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Whims Camping-Wohnanhänger

Wie helfe ich mir selbst 'Camping-Wohnanhänger'

vom VEB Verlag Technik, Berlin.
1. Auflage mit 320 Bildern und 36 Tafeln von 1985.

4.2.3.2. Campinganhänger Bastei und Intercamp Aufbau und Funktion

2010-01-02 18:04:12 Geändert: 2010-01-02 18:04:17 (1) (Gelesen: 51757)

Das Schubstück besteht aus den Baugruppen Kugelkupplung K 71, dem Kupplungsrohr 2 und dem Führungsrohr 7. Im Bild 4.65 sind alle Bauteile des Schubstückes dargestellt.

Über die Kugelkupplung 41 ist der Campinganhänger mit dem Zugfahrzeug formschlüssig verbunden. Bei den Campinganhängern Bastei und Intercamp wird beim Auflaufen auf das Zugfahrzeug die kinetische Energie über ein Hebelsystem auf die Druckstange des Hauptbremszylinders übertragen. Dabei wird das Kupplungsrohr, welches fest mit der Kugelkupplung verschraubt ist, in das Führungsrohr gedrückt. In diesem Bewegungsvorgang müssen Gegenkräfte vorhanden sein, die ein ruckfreies Abbremsen des Anhängers gewährleisten. Diese Gegenkräfte werden von den Druckfedern 4/21 erzeugt. Da Schraubenfedern keine Eigendämpfung haben, ist zusätzlich der Teleskopschwingungsdämpfer A1-70-150/15 zwischen dem Kupplungsrohr und dem Führungsrohr vorhanden. Er dämpft die horizontalen Bewegungen und verhindert dadurch größere Schwingungen. Über das Gabelstück 8, den Gestängehebel 11 und die Druckstange 23 werden die gedämpften horizontalen Kräfte auf den Kolben des Hauptbremszylinders übertragen. Der so entstehende Bremsanlagendruck wird hydraulisch über die Bremsleitungen auf die Radbremszylinder und somit auf die Radbremsen geleitet. Beim Rückwärtsfahren ist der Sperrhebel 31 nach unten zu drücken, dadurch wird das Kupplungsrohr im Führungsrohr blockiert und das Bremssystem außer Funktion gesetzt.

Wartungsarbeiten

Eine sachgemäße Wartung der Kugelkupplung und des Schubstückes ist Vorraussetzung für eine einwandfreie Funktion (beachte auch Tabelle 4.9). Die Wartungsarbeiten sollten sich auf folgende Schwerpunkte beziehen:

Bild 4.65. Schubstück zerlegt
1 Gestängehebel; 2 Gabelstück; 3 Sperrhebel; 4 Druckfeder; 5 Gummimanschette; 6 Kugelkupplung KK 71, 0 60 mm; 7 Zwischenblech; 8 Kupplungsrohr; 9 Teleskopdämpfer; 10 Druckfeder; 11 Führungsrohr; 12 Hauptbremszylinder' Ø 19.05 mm

Tabelle 4.9. Störungen, die außer denen in Tabelle 4.8. an Bastei und Intercamp auftreten können.

Art der Störung Ursache Abhilfe
Campinganhänger brennst ungenügend Hub des Schubstückes ist zu kurz eingestellt Schubstück einstellen
Bremsen blockieren beim Auflaufen des Campinganhängers Hub des Schubstückes ist zu lang eingestellt Schubstück einstellen
Spiel des Kupplungsrohres größer 1,5 mm (gemessen an der Kugelkupplung) Spiel zwischen Kupplungsrohr und Führungsrohr infolge Abnutzung zu groß Kupplungsrohr bzw. Führungsrohr wechseln
Während der Fahrt sind ständig Auflaufschwingungen festzustellen Druckfedern 4/9 bzw. 21 gebrochen (Bild 4.65) Schwingungsdämpfer defekt Bauteile wechseln

Bild 4.66. Schmierstellen an der Kugelkupplung KK 71 (Pfeile)
Sicherungsbolzen ist herausgezogen und Verschlusshebel zeigt nach hinten, d. h., die Kugelkupplung ist nicht geschlossen und gesichert.

Bild 4.67. Schmierstellen und Einstellwerte an der mechanisch-hydraulisch wirkenden Auflaufbremse

Wird mit dem Campinganhänger nicht gefahren, so ist das Schubstück monatlich ca. 10mal von Hand hin und her zu bewegen. Dadurch werden Ausfällungen in der Bremsflüssigkeit vermieden. Alle 3 Monate sind die beweglichen Teile an der Kugelkupplung zu säubern sowie die Lagerstellen, die Feder, der Kugelsitz und der Sicherungsbolzen abzuschmieren (Bild 4.66).

