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Whims Camping-Wohnanhänger

Wie helfe ich mir selbst 'Camping-Wohnanhänger'

vom VEB Verlag Technik, Berlin.
1. Auflage mit 320 Bildern und 36 Tafeln von 1985.

4.3.4. Fenster

2009-12-29 14:15:33 Changed: 2015-09-14 14:46:16 (2) (Read: 25706)

Der Campinganhänger QEK Junior ist mit vier Festfenstern, der Bastei mit zwei Festfenstern und zwei Ausstellfenstern, der Intercamp je nach Baujahr mit zwei Festfenstern und zwei Aus-

Bild 4.89. Profilgummi für Festfenster
1 für Intercamp; 2 für QEK Junior; 3 PVC-Füller; 4 für Festfenster kleinerer Abmessungen (Türfenster Intercamp) ohne PVC-Füller

Bild 4.90. Gummiprofile für Fenster des Campinganhängers Bastei
1 Einglasgummi; 2 Abdichtgummi; 3 Einfaßgummi mit Kondenswasserauffangrinne

Bild 4.91. Gummiprofile für Ausstellfenster des Campinganhängers Intercamp
1 für hinteres Ausstellfenster; 2 oder 3 für seitliche Ausstellfenster

Stellfenstern bzw. einem Festfenster und drei Ausstellfenstern ausgerüstet. Die Eingangstür des Intercamp hat noch ein zusätzliches rundes Sichtfenster. Beim Anhänger Bastei sind das Vorder- und Rückfenster und beim Intercamp die beiden Seitenfenster sowie ab Baujahr 1980 das Rückfenster ausstellbar.

Die Fenster bestehen aus Sicherheitsglas oder Piacryl. Die Festfenster sind bei allen Anhängern mit einem Profilgummi (Bild 4.89) in den Korpus eingesetzt. Da Sicherheitsglas als Ausstellfenster nicht rahmenlos verwendet werden darf, haben die Ausstellfenster des Anhängers Bastei einen eloxierten Alu-Rahmen, während die im Vakuumverfahren geformten Piacryl-Ausstellfenster des Intercamp rahmenlos eingebaut werden.

Das Ausstellen der Fenster erfolgt über ein Stangenscharnier oder ein zweiteiliges Aluprofil, in dem Fensteraufnahme, Markiseneinzugsschiene und Regenleiste vereint sind. Am Ausstellfenster sind Fensteraussteller befestigt, die das Fenster im geöffneten Zustand arretieren. Die Fenster werden grundsätzlich nach außen geöffnet und dienen im geöffneten Zustand als Regenschutz. Im geschlossenen Zustand werden die Fenster durch Fensterfeststeller so über das Dichtgummiprofil (Bilder 4.90 und 4.91) an die Außenhaut des Korpus gedrückt, daß sie diebstahlsicher verschlossen sind.

Beachte:
Das Festdrehen der Fensterfeststeller muss gefühlvoll erfolgen, da sonst bei rahmenlosen Piacrylfenstern das Piacryl platzen kann.

Bei den Wartungsarbeiten ist darauf zu achten, ob das verwendete Fenstermaterial aus Sicherheitsglas oder aus Piacryl ist. Piacrylscheiben sind so zu behandeln, wie dies für die Dachhaube erläutert worden ist.

Fensterscheiben aus Sicherheitsglas können mit den handelsüblichen Reinigungsmitteln gereinigt werden. Dabei ist bei der Verwendung von Reinigungsspray darauf zu achten, dass dieser nicht auf die Gummiprofile gespritzt wird. Die im Reinigungsmittel enthaltenen Lösungsmittel führen zur vorzeitigen Versprödung der Gummioberflächen. Die Elastizität der Gummiprofile wird recht lange erhalten, wenn diese monatlich mit Glyzerin oder Talkum eingerieben werden.

