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Ich fahre mit einem Camping-Lastenanhänger

Ich fahre mit einem Camping-Lastenanhänger

Anhängervorstellung, Fahrhinweise, Wartung und Reparatur, Campingtipps in der 2. bearbeiteten Auflage, transpress, VEB Verlag für Verkehrswesen in Berlin von 1980

3.2.1 Überprüfung 6/12-V-Anlage

2009-12-05 11:42:53 Geändert: 2009-12-05 11:43:03 (1) (Gelesen: 12960)

Der eingangs erwähnte §8 StVO verpflichtet uns, vor jeder Fahrt auch eine Überprüfung aller Leuchten am Anhänger vorzunehmen. Vorteilhaft ist, wenn eine zweite Person beobachtet, ob sämtliche Leuchten funktionieren. Selbst wenn dies der Fall ist, achtet man speziell darauf, ob auch der siebenpolige Stecker des Kabels vom Anhänger fest in der Steckdose am Zugfahrzeug sitzt und die Deckelklaue der Steckdose den Stecker fest arretiert. Anderenfalls könnte sich während der Fahrt die Steckverbindung lösen, ohne dass das vom Fahrer des Zugfahrzeugs bemerkt wird. Es sei denn, das Zugfahrzeug besitzt eine Zweikreisblinkanlage und ihre Kontrolleuchte macht den Fahrer darauf aufmerksam. Erfahrene Fahrer nutzen daher auch jede Fahrtpause zur Kontrolle der elektrischen Anlage des Anhängerzuges. Wie gegebenenfalls eine Zweikreisblinkanlage in das Zugfahrzeug eingebaut und elektrisch geschaltet wird, ist im Abschnitt „Leuchtenanschlüsse" beschrieben.

Störungsmöglichkeiten und -suche: Am Lasten- oder Campinganhänger können, was die elektrische Anlage anbetrifft, eigentlich nur die Leuchten ausfallen. In diesem Fall muss man - insbesondere unterwegs auf der Urlaubsfahrt - in der Lage sein, den Schaden zu beheben. Und dabei geht man planmäßig vor. Der Schaltplan der Elektrik der elektrischen Anlage des Anhängers - in der Regel in der Betriebsanleitung für den Anhänger zu finden - dient einem hierbei als Anleitung.

Leuchten: Kriterium sind die Leuchten. Bleibt am Anhänger eine Leuchte einmal dunkel, obwohl der betreffende Schalter am Zugfahrzeug betätigt worden ist, so wird zunächst einmal geprüft, ob die Glühlampe defekt ist bzw. es wird eine neue Glühlampe eingesetzt. Leuchtet auch die neue Glühlampe nicht, obwohl die Glühlampe der gleichen Leuchte am Zugfahrzeug in Ordnung ist, und auch Kontaktzunge (Plus) sowie Lampensockel (Minus) der Anhängerleuchte sauber sind, kann nur die elektrische Zuleitung zur Anhängerleuchte unterbrochen sein. In einem solchen Falle sucht man den Fehler mit Hilfe des Schaltplanes der elektrischen Anlage und behebt ihn.

Bei einer hartnäckigen Beleuchtungsstörung am Anhänger gehen wir am besten systematisch vor; das heißt, von hinten nach vorn, von der ausgefallenen Leuchte bis zum Leitungsabgang für die Steckdose des Zugfahrzeugs. Hierbei sind die Masseanschlüsse (braune Kabelfarbe) nicht zu vergessen, denn ohne Intaktheit dieser Stromrückleitung leuchtet keine Glühlampe.