Jährlich oder alle 5000 km ist das Schubstück, besonders die beweglichen Teile, zu reinigen (Gummimanschette nicht mit Benzin reinigen). Die Bolzen, Druckfeder 4 und die Druckstange sind zu fetten.

Alle 2 Jahre sollten die Gummimanschetten vorbeugend gewechselt werden. Dabei sind dann Druckstange 19 und Druckfeder 21 zu säubern und einzufetten. Bei ungenügender Bremswirkung bzw. grundsätzlich nach Instandsetzungsarbeiten am Schubstück ist dieses nach Bild 4.67 wieder einzustellen. Dazu das Kupplungsrohr 2 bis an den Anschlag einschieben und den Abstand zwischen Bolzen und Ende des Langloches im Führungsrohr messen. Dieser Abstand muss mindestens 3 mm und darf höchstens 10 mm betragen. Ist dieser Abstand nicht gegeben, so wird er durch Drehen der Mutter am Gabelkopf eingestellt.

Beachte:
Nach dem Einstellen ist das Schubstück mehrmals zu betätigen und die Einstellwerte sind nachzumessen.

Instandsetzungsarbeiten

Gummimanschette oder Kupplungsrohr wechseln

Während des Fahrbetriebes bewegt sich das gefettete Kupplungsrohr im Führungsrohr. Die Gummimanschette verhindert das Eindringen von Staub und Schmutz und gewährleistet somit eine lange Haltbarkeit der gleitenden Flächen. Leider gehört die Gummimanschette zu den schnell verschleißenden Baugruppen. Ist sie gerissen, sollte sie sofort ausgewechselt werden. Das Spiel des Kupplungsrohres im Führungsrohr darf 1,5 mm nicht überschreiten. Dieses Spiel wird an der Vorderkante der Kupplungsklaue gemessen. Ist das Spiel größer, müssen das Kupplungsrohr bzw. das Führungsrohr, im ungünstigen Fall beide Baugruppen, gewechselt werden. Außerdem kann es durch Kräfte, die über den zulässigen Horizontalkräften und den zulässigen vertikalen Kräften liegen, zu Deformierungen am Kupplungsrohr kommen, die ein Klemmen des Kupplungsrohres verursachen. Muss das Kupplungsrohr ausgewechselt werden, sind folgende Arbeitsgänge erforderlich:

  • Handbremse anziehen.
  • Beide Schlauchbinder an der Gummimanschette 3 (Bild 4.65) lösen.
  • Schwingungsdämpferverschraubung oben lösen und Stoßdämpfer nach unten drücken.
  • Gleitschraube 5 aus dem Führungsrohr 7 herausschrauben.
  • Nach Herausziehen des Splintes ist der Bolzen 12 aus dem Gabelstück 8 und dem Gestängehebel 11 auszubauen, Gestängehebel 11 nach hinten drücken.
  • Kupplungsrohr 2 um 180° drehen und den Kerbstift 10 mit Dorn 0 3,8 mm nach unten herausschlagen.
    Beachte:
    Beim Intercamp ist dazu das Schubstück vollständig zurückzuschieben.
  • Kupplungsrohr 2 aus dem Gabelstück 8 nach links aus dem Innengewinde des Gabelstückes herausdrehen, das Kupplungsrohr 2 herausziehen und Druckfeder 4 vom Kupplungs-rohr abnehmen.
  • Alte Gummimanschette abziehen und neue auf das Kupplungsrohr schieben.
    Beachte:
    Kleinerer Durchmesser der Gummimanschette (0 55 mm) wird auf das Kupplungsrohr geschoben.

Der Zusammenbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge des Ausbaus. Dabei sind folgende Punkte zusätzlich zu beachten:

  • Kupplungsrohr 2 und Führungsrohr 1 sowie alle gefetteten Teile vom alten Fett säubern und neu fetten.
  • Gabelstück 8 in die ursprüngliche Lage drehen und Kerbstift 10 von oben einschlagen.
    Beachte:
    Der Gabelkopf an der Druckstange 23 ist durch eine Markierung gezeichnet, die bei der Montage nach oben zu zeigen hat.

