6.11.1. Anlasser läuft zu langsam
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Zu hohe Widerstandsaufnahme der Plus- und Minuskabel der Batterie.
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Batterie entladen.
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Anlasser überprüfen:
a) Anlasser ausbauen (siehe Abschnitt 6.2.).
b) Verschlussband abschrauben und Schleifkohlen auf Abnutzung oder Verklemmen überprüfen und eventuell erneuern. Kohlenhalter und Kollektor gründlich reinigen. -
Ist die Funktion noch immer nicht gegeben, so ist eine AKA-Vertragswerkstatt mit der Instandsetzung zu beauftragen.
6.11.2. Lichtmaschine ladet nicht
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Keilriemen ist zu locker und rutscht über die Keilriemenscheibe. Keilriemen spannen (siehe Abschnitt 2.6.1.).
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Kabelanschlüsse an Lichtmaschine und Regler auf Festsitz überprüfen. Kabelenden auf Bruch untersuchen, gegebenenfalls instand setzen.
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Schutzkappe für Regler abnehmen. Bei laufendem Motor über den Leerlaufdrehzahlbereich hinaus beschleunigt ist festzustellen, ob der Rückstromschalter anzieht.
Ist die Funktion des Rückstromschalters nicht festzustellen, so wird zweckmäßigerweise ein neuer Regler versuchsweise eingebaut. Zeigt sich bei dem neuen Regler die gleiche Erscheinung, dann ist die Störungsursache bei der Lichtmaschine zu suchen: der ausgebaute Regler kann wieder eingebaut werden. Die Lichtmaschine ist nun wie folgt zu überprüfen:-
Lichtmaschine ausbauen (siehe Abschnitt 6.3.1.
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Abschlussdeckel abschrauben und feststellen, ob die Schleifkohlen abgenutzt sind oder ob diese in den Schleifkohlenhaltern klemmen. Festgeklemmte Schleifkohlen herausnehmen und auf Schmirgelleinen abziehen, so dass ein leichtes Schieben in den Haltern gewährleistet ist. Abgenutzte Kohlen sind durch neue zu ersetzen.
Plus- und Minuskohlen unterscheiden sich durch die isolierte Litze der Pluskohle. Vor dem Einsetzen neuer oder nachgearbeiteter Kohlen sind die Kohlenhalter und der Kollektor zu reinigen. -
Es ist festzustellen, ob der Kollektor ausgelotet ist, erkennbar durch herausgeschleuderte und am Kohlenhalter oder auch am Abdeckband anhaftende Zinnkugeln.
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In diesem Fall ist die Lichtmaschine einer AKA-Vertragswerkstattzur Instandsetzung zu übergeben.
6.11.3. Signalhorn zu leise
Regulierschraube an der Rückwand des Signalhorns nach rechts oder links verdrehen, bis ein reiner und entsprechend lauter Ton gegeben ist.
7.1. Beschreibung und Wirkungsweise
Der Hycomat ist eine automatische Kupplungsbetätigung. Das Einkuppeln übernimmt ein hydraulisches System, das Auskuppeln eine am Kupplungshebel montierte Druckfeder.
Die Steuerung dieser Vorgänge wird durch die Betätigung des Schalthebels und dem damit verbundenen Schließen bzw. Öffnen zweier Kontakte im Schalthebel, die die elektrische Anlage des Hycomat in Funktion setzen, vorgenommen.
Die eingebaute Druckfeder zwischen Kupplungsbowdenzug und Kupplungshebelbewirkt, dass die Kupplung ständig ausgekuppelt bleibt, wenn sich der Hycomat in Ruhe befindet. Im hydraulischen System muss deshalb beim Betätigen des Gaspedals ein genügend hoher Druck erzeugt werden, der ausreicht, diese Federkraft zu überwinden. Dazu wird die an der Stirnseite des Getriebes befindliche Zahnradpumpe über eine Antriebswelle von der Kurbelwelle aus angetrieben. Es besteht eine starre Verbindung zwischen Kurbelwelle und Pumpe, so dass der erzeugte Öldruck der Zahnradpumpe drehzahlabhängig ist. Das Hycomatöl wird vom Vorratsbehälter über einen Metallschlauch angesaugt und zum Steuerventilgedrückt. Hier umspült es die Verjüngung des Doppelkolbens und gelangt übereinen Druckschlauch zum Kupplungszylinder. Die in einer Kugelpfanne des Kolbens im Druckzylinder geführte Kolbenstange ist mit einer entsprechenden Aufnahme am Kupplungshebel verschraubt. Bei wenig über Leerlaufdrehzahl des Motors ist der am Kolben des Kupplungszylinders erzeugte Druck groß genug. um die Federkraft der Druckfeder zu überwinden. Es wird eingekuppelt.
