Ereignisse am 21.11.
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21.11.1960 -
- Papierdichtung in Radlagerverschraubung 21.11.1967 -
- Fußmatte mit verbessertem Material
Lichthupe für den Trabikorso
"Zehn Jahre lang habe ich den dann pink/schwarz – da hatte ich noch meine Pink-Phase – jetzt grün gespritzten Kübel sommers wie winters gefahren. Unterdessen ist er nur noch mit Saisonkennzeichen auf der Straße." Hat ein "modernes" Auto den Kübel im Winter abgelöst? "Nein, bestimmt nicht. Da fahre ich auch Trabi, aber einen anderen!" Das Benzingemisch als Futter für den Oldie – kein Problem in Meiningen. "In die alten Länder nehmen wir Kanister mit und mischen uns das selbst."
Woher die Liebe zum Oldtimer kommt? Vielleicht vom Vater, dem Kfz-Schlosser? "Irgendwie hat das schon mit meinem Vater zu tun – mein erster Trabi ist auch Erinnerung an ihn, die ich natürlich hege und pflege." Er hatte den Kübel Baujahr 1986 während einer Versteigerung in einer Sonneberger NVA (Nationale Volksarmee)-Anlage erworben. "Früher wollte ich auch Kfz-Schlosser werden, wie mein Vater. Der aber hat mir abgeraten – ich als Mädchen und dann immer dreckige Finger … Dafür ist mein Bruder Kay jetzt Kfz-Schlosser. Auch er fährt einen Kübel – weil er es immer so toll fand, wenn seine große Schwester mit dem Trabi unterwegs war."
Große Familie
Unterdessen ist der Trabi-Verein wie eine große Familie, schwärmt die 31-jährige Floristin. Kumpel Tino Marbach hat den Club im August vor drei Jahren aus der Taufe gehoben. Unterdessen zählt er 25 Mitglieder – Ehrenmitglied mit 91 Jahren ist Fritz Volk, der Opa von Mandy Gladitz, die ebenso als Trabi-Fan im Verein tätig ist. Jüngstes Mitglied ist mit einem Monat das Kind von Manuel Linser, gefolgt vom zehnjährigen Dennis Fischer. In der Regel aber sind die Vereinsler zwischen 20 und 30 Jahre alt.
Martin Marbach – mit "Alltagsauto" Trabant-Combi – ist Chef des Vereins. Der 21-Jährige ist sozusagen "erblich" vorbelastet. "Mein Vater hat vor der Wende einen Trabi selbst aufgebaut. Er ist schon immer Trabi gefahren. Meine zwei Onkels auch. Als ich dann den Führerschein in der Tasche hatte, stand fest: ein anderes Auto als einen Trabi kann ich mir sowieso nicht leisten." Seinen Oldie hat Martin Marbach tiefer gelegt, mit Scheibenbremsen ausgerüstet, mit Breitreifen, Klarglasscheiben, selbstgebautem Auspuff, der ordentlich "röhrt". Noch lege er 110 Kilometer pro Stunde auf die Landstraße. Demnächst aber komme ein anderer Motor rein, werde der Trabi hochgetunet. Natürlich alles unter den strengen Augen des TÜV. Denn die Umbauten müssen Stand halten auch vor den Augen der Polizei.
"Das Schöne am Trabifahren ist, dass viele Leute stehen bleiben, sie winken uns ganz und gar auch hinterher!" Da komme Nostalgie auf, Erinnerungen an die Zeit von Wartburg, Trabi und Co. "Und wenn wir auf der Autobahn fahren, grüßen viele mit Lichthupe."
Rund 65 Trabis gehören zum Fundus des Vereins. Vom 500-er bis zum Drei-Elfer. Einige der vierrädrigen Kleinode werden nach und nach noch aufgebaut. Stolz präsentieren sich die "Ostlegenden" dann auch zu Pfingsten auf dem Dolmar, wenn sich Käfer- und Oldtimer-Freunde zum Fachsimpeln treffen. Oder am 12. Juni zur Trabantrallye, 1200 Kilometer quer durch Sachsen – inklusive der Rennstrecke Most. 55 Teams haben ihr Kommen angekündigt. Susann Major und Martin Marbach werden als ein Team um Sieg oder Platz kämpfen. "Das ist unsere erste Rallye und wir freuen uns schon sehr darauf!"
Bereits zum vierten Mal dabei sind die Beiden mit ihrem Verein beim Internationalen Trabitreffen. Das Elfte seiner Art findet vom 18. bis 20. Juni in Zwickau statt. Weiterer Höhepunkt war ohne Zweifel auch die Trabi-Hochzeit von Sandra Bäuml und Christian Fischer. "Die erste Hochzeit im Verein!" Die Hochzeitskutsche, so Susann Major, war ein Trabi-Kübel.
Aus dem DDR-Fundus
Jeden ersten Samstag im Monat treffen sich die "Ostlegenden" offiziell. Gemeinsame Ausfahrten am Wochenende und teammäßige Reparatureinsätze vervollständigen das Hobby. "Die Reparaturen machen wir alle selbst, tauschen Ersatzteile. Oft sprechen uns auch ältere Leute an, schenken uns Ersatzteile, die sie noch aus DDR-Zeiten herüber gerettet haben", so Martin Marbach.
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