Vor 56 Jahren
Folgende Veränderung wurde am Trabant P 601 vorgenommen:
14.11.1968:- Korrosionsschutz - Längsträger mit Bitumen Lack (innen)
3.08.05 Hauptsystem des Vergasers 28 HB
Das Hauptsystem arbeitet im Prinzip so, wie im Bild 2.8 gezeigt. Das des Vergasers 28 HB - bestehend aus Hauptkraftstoffdüse (Pos. 18), Hauptluftdüse (Pos. 3), Mischrohr (Pos. 4), Kanal (Pos. 21) und Vorzerstäuber (Pos. 7) - ist im Bild 3.7 ersichtlich.
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3.08.06 Hauptsystem des Vergasers 28 H 1-1
Bild 3.12 Schematischer Aufbau des Vergasers 28 H 1-1; nach [14]
1 Schwimmernadelventil, 2 Schwimmer, 3 Schwimmergehäusebelüftung, 4 Startklappe, 5 Leerlaufluftdüse, 6 Gestänge, 7 Leerlaufkraftstoffdüse, 8 Umgemischkanal, 9 Umgemischschraube, 10 Hauptluftdüse, 11 Stößel, 12 Nocken auf der Drosselklappenwelle, 13 Leerlaufgemischdüse, 14 Leerlaufgemisch-Regulierschraube, 15 Plombe, 16 Drosselklappe, 17 Übergangsbohrung, 18 Zerstäuber, 19 Anreicherungsventil, 20 Mischrohr, 21 Zusatzdüse, 22 Hauptkraftstoffdüse, 23 Kraftstoffstand
Das Hauptsystem dieses Vergasers ist in einigen wesentlichen Punkten verändert (Bild 3.12). Die Hauptkraftstoffdüse (Pos. 22) ist am Boden der Schwimmerkammer in das Gehäuse eingeschraubt und damit nicht mehr von außen zugänglich. Neben Hauptluftdüse (Pos. 10), Mischrohr (Pos. 20) und Zerstäuber (Pos. 18) ist der Mischrohrschacht mit einem senkrecht angeordneten (im Bild 3.12 nicht eingezeichneten), allseitig geschlossenen Kanal verbunden. Oben wird dieser Kanal durch den Schwimmergehäusedeckel mit Dichtung verschlossen. Dieser so genannte Windkessel soll unerwünschte Einflüsse - ausgehend von Schwingungen im Ansaugtrakt des Motors - bei der Gemischbildung mindern. Der neu gestaltete und größere Zerstäuber (Pos. 18) sorgt für eine bessere Vermischung und gestattet die Aufbereitung magerer Gemische infolge höherer Strömungsgeschwindigkeiten. Das Hauptsystem ist auf besonders sparsamen Teillastbetrieb ausgelegt. Damit der Motor seine Höchstleistung trotzdem erreicht, ist eine zusätzliche Kraftstoffanreicherung erforderlich.
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3.08.07 Anreicherungssystem des Vergasers 28 H 1-1
Von dem auf der Drosselklappenwelle angeordneten Nocken (Pos. 12 im Bild 3.12) wird über den Stößel (Pos. 11) das Anreicherungsventil (Pos. 19) mechanisch geöffnet. Über die Zusatzdüse (Pos. 21) verstärkt sich der Kraftstofffluss zum Mischrohrschacht, so dass das Kraftstoff-Luft-Gemisch zusätzlich mit Kraftstoff angefettet wird. Das Anreicherungssystem ist schmutzgeschützt im vergrößerten Schwimmergehäuse untergebracht. Am Stößelende (Pos. 11) kann der Zuschaltpunkt des Anreicherungsventils in Abhängigkeit von der Drosselklappenöffnung eingestellt werden (s. Bild 3.42). Die Zusatzdüse befindet sich unter der Verschlussschraube (s. Pos. 1 im Bild 3.23) und ist von außen zugänglich.
