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Trabantszene

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Nachrichten frisch aus der Szene

Buchtipp: Trabant

2005-04-27 21:58:59 Changed: 2008-09-04 17:44:06 (5) (Read: 15740)
Während üblicherweise ein Auto mit dem Tag seiner ersten Zulassung an Wert verliert, akzeptierte der "sozialistische Volkswagen" - der Trabant - diesen kapitalistischen Automatismus niemals. Ein Trabi, wie er liebevoll genannt wurde, verlor nicht an Wert, sondern gewann. Nicht weil er besser wurde mit den Jahren, sondern weil die Nachfrage auch für Zweithand - Modelle unerschöpflich war - bis 1989.

Peter Kurze skizziert in seinem Buch "Trabant" das eigenwillige Leben des Plaste-Automobils und illustriert es mit faszinierenden Fotodokumenten des DDR- Auto - Alltags. "Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf", textete Genosse Erich Honecker munter, dachte dabei aber ganz gewiss nicht an den volkseigenen Volkswagen, denn das 3,36 Meter kurze Mobil hätte mit seinem zarten 17 PS Zweizylinder keinen der beiden genannten Vierbeiner von der Straße schieben können. Seit 1958 machte der Osten mobil. Ein freundlich dreinblickender Plastewagen mit der Bezeichnung P 50 sollte die sozialistischen Massen mobilisieren. Insgesamt drei Millionen Mal wurde der Trabi gebaut. Hätte man für diese Zahl nicht über dreissig Jahre benötigt, die Arbeiter im Bauernstaat wären zufriedener gewesen. Dem Autor Peter Kurze gelingt es in einem akkurat geschriebenen Buch vor allem dank zauberhafter Bildmotive DDR - Patina beim Leser zarte Ostalgie zu schüren.
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