Ereignisse am 21.11.
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21.11.1960 -
- Papierdichtung in Radlagerverschraubung 21.11.1967 -
- Fußmatte mit verbessertem Material
3.10.05.02 Leerlaufsystem
Die Drosselklappen sind im Leerlauf bis auf einen genau eingestellten Spalt geschlossen. Das Leerlaufsystem ist in der ersten Stufe angeordnet. Den Aufbau zeigt Bild 3.63.
Der Leerlaufkraftstoff wird dem Mischrohrschacht entnommen und von der Leerlaufdüse (Pos. 4) dosiert. Luft wird über die Leerlaufluftdüse (Pos. 5) zugeführt und die Gemischmenge über die Leerlaufgemisch-Regulierschraube (Pos. 7) schadstoffarm eingestellt.
Die Einstellung der Leerlaufdrehzahl erfolgt nicht durch Verändern der Drosselklappeneinstellung, sondern durch ein dem Leerlaufsystem zugeschaltetes Umgemischsystem. Über die Leerlaufzusatzdüse (Pos. 3) wird Leerlaufgemisch abgesaugt und durch die Umgemischschraube (Pos. 6) dosiert, nachdem nochmals Luft zugeführt wurde.
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3.10.05.03 Übergangssystem
Das System wirkt in beiden Stufen bei Öffnungsbeginn der Drosselklappen. Durch die Übergangsbohrungen (Pos. 8 im Bild 3.63) wird Gemisch abgesaugt, das von der Leerlaufdüse (Pos. 4) und der Leerlaufluftdüse (Pos. 5) für die erste Stufe dosiert wird. Für die zweite Stufe übernehmen Übergangsdüse (Pos. 2) und Übergangsluftdüse (Pos. 1) die Dosierung.
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3.10.05.04 Hauptsystem
Bild 3.63 Leerlauf- und Übergangssystem des Jikov-Vergasers; nach [18]
1 Übergangsluftdüse, 2 Übergangsdüse, 3 Leerlaufzusatzdüse, 4 Leerlaufdüse, 5 Leerlaufluftdüse, 6 Umgemischschraube, 7 Leerlaufgemisch-Regulierschraube (CO), 8 Übergangsbohrungen
Bild 3.64 Schwimmer- und Hauptsystem des Jikov-Vergasers; nach [18]
1 Schlauchnippel, 2 Filtersieb, 3 Schwimmernadelventil, 4 Schwimmer, 5 Mischrohr (zweite Stufe), 6 Ausgleichsluftdüse (zweite Stufe), 7 Vorzerstäuber, 8 Ausgleichsluftdüse (erste Stufe), 9 Mischrohr (erste Stufe), 10 Hauptdüse (erste Stufe), 11 Hauptdüse (zweite Stufe)
Das Hauptsystem arbeitet auch hier, wie im Abschnitt "Zur Gemischbildung im Vergaser" anhand von Bild 2.8 beschrieben. Die Hauptdüsen (Pos. 11 und 10 im Bild 3.64), Ausgleichsluftdüsen (Pos. 6 und 8) und die Mischrohre (Pos. 5 und 9) dosieren die Gemischmenge für die erste sowie die zweite Stufe.
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3.10.05.05 Beschleunigungssystem
Bild 3.65 Beschleunigungssystem des Jikov-Vergasers; nach [18]
1 Antriebsnocken, 2 Rückströmdüse, 3 Membran, 4 Ventil, 5 Einspritzrohr mit Ventil, 6 Ventil (Kugel), 7 Schlauchnippel der Schwimmergehäuse-Innenbelüftung
Das Beschleunigungssystem wirkt so, dass beim plötzlichen Gasgeben Kraftstoff in die erste Stufe eingespritzt wird . Dazu dient die Membranpumpe, die von einem Antriebsnocken auf der Drosselklappenwelle (Pos. 1 im Bild 3.65) über Hebel betätigt wird. Kraftstoff wird über das Ventil (Pos. 4) aus der Schwimmerkammer abgesaugt. Das Ventil (Pos. 6) unter dem Einspritzrohr (Pos. 5) verhindert den Luftzutritt über diesen Kanal. Beim Einspritzen ist das Ventil (Pos. 4) geschlossen, und der Kraftstoff wird durch das Einspritzrohr in die erste Stufe gespritzt. Bei sehr langsamer Drosselklappenöffnung (Gas geben) gelangt der Kraftstoff über die Rückstromdüse (Pos. 2) zurück in die Schwimmerkammer.