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3.08.08 Startsystem des Vergasers 28 HB
Bild 3.13 Teilschnitt durch das Startsystem des Vergasers 28 HB; nach [11] Bezeichnungen wie im Bild 3.7 und zusätzlich
25 Startluftbohrung, 26 Startgemischraum, 27 Startschieber, 28 Startdüse, 29 Startbrunnen
Das Startsystem (Bild 3.13) stellt so etwas wie einen selbständigen Vergaser dar, der dem Hauptvergaser parallel über Schieberbetätigung (Pos. 27) zugeschaltet werden kann. Dazu wird Kraftstoff aus dem Startbrunnen 29 entnommen, zusätzlich mit Luft über die Startluftbohrung 25 angereichert und über die Startdüse 28 dosiert dem Startgemischraum 26 im Startvergaser-Schiebergehäuse zugeleitet. Im Startgemischraum erfolgt eine weitere Anreicherung mit Luft (also Abmagerung des Gemischs) aus der Startluftbohrung (s. Pos. 10 im Bild 3.7), bevor der Motor das Startgemisch über eine vor der Drosselklappe angeordnete Bohrung ansaugen kann. Diese Startluftbohrung mündet im Krümmerflansch (s. Pos. 1 im Bild 3.25) neben der Leerlaufluftdüse bzw. beim Vergaser 28HB3-1 neben dem Korrekturluftkanal. Gesteuert wird der Startvergaser vom Startdrehschieber (s. Bild 3.19), den der Fahrer über den Startzug betätigt. Die für den Kaltstart notwendige Anreicherung geschieht durch Bohrungen im Drehschieber, und zwar in zwei Stellungen (Voll- und Mittelstellung). Am Startzug ist eine fühlbare Einrastung für die Mittelstellung vorhanden. Der Startvergaser sollte keinesfalls länger als unbedingt notwendig in Betrieb bleiben, sondern ausschließlich als Kaltstarthilfe dienen. Er erhöht den Kraftstoffverbrauch sehr stark. Der Verbrauch würde auf über 201/100 km steigen, bliebe der Startvergaser in Betrieb!
Beachte: Der Startvergaser funktioniert nur bei geschlossener Drosselklappe - also ohne Betätigung des Gaspedals! Bei geöffneter Drosselklappe kann sich kein zur Arbeit des Startsystems notwendiger Unterdruck aufbauen.
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3.08.09 Startsystem des Vergasers 28 H1-1
Bild 3.14 Startklappe im Ansaugkrümmer des Vergasers 28 H 1
Anstelle des bisherigen, parallel geschalteten Startvergasers verfügt der neue Vergaser über eine Startklappe im Ansaugkrümmer (Bild 3.14). In Schließstellung der außermittig gelagerten Startklappe wird die Drosselklappe über Hebel und Gestänge um einen bestimmten Betrag geöffnet. Beim Startvorgang liefern Leerlauf- und Hauptvergaser das fette Gemisch durch die Drosselung der Luftzufuhr mit Hilfe der geschlossenen Startklappe. Bei angesprungenem Mo-
tor öffnet sich die Startklappe infolge der außermittigen Lagerung durch den steigenden Unterdruck um einen Spalt, und die Drehzahl steigt an. In der nun folgenden Warmfahrphase benötigt man meist noch ein relativ fettes Kraftstoff-Luft-Gemisch, ehe der Motor ohne Übergangsschwierigkeiten Gas annimmt. Dies lässt sich durch dosiertes Anfetten mit der Starterklappe erreichen. Von besonderer Wichtigkeit für das Funktionieren dieses Startsystems ist eine in ihrer Ausgangsstellung gut schließende Startklappe. Mit dem neuen System konnten Mängel des bisherigen beseitigt werden, insbesondere Undichtheiten des separaten Startvergasers, die zur Erhöhung des Kraftstoffverbrauchs während des normalen Motorbetriebs führten, bei dem der Startvergaser eigentlich völlig ausgeschaltet sein sollte. Die Prüfung und Einstellung des neuen Startsystems, die erheblichen Einfluss auf die einwandfreie Funktion haben, werden später noch eingehend beschrieben (s. Abschnitt "Startsystem des Vergasers 28 H 1-1 prüfen und einstellen").