Undichtheiten zwischen Fensterscheibe und Gummiprofil oder Gummiprofil und Fensterausschnitt im Korpus können durch Eindrücken von Cenusil beseitigt werden.

Das Stangenscharnier ist in seinen beweglichen Teilen mit säurefreiem, dünnflüssigem Öl zu versehen und anschließend mehrmals zu bewegen. Dadurch soll erreicht werden, dass das Öl zwischen Scharnierschelle und Führungsdraht läuft. Der Führungsdraht korrodiert sonst sehr leicht.

Alle zwei Jahre sollten die Ausstellfenster ausgebaut und die Scharniere an den beweglichen Stellen geölt werden. Dabei das Fenster so zudrehen, dass das Öl an dem Führungsdraht des Scharnieres entlanglaufen kann.

Rahmenlose ausstellbare Piacrylfenster haben mitunter im Bereich des Scharniers, der Feststeller und der Aussteller auf Grund von Überbeanspruchung kleine Risse. Durch Fahrschwingungen werden diese Risse immer größer und können zum Zerstören der gesamten Scheibe führen. Um dies zu verhindern, sind die kleinen Risse wie folgt zu behandeln:

  • Am Ende des Risses ist mit einem 0,5- bis 1-mm-Bohrer ein Durchgangsloch zu bohren. Der Bohrer ist so anzusetzen, dass eine Bohrerhälfte in das noch nicht eingerissene Material bohrt, während die andere Hälfte den Riss erfasst.
  • Bohrung entgraten und Ausstellfenster waagerecht stellen.
  • Bei einem deutlich sichtbaren Sprung sollte der Sprung an der Oberfläche mit einer Dreikantfeile angefeilt werden, damit das Klebemittel beide Sprungflächen wieder verbindet. Der so geklebte Sprung bleibt allerdings sichtbar.
  • Bei einem Haarriss ist ein Anfeilen des Risses nicht erforderlich. Es genügt, wenn der Klebstoff in die Bohrung gebracht wird. Als Klebstoff sind Kolloplast (Zweikomponentenkleber) vom VEB Spezialchemie Leipzig und Piacoll PW 51 (Einkomponentenkleber) vom VEB Stickstoffwerk Piesteritz geeignet.

Um die Risse aber nicht erst entstehen zu lassen, ist es erforderlich, dass die Fensteraussteller an den Reibflächen und am Gewinde leicht gefettet werden.

Doppelfenster haben im unteren Bereich zwischen Außen- und Innenscheibe zwei kleine Öffnungen als Druckausgleich. Diese Öffnungen müssen halbjährlich gesäubert werden. Die an den Ausstellfenstern auftretenden Mängelerscheinungen sind ähnlich denen an der Dachluke, s. deshalb Tabelle 4.15.

Fenster wechseln

Bei Gummiprofilen, die einen PVC-Füller haben, ist dieser an der Außenseite aus dem Gummiprofil herauszuziehen.

Eine Person drückt die Scheibe vorsichtig von innen an der oberen Scheibengeraden, wo eine zweite Person steht, nach außen. Lässt sich die Scheibe mit Gummiprofil schwer herausdrücken, dann ist die innere Gummiprofillippe mit einem abgestumpften Schraubendreher anzuheben und rundum eine Schnur einzulegen. Nun wird versucht, das eine Schnurende zwischen Gummiprofil und Fensterausschnitt des Korpus nach außen zu bringen. Indem die Schnur von außen entlang dem Gummiprofil gezogen wird, fällt das Fenster mit Gummiprofil heraus.

Soll das Gummiprofil weiterverwendet werden, so ist es zu reinigen, Fenster und Fensterausschnitt sind ebenfalls von eventuell vorhandener Abdichtmasse zu säubern. Wird für den Einbau ein neues Gummiprofil eingesetzt, dann dieses straff um das Fenster legen und auf .Länge zuschneiden.