Schubstück komplett wechseln

Das Wechseln des kompletten Schubstückes (Bild 4.68) ist meist nur nach einem Auffahrunfall erforderlich, bei dem die Baugruppen des Schubstückes deformiert werden. Je nach Schwere des Auffahrunfalls sollten die Baugruppen des Schubstückes nur dann wieder verwendet werden, wenn sie von einem Fachmann zur Wiederverwendung freigegeben wurden. Die nachstehende Arbeitsfolge dient nur der Orientierung, weil die für diesen Wechsel erforderlichen Schweißarbeiten zulassungspflichtig sind.

Arbeitsfolge:

  • Standstützen des Campinganhängers herunter drehen und die Räder gegen Wegrollen sichern.
  • Buglaufrad beim Bastei abschrauben, beim Intercamp sind der Sicherungssplint herauszuziehen und das Buglaufrad abzunehmen.
  • Der Gasflaschenkasten kann beim Bastei abmontiert werden, beim Intercamp ist er abzudecken.
  • Handbremse demontieren.
  • Vordere Halteschelle der Bremsleitung entfernen und Bremsleitung vom Hauptbremszylinder abschrauben.
  • Schweißnaht zwischen Zuggabel des Fahrgestells und den U-Profilen am Führungsrohr sowie am Querversteifungsblech durch autogenes Brennschneiden bzw. Trennschleifen trennen.
  • Getrennte Schweißnähte sauber schleifen oder feilen.
  • Einschweißen des neuen Schubstückes.

Beachte:
Das Einschweißen des neuen Schubstückes darf nur ein zugelassener Schweißbetrieb und ein Schweißer mit der Zulassung für Schweißarbeiten der Ausführungsklasse II B ausführen.

Beim Einschweißen des Schubstückes ist auf Parallelität zwischen Schubstück und Längsachse des Campinganhängers zu achten.

Bild 4.68. Komplettes Schubstück der mechanisch-hydraulisch wirkenden Auflaufbremse

Führungsrohr wechseln

Ist es erforderlich, das Führungsrohr zu wechseln, so muss das Schubstück fast komplett demontiert werden. Neben den Arbeitsgängen zum Wechseln von Gummimanschette, Kupplungsrohr und Schubstück sind folgende zusätzliche Arbeitsgänge erforderlich:

  • Bolzen 16 am Gestängehebel 7 7 unten entfernen.
  • Hauptbremszylinder 27 vom Halteblech abschrauben.
  • Lösen der Verschlusskappe 22 und Herausnehmen der Druckfeder.
  • Kontermutter am Gabelkopf 23 lockern und Druckstange mittels Schraubendrehers herausschrauben.
  • Kontermutter vom Gabelkopf 15 mittels Schraubendrehers, herausschrauben und Druckstange 19 aus dem unteren Führungsrohr herausschieben.
  • Abdeckblech 32 der Rückfahrsperre nach Lösen der Zylinderschrauben 33 abnehmen, Sperrhebel 31 mit Druckfeder 34 herausnehmen.
  • Drucktaster 48 durch Abschrauben der Mutter 49 aus dem Gehäuse 50 herausnehmen.
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4.2.3.3. Schubstück der mechanischen Auflaufbremse

2009-12-29 14:26:21 Geändert: 2009-12-29 14:26:25 (1) (Gelesen: 51701)

Ab Baujahr 1984 wurde der Wohnzeltanhänger mit der mechanischen Auflaufbremse ausgeliefert.

Aufbau und Funktion

Das Schubstück der mechanischen Auflaufbremse besteht aus dem Kupplungsrohr, welches im Führungsrohr mit eingegossener Epoxydharzbuchse gleitet. Das Führungsrohr ist beim Camptourist vom Typ 5-3 am Zentralrohr des Rahmens angeschraubt (Bild 4.69). Am Kupplungsrohr ist die Kugelkupplung (KK 82 bzw. KK 71) befestigt. Für die Schraubverbindung sind im Kupplungsrohr zwei Distanzhülsen montiert, um die Schraubenzugkräfte zu übertragen. Die hintere Sechskantschraube arretiert gleichzeitig das Gehäuse des Einrohrdämpfers (Gasdruckdämpfer), der die während der Fahrt auftretenden axialen Bremsbewegungen dämpft und somit keine zusätzliche Schraubendruckfeder erfordert (Bild 4.70).