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3.08.10 Gemischabmagerung durch Luftsteuerventil
Bild 3.15 Vergaser 28 HB 4-1 mit Luftsteuerventil
1 Vergaserdeckel, 2 Verschlussschraube der Leerlaufgemischdüse, 3 Drosselklappenanstellschraube, 4 Verschlussschraube der Leerlaufkraftstoffdüse, 5 Gestänge, 6 Luftsteuerventil, 7 PVC-Schlauch, 8 Klemmschraube des Ansaugkrümmers, 9 Leerlaufluft Regulierschraube
In der letzten Entwicklungsstufe des Vergasers 28 HB wurde 1982 ein zusätzliches Luftsteuerventil eingeführt (Bild 3.15). Hierbei wird - unabhängig von der Gemischbildung im Vergaser - Zusatzluft über ein gestängegesteuertes Ventil im Ansaugkrümmer nach der Drosselklappe zugesetzt. Diese Zusatzluft wird durch einen Plasteschlauch praktisch am Vergaser vorbeigeführt. Der Zuschaltpunkt des Ventils, über dessen Einstellung im Abschnitt "Einstellen des Luftsteuerventils am Vergaser 28HB4-1" berichtet wird, soll unmittelbar nach der Leerlaufphase liegen. Durch die Zusatzluft wird eine Abmagerung des Kraftstoff-Luft-Gemisches im Teillastbereich erreicht, weshalb auch dort die Kraftstoffersparnis am größten ist.
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3.08.11 Vergaser aus- und einbauen
Bild 3.16 Spezielle Schlüssel zum Lösen der Vergaserflanschschrauben
Bild 3.17 Start und Drosselklappenbetätigung am Vergaser 28 H 1-1
1 Ansaugstutzen, 2 Klemmschraube des Startzugdrahtes, 3 Klemmschraube der Startzughülle, 4 Einstellschraube mit Kontermutter des Gaszugspiels, 5 Anlenkbügel, 6 Rückzugsfeder der Gasbetätigung, 7 Einstellschraube der Drosselklappenanstellung bei gezogenem Startzug, 8 Gestänge
Bild 3.18 Drosselklappenbetätigung am Vergaser 28 HB
1 Gaszughülle (2 bis 3 mm Spiel ... Pfeilrichtung), 2 Einstellschraube SW 10, 3 geschlitzte Kontermutter SW 13, 4 Anlenkbügel, 5 Drosselklappenhebel, 6 Rückstellfeder, 7 Verschlussschraube der Leerlaufkraftstoffdüse SW 11, 8 Drosselklappenanstellschraube
Bild 3.19 Einstellung des Startzuges am Vergaser 28 HB
1 Klemmschraube des Drahtzuges, 2 Betätigungshebel des Startvergasers, 3 Drahtzug, 4 Klemmschraube der Startzughülle, 5 Startzughülle Pfeil: zugehörige Lage des Betätigungsknopfes mit 2 bis 3 mm Spiel in geschlossener Stellung
Aus- und Einbau des Vergasers sind beim Austausch des kompletten Bauteils notwendig, was aber meist erst nach vielen Betriebsjahren und frühestens nach 80 000 bis 100 000 km Fahrstrecke erforderlich wird. Aber auch für eine gründliche Reinigung und Einstellung lohnt sich die Demontage, insbesondere beim Vergaser 28 H 1-1. Allerdings sollte es nicht zur Manie werden, bei jeder individuellen Fahrzeugdurchsicht den Vergaser abzubauen, denn bei unsachgemäßer Ausführung der Arbeiten entsteht die Gefahr von Flanschdeformationen mit der Folge von Falschlufteintritt (Motor klingelt stark, z. B. beim Beschleunigen, schlechter Leerlauf, im Extremfall sind ernste Motorschäden zu befürchten). Das Abnehmen der Vergaserflanschschrauben erleichtern ganz wesentlich die im Bild 3.16 abgebildeten Spezialschlüssel. Besonders beim neuen Vergaser 28 H 1-1 sind Abbau und Montage ohne diese Schlüssel recht mühsam. Werkzeuge: Gabelschlüssel SW7, 10, 13, 17, Schraubendreher.
Arbeitsfolge:
- Attrappe abschrauben und abnehmen.
- Batterie abklemmen (Gabelschlüssel SW 10).