Tabelle 4.15. Mögliche Mängelerscheinungen an der Dachhaube

Erscheinung Ursache Abhilfe
Teleskopaussteller lassen sich nicht oder nur schwer bewegen Bewegungsmechanismus korrodiert Aussteller abmontieren und auseinander nehmen, fetten und zusammenbauen
Gewinde verklemmt oder verschmutzt Aussteller demontieren, fetten und zusammenbauen
Dachhaube undicht Dichtscheibe zwischen Aussteller und Dachhaube sowie zwischen Schraubverbindung und Dachhaube defekt Dichtscheibe erneuern
Schraubverbindung zwischen Aussteller und Dachhaube locker Schraubverbindung vorsichtig anziehen
Gummidichtung auf der Dachaußenhaut undicht Gummidichtung erneuern
Haube platzt beim Aufdrehen des Ausstellers Befestigungswinkel des Ausstellers an der Dachhaube im Drehpunkt korrodiert Aussteller abschrauben und Befestigungswinkel mit Lager in heißes Öl legen
Scherenaussteller haben beim Öffnen zuviel Reibwiderstand Führungsprofile verschmutzt Führungsprofile säubern
Führungsköpfe korrodiert Schraubverbindung lösen, säubern und fetten
Feststellgriff nicht genug aufgedreht Feststellgriff aufdrehen
Verbindung im Kreuzgelenk der beiden Streben korrodiert Verbindung säubern und ölen

Beachte:
Die Schnittfläche muss an beiden Gummienden rechtwinklig zur Gummilängsachse liegen und eben sein. Vor dem Klebstoffauftrag ist die Klebfläche mit Schleifpapier aufzurauen.

Zum Auftragen des Klebstoffes das Gummiprofil vom Fenster abziehen und beide Gummienden mit Klebstoff benetzen, den Klebstoff abdunsten lassen und unter Druck zusammenpressen. Als Klebstoff können verwendet werden:

Elastosal H 4/5 mit Härter 4/5 Mökoflex L 3550, Chemisol L 1405 und L 1310. Die weiteren Arbeitsschritte sind:

  • Scheibe etwa 2 ... 3 mm an den Außenkonturen mit Firnis oder farblosem Öllack einstreichen.
  • Scheibe auf einen Tisch mit weicher Unterlage legen und Gummiprofil auf den Scheibenrand aufziehen.
    Beachte:
    Der Stoß des Profilgummis muss sich in der Mitte des oberen Scheibenrandes befinden.
  • Zwischen die äußeren Dichtungslippen ist die Hanf- oder Plasteschnur ringsherum einzuschieben. Im unteren Profilbereich sollten die beiden Enden der Schnur ca. 50 ... 80 cm überlappt liegen.
  • Dichtungslippen innen und Schnur mit Glyzerin einpinseln.
  • Flansch des Fensterausschnittes mit Glyzerin oder Fit einreiben.
  • Das Fenster wird von außen mit der Unterkante an den Fensterflansch des Korpus angesetzt, wobei die heraushängende Schnur vorher nach innen gelegt wird.
  • Während die Scheibe von außen leicht angedrückt wird, zieht innen eine zweite Person die vorher eingelegte Schnur aus den Dichtungslippen des Profilgummis heraus. Dadurch wird die innere Dichtungslippe über den Fensterfalz gehoben und legt sich an der Falz bzw. Wandinnenseite an (Bild 4.92).
  • Prüfen, ob die innere Dichtungslippe überall über den Fensterfalz gehoben wurde und der Profilgummi innen und außen gut anliegt.
  • Mit einem stumpfen Schraubendreher die äußere Dichtungslippe vorsichtig von der Außenhaut abheben und überprüfen, ob zwischen Profilgummi und Fensterausschnitt des Korpus Luft ist.
  • An den Stellen, wo Luft vorhanden ist, muß eine Dichtungsmasse (Cenusil) eingedrückt werden.