Der Einrohrdämpfer ist im Zugrohr mit zwei Gummiformteilen 7 gelagert. Das Zugrohr wird im Führungsrohr durch die Zapfenschraube 16 arretiert. Die Zug-Druckstange des Einrohrschwingungsdämpfers ist im Führungsrohr mit einer horizontal zum Rohr liegenden Sechskantschraube 10 mit selbst hemmender Mutter befestigt. Der Bremshebel 11 wurde im Lagergehäuse und der Handbremshebel 14 am Lagergehäuse des Führungsrohres mit der Sechskantschraube 12 mit selbst hemmender Mutter montiert.

Bild 4.69. Führungsrohr am Zentralrohr angeschraubt (Zeltwand), kann bei Platzmangel in der Garage abgeschraubt werden

Bild 4.70 Schubstück der mechanischen Auflaufbremse
1 Kupplungsrohr; 2 Führungsrohr mit eingegossener Epoxydharzbuchse; 3 Kugelkupplung (KK 82); 4 Schraubverbindung; 5 Einrohrdämpfer (E 10-201); 6 Faltenbalg; 7 Gummiformteil; 8 Schlauchbinder (A 5-550); 9 Schlauchbinder (CM 10 x 80) mit Sechskantmutter 10; 11 Bremshebel; 12 Schraubverbindung; 13 Laufbuchse; 14 Handbremshebel mit Zahnsegment; 15 Zugstange; 16 Zapfenschraube; 17 Sicherungsblech; 18 Gummiverschluss; 19 Nachstellmutter; 20 Kabeltülle (A 12 x 2,5); 21 Stütze; 22 Kugelschmierkopf (A 8)

Bremshebel und Handbremshebel sind getrennt gelagert funktionieren jedoch unabhängig voneinander über die Zugstange 75. Beim Auflaufen bewegt die Rückwand des Kupplungsrohres den Bremshebel nach hinten. Da dieser seinen Drehpunkt an der Befestigungsschraube 12 hat wird die am Bremshebel befestigte Zugstange nach vorn gedrückt und somit werden die am Bremsausgleich montierten Seilzüge angezogen. Diese wiederum betätigen den in der Radbremse sitzenden Bremshebel der die Bremsbacken gegen die Bremstrommel drückt.

Das Einrasten einer Bremssperre beim Rückwärtsfahren entfällt. Das mechanische Bremssystem ist konstruktiv so gelöst, dass mit dem Anhänger vor- und zurückgefahren werden kann, ohne dass der Fahrer beim Rückwärtsfahren aussteigen und die Bremssperre einlegen muss. Am Führungsrohr ist außerdem die vertikal verschiebbare Standstütze mit Druckblech und Drehbolzen angebracht.

Wartungsarbeiten

Vierteljährlich sind alle beweglichen Teile der Kugelkupplung zu säubern, Lagerstellen, Feder, Kugelsitz und Sicherungsbolzen zu schmieren sowie die Schraubverbindungen Kugelkupplung/Kupplungsrohr mit einem Anzugsdrehmoment von 80 ± 5 Nm zu prüfen. Die Gleitfläche des Kupplungsrohres ist über dem auf dem Führungsrohr angebrachten Kugelschmierkopf mit SWC 423 zu fetten.

Alle 10 000 km sollte der Zustand der Gleitfläche des Kupplungsrohres überprüft werden. Dies erfolgt indem das hintere Schlauchband 8 gelöst und der Faltenbalg 6 nach vorn geschoben wird. Das Schubstück wird dann vollständig herausgezogen, die Gleitfläche gesäubert und gefettet. Danach kann der Faltenbalg zurückgeschoben und das Schlauchband befestigt werden. Durch mehrmaliges Betätigen des Schubstückes wird das Fett gleichmäßig verteilt.

Alle 5000 km ist das Lagerspiel zwischen Kupplungsrohr und Gleitbuchse im Führungsrohr zu prüfen. Dazu das Schubstück bis zum Anschlag herausziehen; am Ende der Kugelkupplung 3 darf zwischen Auf- und Abbewegung ein Spiel von maximal 4 mm vorhanden sein. Jährlich einmal sind folgende Arbeiten durchzuführen:

  • Sicherung 77 der Zapfenschraube 75 auf ordnungsgemäßen Sitz prüfen und Lagerung des Bremshebels 77 säubern und fetten.
  • Hubeinstellung des Auflaufschubstückes kontrollieren. Anhänger gegen Wegrollen sichern.
    Im Achsbereich mit Scherenwagenheber anheben, bis sich beide Räder von Hand drehen lassen.
    Handbremse in Nullstellung drücken.
    Schubstück bis zum Anschlag eindrücken.
    Die mit dem Bremshebel verbundene Zugstange wird durch Drehen der Einstellmutter 19 nach rechts soweit angezogen, bis am Rad ein spürbares Bremsmoment auftritt (Bild 4.71).
    Beachte:
    Das Bremsmoment wird beim Rückwärtsdrehen beider Räder ermittelt.
    Schubstück bis zum Anschlag herausziehen, Räder müssen wieder frei laufen.