- Kraftstoffhahn schließen.
- Ansaugschlauch zwischen Luftfilter und Vergaser abnehmen.
- Kraftstoffschlauch abbauen (beim Vergaser 28 HB Hohlschraube des Schwenkschlauchnippels mit Gabelschlüssel SW 17 lösen, beim Vergaser 28 H 1-1 mit KMVA Schelle lösen und Gummischlauch vom Stutzen ziehen).
- Klemmschraube des Startzugs (s. Pos. 1 im Bild 3.19) mit kleinem Schraubendreher (ältere Ausführung des Hebels mit Gabelschlüssel SW 7) lösen und Startzug aushängen. Beim Vergaser 28 H 1-1 sind zwei Schrauben (Pos. 2 und 3 im Bild 3.17) mit Gabelschlüssel SW 7 zu lösen und der Startzug nach oben abzuziehen.
- Gaszug am Anlenkbügel (Pos. 5 im Bild 3.17, s. auch Bild 3.18) aushängen, dazu Anlenkbügel nach oben schieben, bis die Gaszugseele durch den Schlitz des Anlenkbügels geschoben werden kann. Rückzugsfeder der Drosselklappe am Halter des Kurbelgehäuses aushängen (mit Drahthaken).
- Beide Flanschmuttern mit Gabelschlüssel SW 13 (ältere Ausführung SW 14) abschrauben. Spezialschlüssel nach Bild 3.16 erleichtern ganz wesentlich die Arbeit.
- Vergaser mit Ablaufschlauch (bzw. mit Schutzschild, wie es bis 4/75 montiert war) abnehmen. Beim Vergaser 28 H 1-1 gestaltet sich der Ausbau wegen der Platzverhältnisse schwieriger. Der vorherige Abbau des kleinen Ansaugkrümmers am Vergaser erleichtert zwar den Ausbau, weil aber dabei das Gestänge verbogen werden kann (Pos. 8 im Bild 3.17), wird davon abgeraten. Der Abbau kann allerdings in Ausnahmefällen, beim Zusammentreffen ungünstiger Karosserietoleranzen, notwendig werden. Dazu sind die Klemmschraube mit einem 5-mm-Innensechskant-schlüssel zu lösen und der Ansaugkrümmer so abzuziehen, dass das Gestänge nicht getrennt wird.
Der Einbau des Vergasers erfolgt in umgekehrter Reihenfolge unter Beachtung folgender Hinweise:
- Beide Dichtflächen des Flansches gründ-. lieh von alten Dichtungsrückständen reinigen und beidseitig der Isolierzwischenlagen neue Dichtungen verwenden.
- Vergaser mit montiertem Anlenkbügel, Bolzen und Rückstellfeder einbauen.
Beachte:
- Der Anlenkbügel ist so anzusetzen, dass die geschlitzte Öffnung zum Einhängen des Gaszuges, wie in den Bildern 3.17 und 3.18 zu erkennen, zum Vergasergehäuse gerichtet ist.
- Beide Flanschmuttern gleichmäßig anziehen (Spezialschlüssel entsprechend Bild 3.16).
- Gaszug und Rückzugfeder einhängen und Spiel von 2 bis 3 mm der Gaszughülle an der Einstellschraube einstellen (Pfeilrichtung Pos. 1 im Bild 3.18), Kontermutter festziehen. Falls der Haltewinkel am Kühlluftgehäuse nicht mehr fluchtet, ist er so auszurichten (Wasserpumpenzange), dass der Bowdenzug genau mit der Richtung der Einstellschraube übereinstimmt.
- Startzug einschieben und Klemmschraube der Umhüllung (Pos. 4 im Bild 3.19) mit Schraubendreher festziehen. Der Startzugknopf ist dabei 2 bis 3 mm zu ziehen (Pfeil im Bild 3.19).
Wie Bild 3.19 zeigt, muss der Betätigungshebel (Pos. 2) zum Anschlag hin verschoben sein. In dieser Lage ist die Klemmschraube des Drahtzuges (Pos. 1) mit einem kleinen Schraubendreher zu befestigen. Damit ist gewährleistet, dass der Startvergaser im normalen Fahrbetrieb mit Sicherheit ausgeschaltet ist.