Der geschlossene Kontakt beim Betätigen des Schalthebels bewirkt, dass der dem Steuerventil angeschlossene Druckmagnet über ein Relais Strom erhält und mit seinem Druckstift den Doppelkolben im Steuerventil verschiebt. Dadurch ist der Zufluss zum Kupplungszylinder blockiert, und durch den Steuerkolben freigewordene Bohrungen ermöglichen den Rückfluss des unter Druck stehenden Öles in der Leitung zum Kupplungszylinder. Das Öl fließt zurück zum Vorratsbehälter. Somit kann die Druckfeder am Kupplungshebel wirksam werden, und es wird ausgekuppelt.
Im Moment des Loslassens des Schalthebels werden die Kontakte wieder gelöst, die Stromzufuhr zum Druckmagnet reißt ab und eine über dem Doppelkolben im Steuerventil angeordnete Spiralfeder drückt den Steuerkolben in seine Ausgangslage zurück. Die Ölförderung der Pumpe wirkt in dem Moment wieder auf den Kolben des Kupplungszylinders, und es wird eingekuppelt.
Am Ausgang des Steuerventils zum Vorratsbehälter befindet sich ein Überdruckventil, das mit der Zuflussbohrung im Steuerventil der Hydraulikpumpe verbunden ist. Dadurch wird die Pumpe vor Überlastung geschützt.
Die Parksperre im Fahrgastraum kann durch Betätigen ihrer Klinke gelöst werden. Damit wird über den Kupplungsbowdenzug die Druckfeder entlastet und die Kupplung eingekuppelt. Das hydraulische System ist nicht mehr wirksam, da die Feder entspannt ist. Das Aus- und Einkuppeln kann dann mit der Parksperre wie mit einem normalen Kupplungspedal erfolgen.
Ist die Parksperre wieder eingerastet, so wird auch der Hycomat wieder wirksam. Es ist deshalb auch bei Störungen am Hycomat mit Hilfe der Parksperre nochmöglich, die Fahrt fortzusetzen.
Zur Erhöhung der Sicherheit bei Reparaturen ist eine Unfallsicherung eingebaut.
Beim Öffnen der Motorhaube wird über einen mechanisch betätigten Schalter die Masseleitung des Relais unterbrochen. Bei Drehzahlerhöhung arbeitet das Relais nicht und über das Steuerventil kann der Kupplungsvorgang nicht eingeleitet werden. Ein am Steuerventil angebrachter hydraulischer Stopplichtschalter sorgt dafür, dass die Unfallsicherung nur bei laufendem Motor arbeitet. Damit ist die Gewähr gegeben, dass das Fahrzeug nur bei geschlossener Motorhaube bewegt werden kann.
7.2. Einstellungen am Hycomat
- Bild H 2. Hydraulikpumpe - Schnitt
- Bild H 3. Steuerventil - Schnitt
- Bild H 4. Steuerventil
- Bild H 5. Kupplungszylinder - Schnitt
- Bild H 6. Parksperre eingerastet
- Bild H 7. Parksperre gelöst
- Bild H 8. Schalthebel - Einstell- und Kontermutter
- Bild H 9. Schalthebel - Stromkontakte
- Bild H 10. Kupplungsspiel einstellen
- Bild H 11. Kupplungsspiel einstellen
7.2.1. Kontaktabstand der Schalthebelkontakte
Die Überwurfmutter am Schalthebel ist mit einer Kontermutter gesichert. Diese Kontermutter ist zu lösen und danach die Überwurfmutter abzuschrauben. Wenn der Schalthebel abgenommen ist, sind die beiden Kontaktflächen am Schalthebel und am Schaltrohr visuell auf Kraterbildung zu untersuchen und eventuell nachzuarbeiten. Danach wird der Schalthebel mit der Überwurfmutter befestigt, bis sich die Kontakte berühren. Die Überwurfmutter ist um eine Drittel Umdrehung zurückzudrehen und zu kontern. Damit ist das richtige Einstellspiel erreicht.