    Bild 4.92. Indem die Schnur der Dichtungslippe herausgezogen wird, legt sich die Dichtungslippe über den Falz an die Innenhaut an
  • Ist für den Profilgummi ein PVC-Füller vorgesehen, so wird dieser mit Hilfe eines abgekröpften Schraubendrehers in den Profilgummi von außen eingedrückt.

Ausstellfenster aus- und einbauen

Beim Campinganhänger Bastei befindet sich der Dichtgummi am Ausstellfenster, während er beim Intercamp am Fensterausschnitt angeschraubt ist. Arbeitsfolge beim Campinganhänger Bastei:

  • Lösen der Fensteraussteller am inneren Fensterrahmen.
  • Abschrauben der Regenblende an der Außenfläche.
  • Öffnen der Fensterfeststeller und Anheben der Fenster, so dass man mit dem Schraubendreher an die Schrauben der Fensterscharniere herankommt.
  • Während eine Person das Ausstellfenster hält, kann die zweite Person die Schrauben am Stangenscharnier herausdrehen.
  • Fenster vom Korpus wegnehmen und abstellen.

Vor der Montage ist das Stangenscharnier zwischen Schelle und Führungsdraht zu ölen. In der Mitte der Scharnierbefestigungsfläche des Korpus sollte ein 3 bis 5 mm breiter Cenusilstreifen aufgetragen werden.

Die PVC-Unterlage muss glatt unter dem Stangenscharnier am Ausschnitt anliegen. Das Stangenscharnier sollte zunächst mit einer Senkholzschraube an der linken Seite arretiert und danach von der rechten Seite aus angeschraubt werden.

Das Stangenscharnier am Seitenfenster des Intercamp kann abgeschraubt werden, nachdem der Fensteraussteller (Bild 4.93) am Halteblech gelöst wurde und das Fenster nach oben geöffnet ist.

Das hintere Ausstellfenster kann abgeschraubt werden, wenn das Fenster ca. 80° nach oben offen ist.

Beachte:
Beim Öffnen muss die Laufschiene der Fensteraussteller aus der Führungsschiene herausfallen, sonst können die Fenster nicht weiter demontiert werden. Dabei ist zu beachten, dass die Führungsschiene nicht nach unten auf die Lackfläche des Korpus aufschlägt.

Bild 4.93. Einzelteile des Fensterausstellers
1 Befestigungswinkel am Korpus; 2 Führungsprofil; 3 Befestigungswinkel am Fenster; 4 Laufschiene mit fest verbundenen Gewindebolzen; 5 Rändelmutter und U-Scheibe 6

Bild 4.94. Führung und Abdichtung am Ausstellfenster des Campinganhängers Intercamp
1 Piacrylformfenster; 2 Fensterprofilschiene; 3 Fenstereinhängeprofil; 4 Niet; 5, 6Plastkeder; 7 Gummiprofil mit drei Dichtungslippen; 8 Holzschraube

Das Fenster kann mit ständigem Auf- und Abbewegen seitlich aus der Fensterprofilschiene 2 heraus geschoben werden (Bild 4.94).

Vor der Montage sind das Fenstereinhängeprofil leicht mit säurefreiem Fett einzureiben und die Fensterprofilschiene zu säubern sowie das Gummiprofil umlaufend mit Glyzerin zu behandeln.

Beim Einführen des Fenstereinhängeprofiles in die Fensterprofilschiene darf kein seitliches Moment auf das Piacrylfenster aufgebracht werden - Bruchgefahr.

Scheibe wechseln

Der Scheibenwechsel bei einem Festfenster wird auf Seite 241 ff. erläutert. Für das Wechseln einer Scheibe der Ausstellfenster der Campinganhänger Bastei und Intercamp sind unterschiedliche Arbeitsschritte erforderlich.