Bild 4.71. Schnittmodell des mechanischen Auflaufschubstückes mit im Kupplungsrohr liegendem Einrohrdämpfer - Bezeichnungen s. Bild 4.70

Tabelle 4.10. Störungen, die am Schubstück der mechanischen Auflaufbremse auftreten können (s. auch Tabelle 4.8.)

Art der Störung Ursache Abhilfe
Schubstück klappert Einrohrdämpfer 5 defekt Einrohrdämpfer wechseln
Epoxydharzbuchse im Zugrohr hat zu großes Spiel neue Buchse eingießen bzw. Kupplungsrohr 1 wechseln
Einrohrdämpfer in der vorderen Aufhängung locker hintere Befestigungsschraube der Kugelkupplung mit einem Anzugsdrehmoment von 80 ± 5 Nm anziehen bzw. Distanzbuchse im Kupplungsrohr wechseln
Einrohrdämpfer in der hinteren Aufhängung hat zu großes Spiel ausgeschlagene hintere Aufhängung der Einrohrdämpferkolbenstange wechseln, evtl. Schraube CM 10 x 80 erneuern
Anhänger bremst nicht Einrohrdämpfer fest Einrohrdämpfer wechseln
Ansprechweg des Schubstückes zu groß Ansprechweg einstellen
Kupplungsrohr an den Gleitflächen verschmutzt bzw. Korrosion vorhanden Kupplungsrohr ausbauen und reinigen bzw. erneuern
Bremshebel fest Lagerung des Bremshebels gangbar machen
Anhänger bremst ungenügend Ansprechweg des Schubstückes größer 15 mm Ansprechweg einstellen
Druckstange des Einrohrdämpfers verbogen Einrohrdämpfer wechseln
Kupplungsrohr im Führungsrohr schwergängig Buchse im Führungsrohr fetten (Kugelschmierkopf) bzw. demontieren und reinigen
Bremshebel schwergängig Lagerung des Bremshebels gangbar machen
Bremsen blockieren beim Auflaufen des Anhängers Einrohrdämpfer defekt Einrohrdämpfer auswechseln
Ansprechweg des Schubstückes zu klein (kleiner als 10 mm) Ansprechweg einstellen
Während der Fahrt sind Einrohrdämpfer defekt Einrohrdämpfer auswechseln
ständige Auflaufschwingungen festzustellen Ansprechweg des Schubstückes falsch eingestellt Ansprechweg einstellen
Zapfenschraube 16 mit Sicherungsblech verloren bzw. gelockert Zapfenschraube mit Sicherungsblech erneuern
Anhänger lässt sich nicht oder nur schwer rückwärts schieben Ansprechweg der Auflaufeinrichtung kleiner als 10 mm Ansprechweg einstellen

Räder vorwärts drehen und Schubstück langsam eindrücken. Nach 10 bis 15 mm Auflaufweg des Schubstückes müssen die Bremsen beim Vorwärtsdrehen der Räder anliegen und spürbar bremsen. Wird dies nicht erreicht so müssen die Radbremsen nachgestellt werden (s. Abschn. 4.2.2.3.). Auskunft über die Ursachen von Störungen gibt Tabelle 4.10.

Instandsetzungsarbeiten

Auflaufkopf komplett wechseln

  • Handbremse anziehen und Anhänger gegen Wegrollen sichern.
  • Sicherungsblech an der Zapfenschraube 16 aufbiegen und Zapfenschraube herausschrauben.
  • Schraubverbindung des Einrohrdämpfers im Führungsrohr herausschrauben.
  • Schlauchband 8 am Faltenbalg lösen und Faltenbalg vom Führungsrohr schieben.
  • Auflaufkopf aus dem Führungsrohr herausziehen.

Bei der Montage den Verschleiß der im Führungsrohr eingegossenen Epoxydharzbuchse prüfen, die Gleitfläche des Kupplungsrohres säubern und mit SWC 423 fetten, den Faltenbalg mit Glyzerin einreiben.