Als Prüfgerät eignet sich jede Prüflampe der entsprechenden Bordspannung. Ihre Handhabung ist recht einfach. Eine Klemme wird an Masse gelegt und mit der anderen Klemme werden die zu untersuchenden Verbindungsstellen (Kabelklemmen) der Reihe nach abgetastet. Das sind:

  1. Kontaktzunge Glühlampe
  2. Leitungsverbinder Anhänger (soweit vorhanden)
  3. Steckdose Anhänger (Ausgang)
  4. Verbindungskabel Ausgang (in Richtung Anhänger)
  5. Verbindungskabel Eingang (aus Richtung Zugfahrzeug)
  6. Steckdose Zugfahrzeug (Ausgang)
  7. Steckdose Zugfahrzeug (Eingang)
  8. Leitungsabgang vom Zugfahrzeug zur Steckdose

Leuchtet die Prüflampe bei diesem Vorgehen an einer der Klemmen, die die ausgefallene Leuchte mit Strom versorgen, auf, so ist der Fehler schon gefunden. Er liegt mit Sicherheit in dem Leitungsstück einschließlich der Klemmstellen, das bis zur ausgefallenen Leuchte noch folgt. Dafür ein Beispiel: Stellen wir bei unseren Tastversuchen fest, dass die Prüflampe erst am Ausgang der Steckdose des Anhängers aufleuchtet, so ist bis hierher noch Spannung vorhanden, und Steckdose Zugfahrzeug sowie Verbindungskabel Zugfahrzeug/Anhänger sind in Ordnung. Die Unterbrechung des Stromflusses kann also nur innerhalb des Anhängers eingetreten sein. Setzt man nun die Prüflampe am Leitungsverbinder oder, sofern es keinen gibt, an der Kontaktzunge der ausgefallenen Glühlampe an und findet hier keine Spannung mehr vor, so ist mit Sicherheit die Kabelverbindung bis zur Leuchte defekt. In diesem Falle bleibt uns, wenn wir weiterfahren möchten, nichts anderes übrig, als ein neues Kabel von der Steckdose zur Kontaktzunge dieser Glühlampe einzuziehen.

Kabeleinzug: Das Einziehen eines neuen Kabels ist im Campinganhänger recht arbeitsaufwendig. Besser zurecht kommt, wer Ersatzkabel mitführt und darum bei Unterwegsstörungen in der Lage ist, die neue Leitung provisorisch zu verlegen. Am Urlaubsort bzw. zu Hause ist die Ersatzleitung dann aber dauerhaft zu befestigen, am besten entlang oder anstelle der alten Leitung.

Klemmen : In diesem Zusammenhang noch folgendes: Wenn wir von „Klemme" sprechen, so sind damit immer die Stellen gemeint, die den Fluß des elektrischen Stromes an den Kabelverbindungsstellen ermöglichen; ganz gleich, ob das Steck- oder Schraubverbindungen oder anders gestaltete Kontakte, beispielsweise die Buchsen der Steckdose, sind.

Diese Klemmen sind im übrigen oftmals die Ursachen von Störungen, denn sie oxydieren im Laufe der Zeit recht gern, sind sie doch vielfach dem Straßenschmutz ausgesetzt. Und Oxydation ergibt nun einmal Übergangswiderstände bis hin zum völligen Ausfall dieser oder jener Leuchte. Für uns heißt das, eine Beleuchtungsstörung nach dem Austauschen der Glühlampe immer erst dort zu suchen, wo Oxydation möglich ist, an Glühlampensockeln, Kontaktzungen der Leuchten, Steck- oder Schraubverbindungen.

Oxydation ist im übrigen meist die Ursache dafür, dass eine Glühlampe nur glimmt statt zu leuchten, wie das bei älteren Fahrzeugen so oft zu beobachten ist. Die Übergangswiderstände an den Klemmen sind hier im Laufe der Zeit so groß geworden, dass die betreffenden Glühlampen ihre normale Leuchtkraft nicht mehr hervorbringen können. Bei älteren Lasten- oder Campinganhängern, wo das auch schon der Fall sein könnte, müssen alle Klemmen der elektrischen Anlage ganz einfach wieder einmal gesäubert werden. Feines Sandpapier oder auch Schmirgelleinen sind hierfür bestens geeignet. Das Ergebnis ist mit Sicherheit eine höhere Leuchtkraft der Glühlampen als bisher und damit eine höhere Verkehrssicherheit.

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