Beim Vergaser 28 H 1-1 lässt sich der Startzug in einfacher Weise von oben einschieben (s. Bild 3.17). Bei voll geöffneter Startklappe (s. Bild 3.14) sollen auch hier 2 bis 3 mm Spiel am Betätigungsknopf des Startzuges vorhanden sein. Bei gezogenem Startzug muss die Startklappe den Lufteintritt vollständig verhindern, d. h., sie muss vollständig geschlossen sein (s. Bild 3.38). Den Leerlauf stellt man entsprechend den im Abschnitt "Allgemeines zur Leerlaufeinstellung" gegebenen Hinweisen und den Hinweisen in den folgenden drei Abschnitten ein.
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3.08.12 Vergaser prüfen und einstellen
Bevor man die Prüfung und Einstellung des Vergasers in Angriff nehmen kann, muss gewährleistet sein, dass der Motor einwandfrei arbeitet. Neben ordnungsgemäß eingestellter Zündung sollten funktionstüchtige Zündkerzen mit vorgeschriebenem Wärmewert vorhanden sein. Außerdem sollte man prüfen, dass der Kraftstoff zu lauf gewährleistet ist. Die Filterglocke (Pos. 6 im Bild 3.2) soll sauber und das Sieb (Pos. 5 im Bild 3.2) unbeschädigt sein.
Den Vergaser wird man immer dann überprüfen, wenn Unregelmäßigkeiten im Motorlauf vorliegen. Über die systematische Fehlersuche informiert das Schema auf den Innenseiten des Umschlags. Doch wie gesagt, eine der Hauptfehlerquellen sind Verschmutzungen. Sauberkeit steht deshalb bei allen Arbeiten am Vergaser an oberster Stelle.
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3.08.13 Kontrolle der Vergaserdüsen
Bild 3.20 Identifikation des eingesetzten Vergasers durch Einprägung im Vergasergehäuse (Pfeil)
1 Hauptkraftstoffdüse
Bild 3.21 Kennzeichnung der Vergaserdüsen in hundertstel Millimeter des Durchmessers
Bild 3.22 Vergaser 28 HB nach Abnahme des Schwimmergehäusedeckels
1 Arretierschraube der Drosselklappenwelle, 2 Startbrunnen, 3 Startluftbohrung, 4 Ausgleichsluftdüse mit Mischrohr, 5 Bohrung zur Schwimmerkammerbelüftung
Bild 3.23 Vergaser 28 H 1-1 nach abgenommenem Schwimmergehäusedeckel
1 Verschlussschraube der Zusatzdüse, 2 Hauptkraftstoffdüse, 3 Ausgleichsluftdüse mit Mischrohr, 4 Stößel des Anreicherungsventils, am Ende mit Einstellschraube und Kontermutter, 5 Umgemischschraube
Bild 3.24 Vergaser ohne Ansaugkrümmer (Vergasertyp 28 HB 3-1 und 4-1)
1 Startluftkanal, 2 Leerlaufluftdüse 150, 3 Korrektur-Luftkanal, 4 Befestigungsschraube des kleinen Lufttrichters, 5 kleiner Lufttrichter (Zerstäuber), 6 Kanal zur Schwimmergehäuseinnenbelüftung
Bild 3.25 Ansicht des Vergasers 28 HB von der Seite des Drosselklappenantriebs
1 Klemmschraube für die Startzughülle, 2 Verschlussschraube der Leerlaufgemischdüse (SW 11, seit 1981 am Vergaser 28 HB 3-1 vorhanden), 3 Verschlussschraube der Leerlaufkraftstoffdüse (seit 1976 am Vergaser 28 HB 2-9 vorhanden), 4 Drosselklappenanstellschraube, 5 Startdüse (Größe 120 für alle Modelle)
