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Technik-Texte

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Radlager-Spielprüfung

2010-09-09 19:48:34 Geändert: 2010-09-10 17:30:10 (2) (Gelesen: 34741)

Mit Einsatz des neuen Radantriebes mit Gleichlaufgelenkwelle für den Trabant 601 wird das neu entwickelte, zweireihige Radial-Schrägkugellager mit der Bezeichnung KU 34 x 64 x 37 2 RSR verwendet. Dieses Radlager ist beidseitig abgedichtet, mit einer Dauerfettfüllung versehen und zeichnet sich durch eine große Nutzungsdauer aus. Sie müssen mit Spiel und dürfen in keinem Fall unter Zwang oder mit Verspannung laufen. Letzteres würde zu baldiger Geräuschbildung und frühzeitigem Ausfall führen. Um einen störungsfreien Lauf über eine lange Betriebsdauer abzusichern, sind bestimmte Einbaubedingungen einzuhalten. Die Größe des möglichen Radlagerspieles im eingebauten Zustand des Radlagers wird von drei Einflußfaktoren bestimmt:

  • durch die vom Radlagerhersteller garantierte Axialluft (nur mit Spezialgerät meßbar),
  • durch das Preßmaß vom Schwenklager und Radlageraußenring, das sich aus der Paarung der beiden Fertigungsmaße ergibt, und
  • durch das Anzugsmoment beim Anziehen der Bundmutter (Drehmomentschlüssel 150 bis 200 Nm).

Infolge der für alle drei Einflußfaktoren geltenden Toleranzbereiche sind Einbaufälle möglich, bei denen Radlager nahezu ohne Spiel laufen, aber auch Spiele aufweisen, die bei wechselseitigem Bewegen des Vorderrades wahrnehmbar sind. Die subjektive Prüfung durch Bewegen des Vorderrades läßt jedoch keine Bestimmung der Größe des Radlagerspieles zu, sie führt erfahrungsgemäß sogar zu falschen Schlußfolgerungen. Mit der Meßmethode und der Meßvorrichtung, dargestellt in Bild 1 und Bild 2, ist eine genaue Prüfung des Radlagerspieles möglich. Durch wechselseitiges Bewegen des angeschraubten Meßhalters ohne großen Kraftaufwand sind die Endanschläge zu ermitteln und der Bereich des Radlagerspieles an der Meßuhr abzulesen. Zulässig ist ein max. Bereich von 0,14 mm. Bei Umrechnung auf den Abstand zum Felgenhorn ist der ermittelte Wert mit dem Faktor 1,5 zu multiplizieren.

Bild 4 Meßmethode zur Prüfung des Radlagerspieles (max. 0,14 mm)
1 Meßuhr, 2 Meßhalter, 3 Zylinderschraube M 6 x 16 TGL 0-84, 4 Meßeinsatz

Bild 5 Meßhalter aus Flachstahl

Bild 6 Meßeinsatz aus Rundstahl

Quelle
Kraftfahrzeugtechnik 11/85 Seite 350.

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