Die Öse an der Zugstange des Einrohrdämpfers muss bei der Montage senkrecht stehen. Des weiteren ist der Einrohrdämpfer vor dem Einführen des Kupplungsrohres vollständig auseinander zu ziehen (Abstand Ende Kupplungsrohr bis Öse ca. 160 mm)

Beachte:
Auf dem Führungsrohr ist der Gummiverschluss 18 herauszudrücken. Durch diese Öffnung kann das Einführen der Sechskantschraube durch die Öse der Zugstange des Einrohrdämpfers unterstützt werden.

Auflaufkopf zerlegen

  • Schlauchband vorn lösen und Faltenbalg nach hinten abziehen.
  • Schraubverbindung 3 zwischen Kugelkupplung und Kupplungsrohr abschrauben, Federring abnehmen und Schraube herausziehen bzw. vorsichtig herausschlagen, Stütze wegnehmen (Bild 4.72).
    Beachte:
    Beim Herausschlagen Gewinde und Distanzbuchsen nicht beschädigen.
  • Öse und Kontermutter an der Zugstange abschrauben und Kugelkupplung nach vorn abnehmen.
  • Einrohrdämpfer nach vorn herausziehen und Gummiteile vom Dämpfergehäuse abziehen.

Bild 4.72. Auflaufkopf der mechanischen Auflaufbremse
1 Kugelkupplung; 2 Distanzhülsen; 3 Schraubverbindung; 4 Kupplungsrohr; 5 Einrohrdämpfer mit Befestigungsösen 6 und Gummiformteil 7

Bei der Montage sind folgende Punkte zu beachten:

  • Gummiformteile zum Ausgleichen der Lage des Einrohrdämpfers mit dem Bund auf das Dämpfergehäuse schieben.
    Der Abstand vom Ende Gummiformteil bis Ende Gehäuse des Einrohrdämpfers soll auf beiden Seiten 6 ± 2 mm betragen.
  • Fläche zwischen Kugelkupplung und Kupplungsrohr fetten.
  • Die aufgeschraubte Mutter an der Zugstange ist mit einem Anzugsdrehmoment von 45 ± 5 Nm anzuziehen und die Anschweißmutter mit Öse bis auf den Anschlag aufzuschrauben. Dieser Arbeitsgang kann aber erst nach Einführung des Dämpfers in das Kupplungsrohr ausgeführt werden.
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4.2.4. Instandsetzungsarbeiten am Schwingungsdämpfer

2009-12-29 14:25:30 Geändert: 2009-12-29 14:25:33 (1) (Gelesen: 51695)

Folgende Dämpfer werden serienmäßig in die Campinganhänger eingebaut:
A 2-150-140/50 Campinganhänger Bastei
A 2-150-140/50 Campinganhänger Intercamp
A 2-150-140/50 Campinganhänger QEK Junior
B 2-90-65/35 A Wohnzeltanhänger Camptourist

Die Dämpfwirkung ist geschwindigkeitsabhängig. Je größer und schneller die Schwingungen des Anhängers auftreten, desto stärker ist die Dämpfwirkung. Dabei wird ein im Dämpfer befindliches Öl durch den Kolben 5 (Bild 4.73) gedrückt. Im Kolben sind ein leicht öffnendes Niederdruckventil und ein schwer öffnendes Hochdruckventil angebracht. Beim Einfedern wird das Schwingungsdämpferöl relativ schnell über das Niederdruckventil in den Raum oberhalb des Kolbens gedrückt so dass eine geringe Dämpfungswirkung entsteht. Die von dem über dem Kolben liegenden Raum nicht mehr aufnehmbare Ölmenge, bedingt durch die Volumenverkleinerung durch die Kolbenstange, entweicht über ein Ausgleichsventil des Ventilkörpers 5 in den zwischen dem Kolbenzylinder 4 und dem Mantelrohr 3 liegenden Ausgleichsraum. Beim Entspannen der Feder wird der Schwingungsdämpfer auseinander gezogen. Das schwer öffnende Hochdruckventil hemmt die Durchströmgeschwindigkeit des Dämpferöles in dem

Bild 4.73. Teleskop-Schwingungsdämpfer (29)
1 Buchse; 2 Ventilkörper; 3 Mantelrohr; 4 Zylinder; 5 Kolben; 6 Schutzmantel; 7 Kolbenstange; 8 Führungsstück; 9 Scheibe; 10 Schnurring; 11 Pufferscheibe; 12 Ringpuffer; 13 Dämpfer zusammen geschoben - Wert ist vom Dämpfer-Typ abhängig; 14 Dämpfer auseinander gezogen - Wert ist vom Dämpfer-Typ abhängig; 15 Feld für Kennzeichnung

Raum unterhalb des Kolbens. Dadurch wird die Kolbenbewegung gebremst und die Dämpfkraft in Zugrichtung erzeugt. Das im Ausgleichsraum befindliche Öl strömt durch den unter dem Kolben entstehenden Unterdruck wieder in den Kolbenzylinder zurück.