Der Scheibenwechsel an einem demontierten Ausstellfenster des Campinganhängers Bastei geschieht wie folgt:

  • Abdichtgummi an den oberen Fensterecken rechts und links etwa 150 mm abziehen.
  • Abschrauben der Rahmenverbinder und Auseinanderziehen des Rahmens.
  • Oberes Querrahmenteil mit Stangenscharnier abnehmen.
  • Scheibe mit Einglasgummi aus Profilrahmen herausnehmen.
  • Einglasgummi von der Scheibe aus Sicherheitsglas abziehen.
  • Einglasgummi reinigen und mit Glyzerin einreiben.

Zur Montage sind die Teile des Alu-Profilrahmens zu reinigen und eventuell zu polieren, der Einglasgummi ist an den auf der Scheibe aufliegenden Innenseiten mit Firnis einzupinseln. Dann wird der Einglasgummi auf die Scheibe gezogen und die Scheibe mit dem Gummi in den Alu-Rahmen gelegt.

Für den Scheibenwechsel am Intercamp ist eine Bohrmaschine erforderlich. Die Nietverbindungen zwischen Piacrylscheibe und Fenstereinhängeprofil, Fensterfeststeller und Fensteraussteller müssen ausgebohrt werden. Dann erst können Fenstereinhängeprofil, Fensterfeststeller und Fensteraussteller vom defekten Piacrylfenster genommen werden.

Stehen zum Zusammenbau keine Originalhohlnieten zur Verfügung, so können auch Messingnieten gleichen oder größeren Durchmessers verwendet werden.

Beachte:

Die Bohrung für die Nietverbindung muss 0,5 mm größer sein als der Schaftdurchmesser des Nietes.

An der Innennut des Fenstereinhängeprofiles sollte eine 15° Fase angefeilt werden, die eine Breite von etwa 1 mm hat. Dadurch können Druckspannungen durch Kerbwirkung im Piacrylmaterial abgebaut werden.

Das Annieten des Fenstereinhängeprofiles, der Fensteraussteller und der Fensterfeststeller muss sehr sorgfältig und mit einer geraden Nietauflage erfolgen. Jeder zu hart ausgeführte Schlag kann das Springen des Piacrylwerkstoffes zur Folge haben.

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  • 2015-09-14 14:46:16
    Rat und Tat Betrifft Qek Junior
    ? Kann man bei Qek Junior auch Ausstellfenster einbauen.? Denn dieser hat doch dünne Umwandungenn gegen über andere Modelle

4.4. Gasanlage

2009-12-26 16:05:22 Changed: 2009-12-26 16:05:25 (1) (Read: 25696)

Die Baugruppen einer Gasanlage sind für alle Wohnzelt- und Campinganhänger annähernd gleich. Da es nur Unterschiede in der Anzahl der Gasverbraucher und der Rohrleitungsführung gibt, werden die Selbsthilfetipps nicht für jeden Anhänger gesondert, sondern bezogen auf die Baugruppen der Gasanlage dargestellt. Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten an Gasanlagen erfordern ein hohes Maß an handwerklichem Können. Jeder Benutzer eines Anhängers mit installierter Gasanlage muss sich darüber im klaren sein, dass ein unsachgemäßer Eingriff Lebensgefahr bedeuten kann. Aus diesem Grund werden nachfolgend nur solche Selbsthilfereparaturen behandelt, die ohne Spezialwerkzeuge, aber mit Grundkenntnissen Metall verarbeitender Berufe, unter Beachtung großer Sorgfalt, ausgeführt werden können.

Beachte:
Nach jedem Eingriff an Verbindungselementen einer Gasanlage ist grundsätzlich eine Dichtheitsprüfung mit einem Schaum bildenden Mittel an dem unter Gasdruck stehenden Verbindungselement durchzuführen.

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4.4.1. Aufbau und Funktion

2009-12-26 16:04:53 Changed: 2009-12-26 16:04:57 (1) (Read: 25691)

Die Gasanlage eines Anhängers besteht im allgemeinen aus der Gasflasche, dem Druckregler, der Gasleitung, dem Absperrventil und dem Gasverbraucher (Bild 4.95).