7.2.2. Kupplungsspiel
Um das Kupplungsspiel kontrollieren bzw. einstellen zu können, ist die Parksperre zu lösen. Dann wird die Kontermutter auf der Kolbenstange des Kupplungszylinders gelöst. Die Einstellmutter ist mit der Kolbenstangezurück zu ziehen und nach oben herauszuheben. Dabei ist die Einstellmutter soweit an den Aufnahmebock des Kupplungshebels heranzudrehen, dass die sich beim Wiedereinsetzen gerade noch in die Aufnahme drücken lässt. Durch die vorhandene Aussparung in der Aufnahme ist das vorgeschriebene Spiel von 1,8 +0,2 mm gegeben. Anschließend ist die Kontermutter anzuziehen und die Parksperre einzurasten.
7.2.3. Druckfederlänge zwischen Druckfederhülse und Nietmittelpunkt am Kupplungshebel
Da der Kupplungshebel zweiteilig ist, kann mit Hilfe der Nachstellmutter, die sich ungefähr in der Mitte des Kupplungshebels befindet, nach dem Lösen der Kontermutter der Abstand zwischen Federhülse und Kupplungshebel verändert werden. Dieser Abstand ist jedoch nur zu verändern, wenn die Einkuppeldrehzahl zu niedrig oder zu hoch ist. Durch einen größeren Abstand verschiebt sich der Einkuppelvorgang in einen höheren Drehzahlbereich und umgekehrt. Das Einstellmaß darf jedoch 30 mm nicht unter- und 40 mm nicht überschreiten.
Befindet sich auch bei diesen Grenzwerten der Einkuppelvorgang noch nicht im richtigen Drehzahlbereich, so kann eine weitere Regulierung durch Auswechselnder auf der Druckseite der Zahnradpumpe eingesetzten Düse (0,90 mm) vorgenommen werden. Das bedeutet, wenn bei einer Einstelllänge der Druckfeder von 30 mm der Drehzahlbereich zum Einkuppeln immer noch zu hoch liegt, dass dann kleinere Düsen (0,85 oder 0,80 mm) einzusetzen sind. Bei einer Einstelllänge von 40 mm und zu niedrigem Drehzahlbereich zum Einkuppeln sind analog größere Düsen(0,95 oder 1,00 mm) einzusetzen.
7.3. Überprüfung der elektrischen Anlage
Vor Beginn der Überprüfungsarbeiten sind sämtliche Anschlüsse, auch die Masseverbindung vom Schaltrohr zum Getriebe, zu kontrollieren.
Mit einer Prüflampe, die am Relais Klemme 30/51 und an Masse angeklemmt wird, stellt man fest, ob das Relais Strom erhält. Ist dies nicht der Fall, so ist die Sicherung durchgebrannt oder das Kabel defekt.
Nun wird die Klemme der Prüflampe von der Masseverbindung gelöst und an Klemme86 am Relais befestigt, so dass eine Brücke zwischen Klemme 30/51 und 86entsteht. Bei Kontaktgabe durch den Schalthebel muss die Lampe aufleuchten, andernfalls ist der Schaltkontakt im Schalthebel nicht in Ordnung. Jetzt wird die Prüflampe abgenommen und mit Klemme 87 und Masse verbunden. Bei der Betätigung des Schalthebels muss die Lampe aufleuchten, sonst ist das Relaisdefekt.
Arbeitet der Druckmagnet auch dann noch nicht, so kann der Fehler nur in der Zuleitung oder im Magnet selbst liegen.