Ereignisse am 21.11.
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21.11.1960 -
- Papierdichtung in Radlagerverschraubung 21.11.1967 -
- Fußmatte mit verbessertem Material
2.1.1 Drehmoment und Leistung
Aus der Fahrschulausbildung wissen wir sicherlich noch, dass das Drehmoment des Motors die Kraft darstellt, die das Fahrzeug in Bewegung bringt. Dieses Drehmoment, das an der Kurbelwelle entsteht und mit zunehmender Drehzahl immer größer wird, bis es schließlich den Maximalwert erreicht, um danach auch bei Drehzahlerhöhung langsam wieder abzufallen, gilt es möglichst so zu handhaben, dass der Motor in jedem Gang im Bereich des maximalen Drehmoments läuft. Und dieser Bereich liegt bei jedem Fahrzeugtyp anders. Somit kann uns nur ein Beispiel als Anleitung für unsere fahrerischen Überlegungen hinsichtlich der besten Nutzung des Drehmoments dienen.
Abbildung 30 zeigt das Drehmomenten- sowie Leistungsdiagramm des 44-kW-Motors des WAS 2101 und Abbildung 31 das dazugehörige Gangdiagramm des gleichen Motors mit den günstigsten Fahrbereichen in den einzelnen Gängen. Hieraus ergibt sich für uns nun folgendes:
Aus Abbildung 1 wissen wir, dass der WAS 2101 beim Fahren in der Ebene und mitgeführtem mittlerem Campinganhänger bei 80 km/h rund 30 kW (45 PS) Leistung benötigt. Diese Leistung bringt sein Motor nach Abbildung 30 bei etwa 3500 U/min, also bei etwas mehr als mittlerer Motordrehzahl, auf. Wir fahren ihn darum auch im vierten Gang, zumal bei dieser mittleren Motordrehzahl sogar noch einige Leistungsreserven für das Überwinden leichter Steigungen vorhanden sind. Sichtbar wird das daran, dass der Motor selbst bei 5000 U/min noch ein relativ hohes Drehmoment hält.
Ganz anders beim Fahren mit dem Campinganhänger in der Ebene und bei Gegenwind von Stärke 7. Hierbei würden nach Abbildung 1 bei gleichfalls 80 km/h rund 70 kW (95 PS) Leistung benötigt. Aber diese Leistung kann der Motor des WAS 2101 nicht aufbringen. Also müssen wir, ausgehend vom maximalen Drehmoment, das bei rund 3400 U/min liegt, den Gang einlegen, in dem der Motor die notwendige Leistung aufzubringen in der Lage ist. Und das ist nach Abbildung 31 der dritte Gang. Bei ihm werden die erforderlichen 33 kW (45 PS) aufgebracht und es kann eine Geschwindigkeit von etwa 50 km/h gehalten werden.
Abb. 30 Drehmomenten- und Leistungsdiagramm des Motors des WAS 2101
Abb. 31 Gangdiagramm des Motors des WAS 2101 mit günstigsten Fahrbereichen
So einfach ist das also! Man muss anfangs nur ein wenig überlegen. Später sagt einem dann schon die Fahrerfahrung, in welchem Gang man die verschiedenen Fahrwiderstände, sei das nun Gegenwind oder auch eine Steigung, bei schonendster Behandlung des Motors und der Kraftübertragungselemente überwindet. Und das gilt für alle Motoren; für Zweitakter genauso wie für Viertakter! Fassen wir diese Erkenntnisse zusammen, so ergibt sich als wesentliche Aussage für den Anhängerbetrieb, dass das Leistungsvermögen des Zugfahrzeugs gegenüber dem Solobetrieb mehr oder minder stark, und zwar abhängig von der Motorleistung und der Masse des Anhängers, abnimmt. Deutlich wird das unter anderem an den Beschleunigungszeiten. Entsprechende Versuche erbrachten beispielsweise, dass der Moskwitsch 412 beim Beschleunigen vom Stand bis auf 60 km/h 7,1 Sekunden benötigt. Als er dabei den Anhänger Bastei mitziehen musste, wurden daraus 10,9 Sekunden. Eine noch größere Differenz ergab sich beim Beschleunigen von 0 auf 80 km/h. Hier benötigte er ohne Anhänger 9,8 Sekunden und mit Anhänger 21,8 Sekunden. Und das bei einer Motorleistung von 55 kW (75 PS). Wo blieben da erst die kleineren Zugfahrzeuge, selbst wenn sie einen leichteren Anhänger ziehen würden. Praktische Auswirkungen hat diese Erkenntnis insbesondere beim Überholen, wo es ja auf ein schnelles Überholen ankommt, um mit einem möglichst kurzen Überholweg auszukommen. Aber darauf kommen wir noch.
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