Bild 4.95. Gasanlage
1 Gasflasche mit Druckregler; 2 Gasverteilung; 3 Gasverbraucher Heizung; 4 Kühlschrank; 5 Kocher; 6 Gasleuchte

Gasflasche und Druckregler

In der Gasflasche befindet sich ein flüssiges Propan- (C3H8-) und Butan- (C4H10-)Gemisch, welches sich beim Öffnen des Flaschenventiles an der Düse des Druckreglers vom Flascheninnendruck auf den vorgeschriebenen Verbraucherdruck entspannt. Diese Volumenvergrößerung tritt am Düsenausgang auf, und die dabei entstehende Verdunstungskälte kühlt das Flüssiggas ab. Sind nun nur einige Gramm gelöstes Wasser in diesem Gaspolster, so kommt es bei einer Außentemperatur von 0 °C zur Vereisung des Düsenausganges im Druckregler. Dadurch kann der Gasdruck bis auf Null sinken. Es kann sich aber auch eine Vereisung auf der Dichtung des Reglerhebels ergeben. In diesem Fall ist keine exakte Abdichtung mehr möglich, und es kann im Extremfall der volle Flascheninnendruck auf die Gasverbraucher kommen. Um einer Vereisung im Regler vorzubeugen, sollte die Gasflasche bei Außentemperaturen um 0 °C in das Wageninnere gestellt werden.

Gasleitungen - Absperrventil

Das Gasgemisch strömt vom Regler über die Gasleitungen, bestehend aus HD-Schlauch und Stahl- oder Kupferrohren, das Absperrventil zum Verbraucher. Die Absperrventile haben die Aufgabe, den nicht benutzten Gasverbraucher vom Gasnetz zu trennen. Dadurch wird einem unbemerkten Ausströmen von Flüssiggas vorgebeugt.

Als Absperrventile sind Membranventile vorgeschrieben.

Werden Kegelhähne eingesetzt, dann müssen diese mit geschlossenem Boden oder oberer Zusatzdichtung ausgeführt sein. Absperreinrichtungen sind grundsätzlich mit lösbaren Verbindungen einzubauen und müssen jederzeit zugänglich sein. Zu den Gasverbrauchern zählen der Gaskocher, die Gasheizung, der Absorberkühlschrank und die Gasleuchte.

Gaskocher

Am häufigsten werden zwei- und dreiflammige Gaskocher verwendet. Die bisher eingesetzten Campingkocher (Bild 4.96), bei denen als Absperrorgane für die Kocherbrenner Nadelventile benutzt werden, besitzen keine Zündsicherung und sind daher für den Einsatz im Campinganhänger ungeeignet.

Bild 4.96. Campingkocher ohne Zündsicherung

Bild 4.97. Gasbrenner mit thermoelektrischer Zündsicherung

Bild 4.98. Funktionsprinzip der thermoelektrischen Zündsicherung
a) geschlossen; b) zünden: c) geöffnet

Die Brenner sind als Injektionsbrenner mit Luftvermischung ausgebildet. Campingkocher ohne Zündsicherung dürfen im Campinganhänger nicht ohne Aufsicht betrieben werden, da ein unvorhergesehenes Erlöschen der Flamme ein weiteres Ausströmen des Gases nicht vermeidet. Anders sieht es bei einem Gasbrenner mit thermoelektrischer Zündsicherung (Bilder 4.97 und 4.98) aus. Erst durch Eindrücken des Bedienknopfes gibt das im Einstellglied zurück gedrückte Dichtelement die Gaszufuhr frei. Wird nun das ausströmende Gas gezündet/erwärmt sich gleichzeitig der Thermofühler. Der eingedrückte Bedienknopf darf erst nach Eintreten des thermoelektrischen Halteeffektes (ca. 10 s) losgelassen werden. Dieser Halteeffekt verursacht dass der Zuströmquerschnitt zu den Brennern frei bleibt und das zufließende Gas ungehindert zum Brennerkopf strömt. Erlischt nun die Flamme durch einen Windzug, so kühlt sich der Thermofühler innerhalb von 20 ... 40 s ab, und die Zündsicherung verliert ihren Halteeffekt; Die eingebaute Feder drückt das Dichtelement auf den Durchströmkanal des Gases und verhindert somit einen weiteren Gasfluss.