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3.10.05.06 Startvergaser
Der Jikov-Registervergaser ist mit einem selbständigen kleinen Startvergaser ausgerüstet. Durch Betätigen des Startzuges wird der Startdrehschieber (Pos. 4 im Bild 3.66) so verdreht, dass seine Öffnung den Startgemischkanal (Pos. 3) freigibt. Der Startkraftstoff wird von der Düse (Pos. 1 im Bild 3.66) dosiert. Da bereits über Öffnungen im Startrohr (Pos. 2) Luft zugeführt wird, entsteht ein Schaumgemisch. Im Drehschiebergehäuse (Pos. 4) erfolgt eine nochmalige Zumischung von Luft über den Vergaserdeckel, bevor das relativ fette Kraftstoff-Luft-Gemisch vom Motor abgesaugt wird.
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3.10.05.07 Vergaserdeckel aus- und einbauen
Bild 3.66 Startvergaser des Jikov-Vergasers nach [18]
1 Startdüse, 2 Startrohr, 3 Startgemischkanal, 4 Startdrehschieber
Reinigungs- und Einstellarbeiten erfordern den Abbau des Vergaserdeckels. Als Werkzeug benötigt man Gabelschlüssel SW 10, Schraubendreher, Kreuzschlitz-Schraubendreher.
Arbeitsfolge:
- Drei Kerzenstecker abziehen und Zündkabel vorsichtig nach oben aus der Haltespange am Abzweigtopf führen.
- Vier Befestigungsschrauben des Abzweigtopfes mit Gabelschlüssel SW 10 abschrauben, Unterlegescheiben und Gummiringe abnehmen.
- Abzweigtopf nach oben abziehen und, ohne ihn vom Schlauch zu trennen, seitlich ablegen, wodurch der Vergaserdeckel (Bild 3.67) zugänglich ist.
- Vergaser außen gründlich reinigen.
- Kontermutter der Einstellschraube des Gaszuges (Pos. 2) lösen und Einstellschraube aus dem Widerlager am Vergaserdeckel herausschrauben.
- Über den Schlitz im Widerlager Gaszug seitlich herausschieben.
- PVC-Schlauch (Pos. 3) vom Schlauch abziehen.
- Schlauchschelle (Pos. 5) mit Kreuzschlitz-Schraubendreher lösen und Kraftstoffschlauch abziehen.
- Vier Stehbolzen aus dem Vergaserdeckel mit der Hand herausdrehen.
- Rückzugsfeder der Drosselklappe (zweite Stufe) am Gaszugwiderlager aushängen.
- Sechs Befestigungsschrauben des Vergaserdeckels mit Schraubendreher abschrauben und Deckel nach oben abnehmen.
Damit ist das Innere der Schwimmerkammer (Bild 3.68) gut zugänglich.
