem Zweitaktmotor sind jedoch die vier Takte in zwei Takte zusammengelegt. Jeder Kolben führt also bei einer Kurbel­wellenumdrehung einen Arbeitshub durch.
Bei einem Viertaktmotor finden die Gaswechselvorgänge im Zylinder ober­halb des Kolbens statt, während beim Zweitaktmotor diese Vorgänge ober-und unterhalb des Kolbens stattfinden.
Beim Aufwärtsgang des Kolbens erzeugt dieser im abgedichteten Kurbel­gehäuse einen Unterdruck. Sobald der Einlaß-Flach-Drehschieber den An­saugkanal freigibt, strömt das im Vergaser gebildete Kraftstoff-Luft-Gemisch in das Kurbelgehäuse ein.
Beim Abwärtsgang des Kolbens wird, nachdem der Einlaßkanal durch den Flach-Drehschieber wieder geschlossen ist, das im Kurbelgehäuse angesaugte Kraftstoff-Luft-Gemisch vorverdichtet.
Kurz vor Erreichen des unteren Totpunktes geben die Kolbenoberkante und die im Kolben befindlichen Fenster die Ein- und Ausgänge der Überström­kanäle frei, und das vorverdichtete Kraftstoff-Luft-Gemisch strömt in den Raum oberhalb des Kolbens. Beim abermaligen Aufwärtsgang des Kolbens wird das Kraftstoff-Luft-Gemisch verdichtet und kurz vor dem oberen Tot­punkt durch den elektrischen Funken entzündet.
Während des nun folgenden Abwärtsganges des Kolbens wird so lange Arbeit geleistet, bis die Kolbenoberkante in der Nähe des unteren Totpunktes den Auslaßschlitz freigibt. Die verbrannte Ladung strömt jetzt aus. Kurz nach dem öffnen des Auslaßschlitzes öffnen Kolbenoberkante und Kolbenfenster auch wieder die Uberströmkanäle. Das Kraftstoff-Luft-Gemisch aus dem Kurbel­gehäuse spült die Reste der verbrannten Ladung aus und füllt den Raum über dem Kolben aufs neue.
Die vier folgenden Abbildungen mit den textlichen Erläuterungen sollen auch den technisch nicht versierten Besitzern eines „Trabant" die Möglichkeit geben, die Arbeitsweise des Zweitaktmotors zu verstehen.

Prinzipskizze für den 1. Takt (Kolben geht nach oben)
Bild 5 Bild 6
Bild 5
Vorgang unterhalb des Kolbens
Durch den nach oben gehenden Kolben entsteht im Kurbelgehäuse ein Unterdruck. Wird nun der Ansaugkanal durch den mit der Kurbelwelle gekoppelten Flach-Dreh­schieber (schraffierte Fläche = Flach-Dreh­schieber) freigegeben, so strömt die unter normalem Druck stehende Außenluft durch den Vergaser (wobei das Kraftstoff-Luft-Gemisch entsteht) in das Kurbelgehäuse ein
Bild 6
Vorgang oberhalb des Kolbens
Beim Aufwärtsgang des Kolbens wird nach Verschluß des Uberström- und des Auslaß­kanals durch die Kolbenoberkante die Ge­mischladung verdichtet. Kurz vor dem oberen Totpunkt wird diese durch einen elektrischen Funken an der Zündkerze entzündet
Prinzipskizze für den 2. Takt (Kolben geht nach unten)
Bild 7 Bild 8
Bild 7
Vorgang unterhalb des Kolbens
Beim Abwärtsgang des Kolbens verschließt der Flach-Drehschieber den Ansaugkanal, das angesaugte Gemisch wird schwach vor­verdichtet und strömt nach Freigabe der beiden Uberströmkanäle durch die Kolbenfenster und Uberströmkanäle in den Hubraum oberhalb des Kolbens ein
Bild 8
Vorgang oberhalb des Kolbens
Das durch den elektrischen Funken ent­zündete Gemisch verbrennt, dehnt sich durch die entstehende Wärme stark aus und treibt den Kolben abwärts. Sobald Aus­laß- und Uberströmkanäle durch die Kol­benoberkante freigegeben sind, strömt das verbrannte Altgas aus, wobei das durch die Uberströmkanäle einströmende Frischgas den Spülvorgang einleitet und die Altgas­reste hinausschiebt
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2.43 Schmierung des Motors

2011-01-30 17:24:11 Geändert: 2011-01-30 17:25:47 (1) (Gelesen: 21259)

Die Schmierung aller bewegten Teile im Motor erfolgt durch das dem Kraft­stoff beigemischte Motorenöl. Das Verhältnis der Kraftstoff-Öl-Mischung ist 25 :1, d. h., auf 25 Liter Kraftstoff muß 1 Liter Motorenöl beigemischt werden. Es ist strengstens zu beachten, daß für den Motor Ihres „Trabant" nur

Hyzet-Zweitakt-Motorenöl

verwendet wird.

Bei der Verwendung der sonst handelsüblichen Motorenöle können Motor­schäden entstehen. Jegliche Ansprüche auf Garantieleistungen, welche durch Verwendung ungeeigneter öle notwendig werden, müssen vom Hersteller­werk abgelehnt werden.

Bild 9
Bild 9 Weg des beigemischten Öles zu den Schmierstellen

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