Ossi-Versand droht das Aus

Trotz Ostalgiewelle

Insolvenzantrag für Ende September angekündigt

Landsberg. Die gegenwärtige Vorliebe für alles "made in GDR" hat dem Spezialversender für Ost-Produkte, der Ossi-Versand.de AG nicht zu einer sicheren Zukunft verholfen. Der Warenumschlag sei trotz einer Umsatzsteigerung um 60 Prozent im ersten Halbjahr 2003 immer noch zu gering, sagte der Vorstand Gerhard Franz am Freitag in Landsberg bei Halle.
Nach der überraschenden Absage eines Investors soll der bundesweite Versand von Ostprodukten eingestellt werden, wenn sich bis zum 30. September kein neuer Geldgeber findet. "Wenn niemand einsteigt, machen wir zu", sagte Franz. Er werde dann Insolvenz anmelden.
Mitbetroffen sei davon auch seine Fensterbaufirma. Dabei zeichne sich gerade durch die Ostalgie-Fernsehshows ein Boom ab. Angesichts des hohen logistischen Aufwandes - der Ossi-Versand verschickt nach eigenen Angaben bis zu 15 Produkte pro Paket - und wegen der im Lebensmittelhandel niedrigen Margen, könne ein positives Ergebnis erst mit einem sehr viel höheren Warenumschlag erreicht werden. Das erfordere Investitionen in Logistik und Marketing. Dafür fehlten rund 300000 Euro. Nach eigenen Angaben hat der Ossi-Versand 30000 Kunden, davon stammen 85 Prozent aus den alten Bundesländern.

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