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3.10.05.08 Vergaser aus- und einbauen
Bild 3.67 Jikov-Vergaser, Abzweigtopf abgebaut
1 Startzug, 2 Einstellschraube des Gaszuges, 3 PVC-Schlauch der Innenbelüftung, 4 Verschlussschraube des Filtersiebes, 5 Schlauchschelle Pfeilrichtung: Gaszughülle soll in der Stellschraube 2 bis 3 mm Spiel haben
Bild 3.68 Jikov-Vergaser nach abgebautem Vergaserdeckel
1 Hauptdüse der ersten Stufe, 2 Ausgleichsluftdüse der ersten Stufe, 3 Startdüse, 4 Einspritzrohr der Beschleunigungspumpe, 5 Vorzerstäuber, 6 Startzug, 7 Klemmschraube der Startzughülle, 8 Klemmschraube des Startzugdrahtes, 9 Befestigungsmuttern des Vergasers, 10 Vorzerstäuber der zweiten Stufe, 11 Ausgleichsluftdüse der zweiten Stufe, 12 Hauptdüse der zweiten Stufe Pfeilrichtung: Hebel des Startdrehschiebers bis Anschlag betätigen, dann ist der Startvergaser geschlossen
Ein Aus- und Einbauen des Vergasers ist normalerweise nicht notwendig. Es sei denn, es soll eine Drosselklappengrundeinstellung vorgenommen werden, die man allerdings besser Fachwerkstätten überläßt. Zum vollständigen Ausbau werden zusätzlich ein Gabelschlüssel SW 8 und ein Ringschlüssel SW 12 benötigt.
Arbeitsfolge:
- Beide Klemmschrauben (Pos. 7 und 8 im Bild 3.68) mit Gabelschlüssel SW 8 lösen und Startzug herausziehen.
- Gaszug am Drosselklappenhebel aushängen.
- Rückzugsfeder am Drosselklappenhebel aushängen.
- Vier Befestigungsmuttern des Vergaserflansches mit geradem Ringschlüssel SW 12 abschrauben, Masseleitung entfernen und Vergaser nach oben abnehmen.
Beim Einbau ist zu beachten:
- Dichtflächen am Vergaserflansch, Ansaugkrümmer und zu beiden Seiten des Tropfbleches gründlich reinigen. Zwei neue Dichtungen (identisch mit Skoda und Lada!) verwenden.
- Vergaserflanschmuttern gleichmäßig anziehen, Unterlegscheiben nicht vergessen.
- Rückzugsfeder des Drosselklappenhebels in die erste Bohrung der Motorkonsole (vom Motorblock aus) einhängen (sie ist rd. 70 mm vom Motorblock entfernt), die zweite Bohrung (mit 95 mm Abstand) war für die alte Vergaserausführung vorgesehen.
- Startzug so einstellen, dass der Hebel des Drehschiebers am Anschlag (Pfeilrichtung im Bild 3.68) steht und der Betätigungsknopf noch 2 bis 3mm übersteht; Achtung: Der Drahtzug soll nicht mehr als 2 mm über das Hebelende (Pos. 8 im Bild 3.68) hinausragen.
- Vergaserdeckel vorsichtig aufsetzen und darauf achten, dass das Einspritzrohr (Pos. 4 im Bild 3.68) nicht verbogen wird. Schwimmerkammer auffüllen, um unnötig langes Starten zu vermeiden.
- Rückzugsfeder der Drosselklappe am Widerlager des Gaszuges einhängen.
- Gaszug so einstellen, dass die Gaszughülle 2 bis 3 mm Spiel in der Einstellschraube hat (Pfeilrichtung im Bild 3.67);
- Beachte: Die Leerlaufdrehzahl keinesfalls mit der Stellschraube (Pos. 2 im Bild 3.67) einstellen!
- PVC-Schlauch über die Zündkabel zum Vergaseranschluss führen.
- Der Formschlauch vom Abzweigtopf zum Luftfilter darf die Zündspulen nicht berühren, sondern soll mindestens 20 mm Abstand haben.
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3.10.05.09 Kontrolle der Düsenbestückung
Bild 3.69 Kennzeichnung des Jikov-Vergasers
1 Modifikation (2936), 2 Herstellungsjahr und Monat
Die Düsenbestückung kann nach abgebautem Vergaserdeckel überprüft werden. Über die Lage der wichtigsten Vergaserdüsen gibt Bild 3.68 Auskunft. Die Düsenbestückung enthält Tafel 3.4. Wie beim 40-F-Vergaser sind auch hier die Düsen in hundertstel Millimeter gekennzeichnet. Mitunter kommt es durch Unachtsamkeit vor, dass Düsen vertauscht werden. Die Ausgleichsluftdüsen (Pos. 2 und 11 im Bild 3.68) sind beide gleich. Die Hauptdüse der zweiten Stufe wurde Anfang 1985 von 125 auf 122 verkleinert. Eine Nachrüstung ist im Interesse der Verbrauchsreduzierung anzuraten. Leerlaufluft- und Übergangsluftdüse sind fest im Gehäuse eingesetzt, und es ist nicht möglich, sie herauszuschrauben. Die Vergaserkennzeichnung enthält Bild 3.69.