Gasheizung

Als Gasheizung steht der mobile Kleinraumheizer Solar 3000 zu Verfügung (Bilder 4.99 bis 4.101). Das Einstellglied mit thermoelektrischer Zündsicherung im Schnitt ist im Bild 4.102 ersichtlich.

Bild 4.99. Hauptbaugruppen des Wärmetauschers
1 Wärmetauscher mit Abgasumlenkung und Rückstromsicherung; 2 Schauglas; 3 Brenner; 4 Zündsicherung; 5 Zünder

Bild 4.100. Wärmeschutz mit eingearbeiteten hinteren und seitlichen Abgasrohrdurchbrüchen

Bild 4.101. Sichtverkleidung des Raumheizers Solar 3000

Bild 4.102. Schnitt durch die Armatur des Kleinraumheizers Solar 3000 (2)
1 Schaltführung; 2 Mehrlochbrenner; 3 Thermoventileinsatz; 4 Druckstift; 5 Luftschieber; 6 Zünd- und Pilotflamme; 7 Schaltgriff

Der Solar 3000 arbeitet in einem geschlossenen Verbrennungssystem, wodurch der Sauerstoffgehalt der Luft im Campinganhänger unbeeinflusst bleibt. Durch die eingebaute thermo-elektrische Zündsicherung kann nach dem Öffnen des Absperrventils und Drehen des Schaltknopfes auf Zündeinstellung das Gas zunächst nur bis zum Pilotflammenröhrchen strömen. Nach dem Zünden des Gases mit Hilfe des Piezozünders erwärmt die Flamme des Pilotflammenröhrchens den Fühler der thermoelektrischen Zündsicherung. Anschließend wird der Schaltknopf axial eingedrückt und in die Ausgangsstellung gedreht (Vollast). Dadurch wird der Gashauptkanal geöffnet und durch den thermoelektrischen Halteeffekt nicht wieder verschlossen. Nun erst zünden alle vier Brenner.

Beachte:
Nach dem Zünden der Pilotflamme kann es vorkommen, dass diese wieder verlöscht. Es ist dann mit großer Wahrscheinlichkeit noch zu viel Luft in der Gasleitung, die erst über das Pilotröhrchen entweichen muss. Brennt die Pilotflamme stabil, dann sind 20 ... 30 s zu warten. Erst dann hat sich der thermoelektrische Halteeffekt eingestellt, und die Brenner können durch Drehen des Schaltknopfes auf Volllast gezündet werden.

Durch die eingebaute Zündsicherung ist dieses Gerät jederzeit ohne Aufsicht zu betreiben. Nachts oder beim längeren Verlassen des Campinganhängers sollte das Gerät auf Teillast gestellt werden.

Das Gerät besitzt außerdem eine eingearbeitete Rückstromsicherung. Diese verhindert, dass bei Inbetriebnahme des Gerätes die im Kamin vorhandene kalte Luft auf die Brennerflamme negativ einwirkt. Gleichzeitig kann aber bei starkem Windeinfall der auftretende Überdruck im Abgaskamin nicht bis zum Brennerraum gelangen, und die Brennerflammen ersticken.

Der mobile Kleinraumheizer Solar 3000 besitzt gegenüber allen anderen Gasheizungen im Abgassystem eine zusätzliche Stromsicherung. Diese Stromsicherung ermöglicht eine Kühlung der Abgase und verhindert somit eine zu große Erwärmung am Austritt des Abgaskamins. Wird die Austrittsöffnung des Campinganhängers verstopft, dann werden die Abgase

durch den Zwischenraum der doppelwandigen Rohrführung über die Stromsicherung (Abgasweiche) ins Freie geführt. Dadurch wird ein Eindringen von Abgasen in den zu heizenden Campinganhänger vermieden.

