Ereignisse am 21.11.
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21.11.1960 -
- Papierdichtung in Radlagerverschraubung 21.11.1967 -
- Fußmatte mit verbessertem Material
055 Ölwechsel
Das im Getriebe befindliche Öl ist, wie eingangs schon erwähnt, nach 20000 km Laufleistung des Fahrzeugs oder spätestens nach drei Jahren zu erneuern. Es wird am besten nach einer längeren Fahrt, wenn das Getriebe warm und das Öl dünnflüssig ist, abgelassen und aufgefangen. Hierzu wird die am tiefsten Punkt des Getriebes sitzende Ölablassschraube (SW 19 mm) herausgedreht.
Während das alte Öl abläuft, wird der Magnet der Ölablassschraube gereinigt (in Kraftstoff ausgewaschen) und werden die sich am Magneten befindlichen feinen Metallspäne entfernt. Sind diese Metallspäne größer - ein feiner Abrieb ist normal -, deutet das auf einen sich anbahnenden bzw. schon vorhandenen Schaden im Getriebe hin. In einem solchen Falle ist unbedingt die Vertragswerkstatt zu konsultieren. Eine rechtzeitige Instandsetzung des Getriebes erspart Kosten undÄrger.
Vor dem Auffüllen von 1,3 Liter neuem Getriebeöl der schon erwähnten Sorte HLP 86 darf nicht vergessen werden, die Ölablassschraube wieder einzudrehen. Ferner muss man wissen, dass das Getriebe des Trabant beimÖlwechsel nicht gespült zu werden braucht. Das neue Öl kann also sofort nach dem Ablassen des verbrauchten Öles eingefüllt werden.
Zusätze zum Öl, wie Motimol oder andere Hochleistungsschmierstoffe, dürfen dem Getriebeöl nicht beigegeben werden. Sie verursachen Schäden am Freilauf, an der Synchronisierung und evtl. auch an den Losrädern auf der Abtriebswelle des Getriebes.
056 Mögliche Störungen an der Kraftübertragung
Im System der Kraftübertragung, also an Kupplung, Wechselgetriebe, Ausgleichgetriebe, Halbachsen, Radantriebe und Räder, sind natürlich gleichfalls Störungen möglich; meist jedoch zurückzuführen auf mangelnde Wartung zum richtigen Zeitpunkt bzw. unsachgemäße Handhabung desFahrzeugs.
Kupplung trennt nicht
Lässt sich das Kupplungspedal völlig durchtreten und dennoch kein Gang einlegen, ist entweder das Kupplungsseil gerissen oder der Sicherungsstift in der Kupplungswelle, der die Ausrückgabel auf der Kupplungswelle arretiert, abgeschert. Das Kupplungsspiel lässt sich in Selbsthilfe mühelos erneuern. Das danach notwendige Neueinstellen des Kupplungsspiels ist im Abschnitt "Kupplung" beschrieben. Den Sicherungsstift in der Kupplung kann nur die Vertragswerkstatt erneuern. Das Getriebe muss dazu ausgebaut werden.
Sind jedoch weder Kupplungsseil noch Sicherungsstift defekt und die Kupplung trennt dennoch nicht ordentlich, was sich im schweren Einlegen der Gänge,insbesondere des Rückwärtsganges, bemerkbar macht, hat die Kupplung zuviel Spiel und muss nachgestellt werden. Wie das gemacht wird, ist im Abschnitt Kupplung" beschrieben.
057 Kupplung rutscht
Ein verbrannter Kupplungsbelag, meist zurückzuführen auf längere Laufzeit des Fahrzeugs und ständigen Anhängerbetrieb, lässt gleichfalls die Kupplung rutschen. Abhilfe ist nur möglich durch das Erneuern der Mitnehmerscheibe der Kupplung. Im Abschnitt "Mitnehmerscheibe erneuern" ist das beschrieben.Und schließlich wird ein Rutschen der Kupplung auch noch dadurch hervorgerufen, wenn der Fahrer seinen Fuß nach dem Betätigen der Kupplung nicht voll vom Kupplungspedal herunternimmt bzw. darauf ausruht. Die Kupplung ist in diesem Falle immer leicht eingerückt, was naturgemäß den Reibbelag der Mitnehmerscheibe relativ schnell verschleißt.
058 Hycomat gestört
Der Hycomat als automatisierte Einrichtung zum Ein- und Ausrücken der Kupplung ist relativ störunanfällig. Treten hieran dennoch gelegentlich Störungen auf, so sind dieselben meist auf Einstellfehler zurückzuführen.
Einkuppeln erfolgt erst bei hoher Drehzahl
Kuppelt der Hycomat erst bei relativ hoher Drehzahl des Motors ein, ist die Federspannung, die bei maximal 30 bis 40 mm liegen soll, zu groß. Wie sie verkleinert wird, ist im Abschnitt "Hycomat" beschrieben. Kuppelt der Hycomat auch danach immer noch erst bei relativ hoher Drehzahl des Motors ein, ist der Druck, den die Pumpe erzeugt, zu vergrößern. Möglich ist das dadurch, dass hier eine kleinere Düse eingebaut wird; eine 85er oder auch eine 80er. Die Düse sitzt in der Pumpe am Anschluss der Leitung zum Steuerventil und ist identisch mit den im Vergaser befindlichen Düsen (Bild 2.51).