Kontrollarbeiten

Eine Sichtkontrolle der Schwingungsdämpfer ist bei allen Arbeiten an der Achse, Dreiecklenker bzw. Radbremse mit durchzuführen. Die Dämpfer werden auf Ölspuren am Mantelrohr 3 kontrolliert. Vor der Sichtkontrolle darf der Dämpfer nicht gereinigt werden. Die Ölspuren werden am verschmutzten Dämpfer durch eine feuchte, fettige Schmutzschicht sicher erkannt. Sind Ölspuren vorhanden, dann ist meistens die Dichtung im Stoßdämpfer defekt.

Der Dämpfer ist gegen einen neuen oder regenerierten auszuwechseln bzw. Dämpferöl aufzufüllen.

Die untere Befestigung der Dämpfer vom Typ A und B ist mit einem Anzugsdrehmoment von 70 ± 10 Nm an der M-12-Mutter zu kontrollieren. Bei den Schwingungsdämpfern vom Typ A ist mit diesem Anzugsmoment auch die obere Befestigung zu überprüfen. Beim Typ B erfolgt die obere Lagerung durch zwei Gummipuffer, die auf die Kolbenstange aufgesteckt werden und zwischen dem oberen Halteblech angeordnet sind (Bild 4.74). Das Anzugsdrehmoment zur Gewährleistung einer sicheren Halterung beträgt 16 + 2 Nm. Die Mutter auf der Kolbenstange mit einem größeren Moment anzuschrauben hat zur Folge, dass die Gummipuffer zusammengedrückt werden und somit die elastische Aufnahme der Dämpfer gemindert wird.

Bild 4.74. Obere Schwingungsdämpferbefestigung beim Wohnzeltanhänger Camptourist

Lassen sich die Dämpfer in der oberen oder unteren Lagerung auf und ab bewegen, obwohl die Schraubverbindungen mit den angegebenen Anzugsdrehmomenten überprüft wurden, dann ist die Gummilagerung der Dämpfer defekt.

Beim Campinganhänger Qek Junior sind bei jeder Kontrolle der Schwingungsdämpfer der Zustand und die Befestigung der Fangbänder mit zu kontrollieren. Ist das Fangband an den Befestigungslöchern eingerissen oder verschlissen, dann ist es sofort zu wechseln. Ohne Fangband kommt es zur Zerstörung der Schwingungsdämpfer.

Die Funktionskontrolle kann sich nur auf eine subjektive Prüfung beziehen. Eine objektive Überprüfung der Dämpfungscharakteristik ist auf einem Prüfstand möglich. Folgende subjektive Kontrollmöglichkeiten können durchgeführt werden.

  • Anhänger an der Seitenwand, um die Längsachse, in Schwingungen versetzen. Nachdem keine Kraft mehr an der Seitenwand eingeleitet wird, müssen sich die Querbewegungen des Aufbaus schnell und spürbar stabilisieren. Der Oberbau kommt nach der letzten Schwingung ruckartig zum Stehen. Ist dies der Fall, dann sind die Schwingungsdämpfer noch funktionstüchtig. Pendeln die Schwingungen langsam aus, so ist mit defekten Dämpfern zu rechnen.
  • Zur Überprüfung des Bodenkontaktes müssen aus einem zweiten Fahrzeug die Räder des fahrenden Anhängers beobachtet werden. Dabei ist es günstig, wenn zum Vergleich das Verhalten der Räder des Zugfahrzeuges mit beobachtet wird. Haben alle Räder einer Fahrseite annähernd gleichen Bodenkontakt mit der Fahrbahn, dann sind die Schwingungsdämpfer in Ordnung. Springt das Rad des Anhängers gegenüber den Rädern des Zugfahrzeuges wesentlich stärker, so ist ein Defekt des Dämpfers zu vermuten. Ob der Dämpfer auf dem gesamten Nennschub noch funktioniert ist wie folgt feststellbar:
  • Untere Aufhängung vertikal im Schraubstock einspannen.
  • Kolbenstange mit Schutzmantel 6 bis zum unteren Anschlag schnell eindrücken und bis zum oberen Anschlag unter Kraftaufwand herausziehen.
  • Ist der Dämpfer noch funktionsfähig, dann lässt er sich mit geringem Kraftaufwand zusammenschieben und relativ schwer auseinander ziehen.
  • Der Schwingungsdämpfer muss über den gesamten Hub eine gleichmäßige Dämpfwirkung besitzen. Lässt der Widerstand auf einen Teil des Hubes nach oder ist bei zusammengedrücktem Dämpfer im letzten Teil ein Leerhub festzustellen, dann liegt ein Defekt im Ventilkörper oder Ölverlust vor. Der Dämpfer ist auszuwechseln bzw. Schwingungsdämpferöl aufzufüllen.