Die im Wärmetauscher eingebaute Rückstromsicherung tritt nur in Funktion, wenn ein Rückstrom im inneren Abgasrohr der doppelwandigen Rohrführung auftritt. Dann allerdings gelangen die Abgase unter den Wagenboden. Dieser Umstand dürfte nur bei einem Zusammentreffen aller negativen Faktoren kurzzeitig möglich sein, so dass dadurch keine Gefahr für die Bewohner des Campinganhängers besteht.

Kühlschrank

Der Kompressions- sowie der Absorptionskühlschrank arbeiten in einem geschlossenen Kreislauf (Bild 4.103).

Im Verdampfer des Kompressionskühlschrankes, der sich im Kühlschrankgehäuse befindet, wird das flüssige Kältemittel bei niedriger Temperatur und geringem Druck verdampft. Dabei entzieht es dem Kühlraum die Wärmemenge, die über dem eingestellten Temperaturbereich vorhanden ist. Der Kältemitteldampf wird vom Kompressor angesaugt und auf einen höheren Druck verdichtet. Bei diesem Druck wird das Kältemittel im Kondensator wieder verflüssigt, indem durch die Umgebungstemperatur Wärme entzogen wird. Das flüssige Kältemittel wird vom Kondensator über ein Drosselventil unter Druckabsenkung dem Verdampfer zugeleitet. Damit ist der Kreislauf geschlossen.

Bild 4.103. Schematische Darstellung der Kühlschrankkreisläufe

a) Kompressionskühlschrank

b) Absorptionskühlschrank mit Druck ausgleichendem inertem Gas (System Elektrolux) Erläuterungen im Text

Die Funktion eines Absorptionskühlschrankes (Bild 4.103b) unterscheidet sich von der des Kompressionskühlschrankes durch die Art der Energiezuführung und durch die Verdichtung des Kältemittels. Die Verdichtung erfolgt durch Anlagerung des Kältemittels an einen zweiten im Kreislauf befindlichen Stoff. Die Kälteanlage eines Absorptionskühlschrankes besteht aus Kocher 7, Kondensator 2 und Verdampfer 3, Absorber 4. Dem durch 220 V/12 V bzw. Gas beheizten Kocher wird eine reiche Lösung eingespeist und zum Sieden gebracht. Dadurch wird das Kältemittel (NH3) verdampft und im Kondensator verflüssigt. Durch ein natürliches Gefälle wird das flüssige unterkühlte Kältemittel dem Verdampfer zugeleitet. In dem Verdampfer tritt außerdem das inerte Gas ein. Da der Systemdruck konstant bleibt, sinkt der Partialdruck des Kältemittels. Dadurch verdampft auch das Kältemittel bei tieferen Temperaturen. Über den Wärmetauscher 5 wird das Dampfgemisch dem Absorber zugeleitet. Im Absorber wird das Dampfgemisch durch die vom Kocher kommende arme Lösung ausgewaschen und diesem als reiche Lösung wieder zugeführt. Das inerte Gas wird am Kopf des Absorbers abgezogen und wieder dem Verdampfer zugeführt, damit ist der Kreislauf geschlossen.

Auf Grund der stattfindenden Umwandlung des Kältemittels vom dampfförmigen in den flüssigen Zustand wird an den Baugruppen Absorber und Kondensator Wärme frei. Die an der

Rückwand des Kühlschrankes frei werdende Wärme muss unbedingt durch eine gute Belüftung abgeführt werden. Ist die Wärmeabführung gestört, kommt es bei dem mit geringen Druck- und Temperaturdifferenzen arbeitenden Kälteprozess zu Störungen, die bis zum Ausfall des Kühlaggregates führen können.

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