Einkuppeln erfolgt schon bei niedriger Drehzahl
Kuppelt der Hycomat schon bei relativ niedriger Drehzahl des Motors ein, ist die Spannung der Druckfeder zu klein. Die Spannung wird dadurch vergrößert, dass der Abstand zwischen Federhülle und Mitte Haltesplint am Kupplungshebel auf maximal 40 mm vergrößert wird. Führt das nicht zum gewünschten Ergebnis,wird der Druck in der Anlage verringert. Es wird dazu eine größere Düse, die ihren Sitz in der Pumpe hat, eingebaut (s. Bild 2.51). Möglich sind Düsengrößen von 0,95 oder auch 1,0 mm.
Motor heult beim Einkuppeln auf
Heult der Motor beim Einkuppeln oder auch während der Fahrt beim Gasgeben auf, hat der Schalthebel in der Schaltstange in der Regel zu wenig Spiel, wodurch der Hycomat infolge der Erschütterungen, die das Fahrzeug beim Fahren erfährt, auskuppelt. Ursache für diesen Fehler ist der in der Schaltstange eingeklebte Kontaktpilz, der sich in diesem Falle gelöst hat und den Anlassfür das Auskuppeln darstellt (s. Bild 2.49). Abhilfe ist dadurch möglich, dass der Kontaktpilz in seiner Kunststoffbuchse wieder festgeklebt wird. Als Kleber eignen sich Epasol und auch Metallkleber.
Einkuppeln erfolgt ruckartig
Erfolgt das Einkuppeln durch den Hycomat und damit das Anfahren ruckartig, hat sich in der Regel die Drosseldüse (s. Bild 2.51). die ihren Sitz in der Pumpe hat, mit Schmutz zugesetzt. Sie wird herausgeschraubt, gereinigt und wieder eingebaut. Ist der Schaden danach nicht behoben, wird diese Düse gegen eine größere Düse, etwa eine 220er oder auch eine 225er, ersetzt. Das behebt den Schaden.
Schalten ist erschwert oder gar nicht möglich
In diesem Falle ist die Öldruckleitung - es ist die Leitung vom Steuerventil zum Behälter - hinsichtlich Verstopfung zu kontrollieren. Dazu wird sie am Steuerventil gelöst, durchgeblasen und wieder befestigt. Danach ist der Schaden, der recht selten vorkommt, behoben.
Eine weitere Ursache für diesen Fehler kann ein hängender Kolben im Steuerventil sein. In einem solchen Falle, der gleichfalls nur sehr selten vorkommt, wird der Kolben gangbar gemacht oder das Steuerventil erneuert.
Schalten ist überhaupt nicht möglich
Lassen sich die einzelnen Gänge überhaupt nicht oder nur mit Geräuschenverbunden einlegen, ist meist das kleine Massekabel, das seinen Sitz im Motorraum zwischen Schaltstange und Getriebegehäuse hat, gebrochen. Ist es erneuert, ist der Schaden behoben.
Eine andere Ursache für die Schaltschwierigkeit ist, dass sich die Kabelanschlüsse am Schaltrelais des Hycomat, das seinen Sitz unterhalb des Signalhorns hat, gelöst haben (Bild 2.52). Zieht man ihre Halteschrauben nach, ist auch dieser Schaden behoben.
Bild 2.52 Schaltrelais des Hycomat
Hycomat funktioniert überhaupt nicht
Für diese sehr seltene Störung gibt es drei Ursachen. Einmal kann sich die Pumpe, die ihren Sitz am Getriebegehäuse hat, festgefressen haben, zum anderen kann der Mitnehmerstift in der Bohrung der Kurbelwelle, der die Pumpe antreibt, abgeschert und kann schließlich der Druckschlauch des Hycomaten - es ist der Schlauch, der von der Pumpe zum Steuerventil führt - undicht geworden sein. Abhilfe ist in den ersten beiden Fällen nur durch die Vertragswerkstatt möglich. Im letzteren Fall kann das in Selbsthilfe geschehen, indem man einen neuen Druckschlauch montiert.
Kupplung rutscht
Rutscht die Kupplung, wie im vorstehenden Abschnitt bei der mechanischen Kupplung schon erläutert, stimmt das Kupplungsspiel am Hycomat nicht. Es muss neu eingestellt werden. Wie das gemacht wird, ist im Abschnitt "Hycomat"beschrieben.
059 Getriebe lässt sich schwer schalten
Schaltschwierigkeiten sind hauptsächlich auf Kupplungsmängel zurückzuführen. Im Abschnitt "Kupplung trennt nicht" ist beschrieben, wie sie beseitigt werden. Darüber hinaus haben auf die Schaltfähigkeit des Getriebes die Einstellung des Schalthebels und die Ölfüllung im Getriebe Einfluss.
Ölverlust: Ölverlust im Getriebe kann trotz richtig eingestellten Kupplungsspieles zu Schaltschwierigkeiten des Getriebes führen. Wird das vermutet, wird der Ölstand wie im Abschnitt "Getriebe" beschrieben, kontrolliert, die Ursache für den Ölverlust gesucht und beseitigt und der Ölstand ggf. ergänzt. Ein gebrochener Synchronring bringt unter Umständen gleichfalls Schaltschwierigkeiten mit sich. Man merkt diesen Schaden daran, dass sich insbesondere der erste und der zweite Gang nur sehr schwer einlegen lassen. Abhilfe ist wiederum nur nach dem Ausbauen des Getriebes und dem Einbau eines neuen Synchronringes möglich.