Schwingungsdämpfer wechseln

  • Anhänger sicher aufbocken.
  • Rad abnehmen.
  • Untere Lagerung lösen.
  • Obere Schwingungsdämpferlagerung lösen.

Beim Wohnzeltanhänger ist die obere Halterung zu lösen, indem die Kolbenstange mit dem Gabelschlüssel SW 6 gegen Verdrehen festgehalten und die M-8-Mutter abgeschraubt wird.

Schwingungsdämpfer herausnehmen

Beim Einbau muss darauf geachtet werden, dass die Gummilagerbuchse im unteren Auge des Schwingungsdämpfers straff sitzt, ist dies nicht der Fall, dann muss diese ausgewechselt werden.

Beim B 2-90-65/35 A (Camptourist) ist vor dem Einführen des Dämpfers in die obere Befestigung darauf zu achten, dass ein Ringpuffer bereits auf die Kolbenstange aufgeschoben wurde. Nach dem Einführen des Schwingungsdämpfers in die obere Halterung ist von oben der zweite Ringpuffer mit Scheibe aufzustecken und die M-8-Mutter festzuziehen. Dabei ist an der Kolbenstange mit einem Maulschlüssel gegenzuhalten.

Die Lagerschrauben sind vor dem Einstecken in die Lagerbuchsen zu fetten.

Schwingungsdämpferöl auffüllen

Alle eingesetzten Dämpfer der Camping- und Wohnzeltanhänger sind einer Baugröße zugeordnet und stimmen somit in den Hauptabmessungen weitgehend überein. Die Schwingungsdämpfer der Campinganhänger Bastei, Intercamp und QEK Junior, die alle den Typ A 2-150-140/50 verwenden, sind untereinander austauschbar. Bis auf das Auffüllen bzw. Auswechseln des Dämpferöles sind alle Arbeiten am Ventilkörper von Spezialwerkstätten auszuführen. Zum Wechseln des Schwingungsdämpferöles sind folgende Arbeitsgänge erforderlich:

  • Ringpuffer mit Scheibe von der Kolbenstange abziehen.
  • Schmutzmantel in heißes Wasser halten und anschließend abziehen (nur beim Typ A 2-150-140/50).
  • Gewindering mit Stiftschlüssel herausschrauben.
  • Ringdichtung und Scheibe herausnehmen.
  • Kolbenstange mit Kolben und Führungsstück aus dem Zylinder herausziehen.
  • Zylinder und Ventilkörper herausziehen.
  • Stoßdämpferöl aus dem Zylinder und dem Ausgleichsraum in ein sauberes Gefäß gießen.
  • Scheibe am Boden des Gehäuses herausfallen lassen.

Außer den Gummiteilen sind alle Teile mit Waschbenzin zu reinigen und Hohlräume und Bohrungen anschließend mit Druckluft auszublasen.

Beim Einlegen der gewellten Scheibe muss die flache Auflage auf dem Gehäuseboden liegen. Die Dichtlippe des Dichtringes im Kolben ist vorsichtig über den Ansatz an der Kolbenstange zu schieben, so dass die Dichtlippe keinesfalls beschädigt wird.

Das Dämpferöl ist dann mit einem Messzylinder einzugießen, damit es in den Ausgleichsraum fließen kann. Folgende Füllmengen sind zu beachten:

A 2-150-140/50 123 ±6 cm3

B 2-90-65/35 A 118 ±3 cm3.

Die Kolbenstange ist während des Einfüllens des Dämpferöles mehrmals auf- und ab zu bewegen. Um dabei einen Unterdruck zu vermeiden, ist der Schwingungsdämpfer bei ausgefahrener Kolbenstange zu verschließen.

Radialdichtring und Filzring müssen grundsätzlich gewechselt werden.

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