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Selbst geholfen

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Unsere Serie für den Hobby-Schrauber

Trabant 601 - Vergaserwechsel

2003-09-27 00:00:01 Geändert: 2008-09-04 17:44:06 (1) (Gelesen: 21830)
Instandhaltungdes Trabant-Vergasers 28 H 1-1

26 Jahre lang hatte der Trabant einen Vergaser einfachster Bauart, bei dem von sparsamer Kraftstoffzuteilung keine Rede sein konnte. Aber mit ihm kam jeder Autofahrer zurecht. Die Leerlaufdrehzahl wurde an der Anschlagschraube der Drosselklappe eingestellt, die Hauptdüse war von außen zugänglich.
Als der Trabant 1985 endlich einen modernen Vergaser bekam, wie ihn andere Autos schon etwa zehn Jahre früher hatten, waren die ersten Erfahrungen katastrophal. Nicht nur die Trabant-Fahrer, sondern auch die Spezialisten in manchen Vertragswerkstätten behandelten ihn genau so wie seine Vorgänger, drehten daran herum und verstellten ihn völlig, bis nichts mehr funktionierte.
Tatsächlich war der neue Vergaser aber der erste, der eine hinreichende Anpassung an die unterschiedlichen Lastverhältnisse zuließ und einen sparsamen Verbrauch ermöglichte. Zahlreiche ältere Trabant, bei denen der Vergaser 28 H 1-1 nachträglich eingebaut wurde, ohne sonst etwas zu verändern, verbrauchten damit auf Anhieb etwa einen Liter Benzin auf 100 Kilometer weniger als vorher.
Der nachträgliche Anbau des neu 248 Mark teuren Vergasers lohnt sich auch heute noch, zumal Benzin immer teurer wird. Auch der Einbau eines Katalysators ist nur mit diesem Vergaser (und elektronischer Zündung) sinnvoll. Alle älteren Typen der Baureihe 28 liefern im Leerlauf und bei Teillast ein überfettetes Gemisch, das den Auspuff nach einigen Wochen Stadtverkehr total verrußt und verölt und beim Katalysator nur eine geringe Lebensdauer erwarten lässt. Der Vergaser 28 H 1-1 passt an alle älteren 600er Motoren. Zu kürzen sind nur der Gummi - Ansaugschlauch um etwa drei Zentimeter und der Starterzug um etwa 20 Zentimeter.
Im Aufbau unterscheidet sich der neue Vergaser aber völlig von seinen Vorgängern. Einige Einzelheiten, deren Funktion bekannt sein sollten, um Bedienungsfehler zu vermeiden, zeigen die Bilder. Im übrigen gilt, dass man die Eingriffe und Einstellungen stets einer Fachwerkstatt überlassen sollte, die ihr Arbeitsergebnis mit einem Abgasmessgerät kontrollieren kann. Nur mit Gefühl und nach Gehör ist das Einstellen nicht mehr zu machen.


Bei den alten Vergasern wird hier der Luftspalt der Drosselklappe und damit die Leerlaufdrehzahl eingestellt.

Die Drosselklappe des neuen Vergasers schließt sich bei Leerlauf völlig. Ihr Anschlag (Pfeil) dient nur als Stützpunkt.

Mit dieser Schraube wird der Luftspalt eingestellt, um den sich die Drosselklappe beim Starten öffnet.

Hier die Starteinstellung. Wird die gekonterte Schraube verstellt, ändert sich nur das Startverhalten.

Links sitzt die Vollast-Zusatzdüse. Geht die Schlitzschraube verloren, bleibt der Motor stehen und das Benzin läuft aus.

Die Hauptdüse sitzt in der Schwimmerkammer etwa fünf Millimeter über dem Boden, wo sie kaum verschmutzen kann.

Der Abstand des Schwimmers zum Deckel soll 17,3 Millimeter betragen. Zur Korrektur wird das Blech gebogen (Pfeil).

Hier wird die Leerlaufdrehzahl eingestellt, bei 12-Volt-Anlage mit eingeschaltetem Scheinwerferlicht.
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