Über die Vergaserdaten, die auf jeden Fall exakt einzuhalten sind, gibt Tafel 3.2 Auskunft. Zur Identifikation ist das Vergasergehäuse an der Schwimmerkammer unterhalb des Schlauchanschlusses gekennzeichnet (Pfeil im Bild 3.20). Die Vergaserdüsen sind vom Herstellerwerk in Hundertstel Millimeter gekennzeichnet (Bild 3.21). Die Hauptkraftstoffdüse bei dem Vergaser 28HB wird nach Abschrauben des Düsenhalters (Pos. 1 im Bild 3.20) zugänglich. Bei neueren Vergasern werden ausschließlich kleine Düsen mit M-5-Gewinde verwendet. Nach Abnahme des Schwimmergehäusedeckels (drei Schrauben SW 8 - s. Bild 3.15) ist die Ausgleichsluftdüse (Pos. 4 im Bild 3.22) einschließlich Mischrohr zugänglich. Bei dem Vergaser 28 H 1 - 1 kommt man sowohl an die Hauptkraftstoff- als auch an die Ausgleichsluftdüse (Pos. 2 und 3 im Bild 3.23) nach Abnahme des Schwimmergehäusedeckels (vier Schrauben SW 8) heran. Leerlaufkraftstoff- (unter der Verschlussschraube, (Pos. 3 im Bild 3.25) und auch Startdüse (Pos. 5 im Bild 3.25) sind von der Drosselklappen-Antriebsseite zugänglich (Vergaser 28 HB). Bis zum Vergaser 28HB2-8 (s. Tafel 3.1) waren Leerlaufkraftstoff- und Startdüse bis auf den Düsendurchgang gleich (s. auch Bild 3.44) ausgeführt. Die Düsen dürfen nicht vertauscht werden. Die Leerlaufgemischdüse, eingeführt ab Vergaser 28 HB 3-1, befindet sich unter der Verschlussschraube (Pos. 2 im Bild 3.25).
Zu der Leerlaufkraftstoffdüse gelangt man beim Vergaser 28 H 1-1 ebenfalls von der Seite des Drosselklappenantriebs (unter der Verschlussschraube SW 11, s. Bild 3.17). Die Leerlaufgemischdüse befindet sich beim Vergaser 28 H 1-1 unter einem Gewindestopfen am Vergaserflansch, der außerdem noch mit einem Gummistopfen abgedeckt ist. Die Leerlaufluftdüsen liegen sowohl beim Vergaser 28 HB (Pos. 2 im Bild 3.25) als auch beim Vergaser 28 H 1-1 unter dem Ansaugkrümmer. Die beim Vergaser 28 H 1-1 vorhandene Zusatzdüse ist von außen nach Abschrauben der Verschlussschraube (Pos. 1 im Bild 3.23) zugänglich. Diese Hinweise sollen helfen, die entsprechenden Düsen am Vergaser zu finden. Sie sollen keinesfalls Veranlassung sein, alle Düsen herauszuschrauben. Zur Prüfung und Reinigung genügt der Ausbau der Verschlussschrauben.
Müssen Düsen herausgeschraubt werden, so ist ein dafür geeigneter Schraubendreher zu verwenden. Das trifft insbesondere auf die Breite des Schraubendrehers zu, der zum Ausbau solcher unter Verschlussschrauben (M8 x 1, SW 11) liegender Düsen benutzt wird. Anderenfalls besteht Beschädigungsgefahr! Beim Wiedereinsetzen von Verschlussschrauben ist der Dichtring A8 x 12 zu erneuern.
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3.08.14 Schwimmersystem prüfen und einstellen
Bild 3.26 Blick in das Innere der Schwimmerkammer des Vergasers 28 HB
1 Schwimmergehäusedeckel, 2 Schwimmernadelventil, 3 Schwimmer (alte Ausführung), 4 Hubbegrenzungszunge, 5 Schwimmerachse
Das Prüfen und Einstellen des Schwimmerstandes zählt zu den wichtigsten und wohl auch häufigsten Einstellarbeiten am Vergaser. Dass es in der Schwimmerkammer des Vergasers 28 HB recht eng zugeht, lässt Bild 3.26 erkennen. Der Justierung der Hubbegrenzungszunge (s. Bild 3.33) kommt deshalb besondere Bedeutung zu. Bei allen Einstell- und Reinigungsarbeiten ist der Schwimmergehäusedeckel zu demontieren.
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