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3.10.05.10 Schwimmersystem prüfen und einstellen
Nach dem Herausschieben der Schwimmerachse (nur in einer Richtung möglich - keine Gewaltanwendung!) können Schwimmer (Pos. 2 im Bild 3.70) und Schwimmernadel abgenommen werden. Bei Verschleiß der Nadel am Dichtkegel - die Nutzungsgrenze beträgt rd. 60 000 km - ist das Schwimmernadelventil (Pos. 6) zu erneuern. Es ist mit dem vom Skoda-Vergaser identisch.
Zwei Schwimmerausführungen: Der neuere Schwimmer aus Plast ist innen hohl und deshalb leichter. Da auch die Einstellmaße in Abhängigkeit von der Schwimmermasse differieren, ist letztere auf einer Briefwaage (s. Bild 1.5) zu prüfen. Die entsprechenden Werte gehen aus Tafel 3.4 hervor. Die Einstellung erfolgt, indem die Dichtung am Vergaserdeckel verbleibt (Pos. 7 im Bild 3.70). Die Schwimmerzunge (Pos. 3) soll beim vorgeschriebenen Stichmaß E die Dämpfungskugel der Schwimmernadel gerade berühren. Ein speziell angeschliffener Bohrschaft von 10 bzw. 12 mm Ø kann als Lehre dienen. Zur Korrektur wird die Schwimmerzunge (Pos. 3) vorsichtig gerichtet. Der Maximalhub H lässt sich durch Korrektur der Anschlagzunge (Pos. 5) einstellen.
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3.10.05.11 Prüfen der Kraftstoffhöhe
Bild 3 70 Vorjustieren des Schwimmers des Jikov-Vergasers; nach [18]
1 Vergaserdeckel, 2 Schwimmer, 3 Schwimmerzunge, 4 Lagerachse, 5 Anschlagzunge, 6 Schwimmernadelventil, 7 Deckeldichtung E Einstellmaß bei Berührung der Schwimmerzunge an der Dämpfungskugel (Vollschwimmer 10 mm, Hohlschwimmer 12 mm) H Maximalhub des Schwimmers (Vollschwimmer 13,5 mm, Hohlschwimmer 16 ± 1 mm)
Auf die zweifellos genaueste Methode ist bereits im Abschnitt "Prüfen der Kraftstoffhöhe" (Trabant) eingegangen worden. Das dabei zu verwendende Glasgefäß muss einen Durchmesser von 70 bis 80 mm aufweisen und mindestens 50 mm hoch sein. Der Kraftstoff wird dem Deckel über einen 1,5 m höheren Behälter zugeleitet, um auch hier den Druckverhältnissen der Kraftstoff-Förderpumpe möglichst zu entsprechen. Der Deckel wird mit Dichtung auf den Glasrand gelegt, so dass der Schwimmer in das Gefäßinnere ragt. Die sich im Glas einstellende Kraftstoffhöhe soll 20 ± 1 mm unter dem oberen Gefäßrand liegen, andernfalls ist die Schwimmerzunge (Pos. 3 im Bild 3.70) zu richten. Die Schwimmermasse ist bei dieser Meßmethode ohne Bedeutung, da sie automatisch berücksichtigt wird. Der Schwimmerhub wird, wie im Bild 3.70 angegeben, eingestellt.
Die Ausführungen zum Jikov-Vergaser werden mir bei der Reinigung und Montage des Vergasers an meinem marinisierten Motor sehr helfen. Prima das es so etwas gibt.