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Betriebsanleitung Trabant von 1959

Betriebsanleitung Trabant von 1959

Betriebsanleitung für den Personenkraftwagen „Trabant" des VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau

Mit 71 Bildern


3., verbesserte Auflage - Ausgabe 1959


4.321 Kerzengesicht

2011-01-30 07:19:52 Geändert: 2011-01-30 07:19:56 (1) (Gelesen: 16686)

Bei normalen Betriebsverhältnissen zeigen die Kerzen an der Mittelelektrode ein rehbraunes Aussehen. Bei hellgrauer bis weißer Farbe der Mittelelektrode ist auf zu mageres Kraftstoff-Luft-Gemisch zu schließen. Abhilfe wird durch Reinigung des Vergasers erreicht.
Verrußte Kerzen sind Kennzeichen für ein zu fettes Kraftstoff-Luft-Gemisch. Es läßt auf verschmutzte Luftfilter oder zu große Hauptdüse schließen.
Bei verölten Kerzen hat der Motor seine Betriebstemperatur während des Fahrbetriebes nicht erreicht, oder es wurden Kerzen verwendet, welche dem vorgeschriebenen Wärmewert nicht entsprechen.

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4.4 Fahrwerkpflege

2011-01-29 22:21:59 Geändert: 2011-01-29 22:22:02 (1) (Gelesen: 16693)

Das Fahrwerk ist mit seiner Unterseite dem Spritzwasser und Straßenschmutz in erster Linie ausgesetzt. Es bedarf daher eines entsprechenden Schutzes und sorgfältiger Pflege. Die günstigsten Voraussetzungen für vorteilhaftes Ar­beiten bietet eine Hebebühne, weil bei dieser der Wagen von unten gut zu­gänglich ist.
Nicht jeder Fahrzeughalter hat jedoch die Möglichkeit, eine solche Einrichtung zu benutzen. Es muß daher angestrebt werden, auch ohne weitere Hilfsmittel bei dem am Boden stehenden Fahrzeug einen möglichst günstigen Wirkungs­grad der Reinigung zu erhalten. Dennoch ist es sehr zu empfehlen, die Pflege der Fahrwerk-Unterseite einer Tankstelle mit Wagenpflegedienst oder einer anderen entsprechenden Einrichtung zu übertragen.

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4.41 Arbeitsvorgänge für die Reinigung des Fahrwerkes

2011-01-29 22:20:36 Geändert: 2011-01-29 22:20:40 (1) (Gelesen: 16691)
  1. Mit scharfem Wasserstrahl die Fahrwerk-Unterseite gut von anhaftendem Straßenschmutz reinigen.
  2. Mittels Preßluft das anhaftende Wasser gründlich abblasen,
  3. Sämtliche Schmierstellen nach dem Schmierplan (58) mit Hochdruck-Schmierfett abschmieren, und zwar so lange, bis das Fett an einer Stelle der jeweiligen Lagerung sichtbar hervortritt. Erst dann ist die volle Gewähr dafür gegeben, daß das Schmiermittel richtig in die abzufettende Stelle ein­gedrungen ist. Sollte einmal ein Schmiernippel kein Fett durchlassen, so ist er mit einem passenden Schraubenschlüssel herauszudrehen und mit einer Stahlnadel oder einem Draht leicht durchzustoßen, damit evtl. eingedrungene Fremd­körper (Sand oder ähnliches) entfernt werden. Genauso verfährt man mit dem Schmierloch. Nach dem Wiedereinschrauben ist zu prüfen, ob nun Schmierfett durch den Schmiernippel gelangt. Ist dies nicht der Fall, so ist ein neuer einzuschrauben.
  4. Mit einem korrosionsschützenden Sprühmittel Fahrwerkunterseite ab­sprühen. Hierzu verwenden Sie das vielfach bewährte „Globo-Schutz- und Sprühöl" oder „Caramba-Graphitlösung".
    Beide Mittel sind an allen Tankstellen und im einschlägigen Einzelhandel zu erwerben.
    Sie wollen aber vermeiden, den Sprühstrahl direkt in die Fuge zwischen Bremstrommel und Bremsdeckplatte zu richten, weil sonst die Brems­beläge verschmiert werden.
    Außerdem ist es ratsam, Fahrwerk-Pflegemittel nicht mit der Karosserie-Lackierung in Berührung zu bringen wegen der sonst aufkommenden Fleckenbildung am Lack. Zur Pflege des Fahrwerkes gehört weiterhin die Kontrolle aller Befestigungsschrauben (Radaufhängung, Fahrschemel­befestigung und Motorbefestigung usw.), bei Bedarf sind diese Schrauben nachzuziehen.
    Die Federn sind auf Brüche zu untersuchen. Gebrochene Federblätter sind auszuwechseln. Das Einnebeln der Federn erfolgt zweckmäßig in unbelaste­tem Zustand, damit das Sprühmittel zwischen die einzelnen Lagen dringen kann.

Um zu erreichen, daß alle Reifen den gleichen Abnutzungsgrad aufweisen, wird empfohlen, nach etwa 10 000 km die Vorderräder zu vertauschen, so daß das linke Rad rechts läuft. Nach etwa 15 000 km werden dann die Hinterräder mit den Vorderrädern ausgewechselt. Es laufen also die hinteren Räder vorn und umgekehrt.

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4.5 Schmierplan

2011-01-29 22:17:03 Geändert: 2011-01-29 22:17:06 (1) (Gelesen: 16691)

Der am Ende der Pflegeanweisung eingeheftete Schmierplan gibt erschöpfend Auskunft über die Termine der auszuführenden Schmierarbeiten.
Die Schmierstellen sind stets sauberzuhalten, damit kein Staub oder gar Sand an die Schmierstelle gelangen kann.

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4.6 Reifenpflege

2011-01-29 22:16:11 Geändert: 2011-01-29 22:16:15 (1) (Gelesen: 16690)

Die Reifenpflege erstreckt sich nicht nur auf die Kontrolle und Einhaltung des vorgeschriebenen Luftdruckes (1,6 atü vorn und hinten), vielmehr ist auf den äußeren Zustand der Reifen zu achten. Eingedrungene Fremdkörper sind zu entfernen. Falsch eingestellte Spur der Vorderräder bedingt abnormalen Ver­schleiß der vorderen Reifen. Bei Wahrnehmung solcher Erscheinungen muß sofort eine Kundendienstwerkstatt aufgesucht und die Korrektur der Vorspur vorgenommen werden.
Durch die meist unterschiedliche Belastung Ihres Wagens und auch durch die Wölbung der Fahrbahndecke bedingt, nutzen sich die Reifen unterschiedlich ab. Auch werden die Vorderradreifen als Triebräder schneller abgenutzt als die Hinterradreifen.
Auch die Fahrweise hat entscheidenden Einfluß auf den Reifenverschleiß. Des­halb wollen Sie zu scharfes Beschleunigen und Kurvenfahren sowie auch zu scharfes Bremsen vermeiden.

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