Vor 55 Jahren
Folgende Veränderung wurde am Trabant vorgenommen:
15.09.1969:- neuer Keilriemen mit Polyestereinlage
05.2.2. Prüfung
Die Lenkung muss leichtgängig sein, darf nicht klemmen und am Lenkstock kein merkbares Spiel aufweisen. Dieser Zustand ist gegeben, wenn beim Drehen des Lenkrades im Bereich der, Mittelstellung (Geradeausstellung) der Druckpunkt eindeutig feststellbar, die Lenkung vom linken und rechten Anschlag selbsttätig bis nahe der Mittelstellung zurückgeht und am Lenkrad kein toter Gang und kein axiales Spiel bemerkbar ist.
Die Prüfung der Lenkung erfolgt durch Drehen des Lenkrades von einem Anschlag zum anderen, wobei eine nachzustellende Lenkung an folgenden charakteristischen Merkmalen zu erkennen ist:
- Im Bereich von etwa 1/4 Lenkradumdrehung aus der Mittelstellung nach links und rechts ist ein Druckpunkt kaum oder nur gering spürbar.
- Über diesen Drehwinkel hinaus lässt sich das Lenkrad leichtgängig bis zum Anschlag drehen, wobei im Anschlagbereich bedingt durch die Verformung der in Gummi gelagerten Kugelzapfen der Spurstangengelenke ein geringer Anstieg der Betätigungskraft auftritt.
- Beim Loslassen des Lenkrades in beiden Anschlagstellungen geht die Lenkung selbsttätig um 1/4 bis 1/2 Lenkradumdrehung zurück.
- Andere davon abweichende Erscheinungen, wie Schwergängigkeit, Verschleiß o. ä. (s. auch Abschnitt 5.3.), sind vor dem Einstellen der Lenkung zu beseitigen.
Die Verschleißgrenze des Lenkstocks ist erreicht, wenn bei in Mittelstellung spielfrei eingestelltem Ritzel (kein Radialspiel) die Lenkung beim Lenkeinschlag klemmt, also die Mittelpartie leicht-, nach außen schwergängig ist.
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05.2.3. Einstellung
Von entscheidender Bedeutung für eine lange Grenznutzungsdauer der Lenkung ist die Einhaltung der vorgeschriebenen Nachstellungsintervalle. Es ist darauf zu achten, dass bei Neufahrzeugen die erste Nachstellung - die wesentlich über Funktionsverhalten und Lebensdauer entscheidet - von der Werkstatt bei der 1. Durchsicht nach 500...1 000 km vorgenommen wird. Die weiteren Nachstellungen erfolgen danach alle 5 000 km. Einstellbar ist sowohl das axiale als auch das radiale Spiel.
Einstellen des Axialspiels
Werkzeug:
Maul- bzw. Ringschlüssel SW 17 (2 Stück)
Arbeitsgänge:
- Kontermutter für die Einstellschraube am Lenkstockgehäuse lösen und Einstellschraube (Pos. 6 im Bild 5.1) so weit in Ritzelrichtung drehen, bis ein fester Kontakt mit dem Ritzel spürbar ist (Bild 5.2).
- Einstellschraube wieder kurz lösen und auf gefühlsmäßig leichten Kontakt mit dem Ritzel einstellen, so dass am Lenkrad keine axiale Bewegung mehr spürbar ist.
- Kontermutter fest anziehen.
Beachte:
Bei sachgerechter Ausführung dieser Arbeiten darf die Lenkung im "druckfreien Bereich" nicht drängen.
Bild 5.2. Axialspiel einstellen
Einstellen des Radialspiels
Werkzeug:
Maulschlüssel SW10, kleiner Hammer (200g), Dorn
Arbeitsgänge:
- Beide M6-Schrauben (Pos. 5 im Bild 5.1) am Flansch lösen, bis der Flansch den Bund der Exzenterbuchse freigibt. Vorher Rückwärtsgang einlegen, dadurch bessere Zugänglichkeit zu den Schrauben.
- Mit einem geeigneten Dorn die Einstellung des Radialspiels vornehmen (Bild 5.3). Zweckmäßig ist es, die Einstellung durch kleine Nachstellbeträge vorzunehmen und sich damit an die spielfreie Einstellung heranzutasten.
Das Nachstellen erfolgt, indem die Exzenterbuchse von der Arbeitsstellung aus gesehen (vor dem Fahrzeug stehend) nach links verdreht wird. Die richtige Einstellung ist erreicht, wenn die Druckpunkte beim Betätigen der Lenkung im Bereich von etwa 1/4 Lenkradumdrehung nach links und rechts - also praktisch in Geradeausstellung - spürbar sind. - Flanschbefestigungsschrauben festziehen. Hierbei muss besonders sorgfältig gearbeitet werden, da zu lose angezogene Schrauben zum selbsttätigen Lösen und in deren Folge zum Verstellen der Exzenterbuchse mit der Gefahr des Festwerdens der Lenkung führen, während zu fest angezogene Schrauben zum Bruch des Zahnstangengehäuses führen können. Das vorgeschriebene Anzugsmoment für die Flanschbefestigungsschrauben beträgt 68,7... 112/8 N • m, bzw. 7...11,5kp • m (Tafel 2.4).
Bild 5.3. Exzenterbuchse verstellen (Radialspiel einstellen)
Meinungen zum Thema (2)
05.3. Störungen an der Lenkung
Wenn bei Lenkbewegungen - insbesondere bis zum Anschlag bei Kurvenfahrt - mit anomalen Kräften gelenkt werden muss und danach die Lenkung nicht selbsttätig wieder in die Geradeausstellung zurückgeht, so liegt die Ursache in der Schwergängigkeit der Lenkung Auch ein verbogenes Lenkgestänge (Fahrt an oder über Bordstein) kann zur Schwergängigkeit der Lenkung führen.
Verzögertes Reagieren der Lenkung beim Lenkeinschlag, Eigenlenkbewegungen der Vorderräder beim Überfahren von. Bodenunebenheiten, Leerweg bzw. toter Gang am Lenkrad (zuviel Spiel in Nulllage) deuten auf anomales Spiel im Lenkgetriebe und den Spurstangengelenken hin.
Geräusche (Knacken) beim Lenkeinschlag und am Lenkrad deutlich spürbare Fahrbahnstöße sind Symptome ausgeschlagener Lenkungsteile oder schadhafter Teile der Vorderachse. Lenkungsflattern (Lenkrad zittert) - besonders deutlich wahrnehmbar bei hohen Geschwindigkeiten und vorwiegend bei Radialreifen - wird durch Unwucht der Reifen, anomales Spiel in den Lenkungsteilen und durch defekte Schwingungsdämpfer verursacht.
Art der Störung | Mögliche Ursache | Abhilfe |
Lenkung schwergängig | mangelhafte Schmierung der Schwenklager und des Lenkstockes | Schwenklager und Lenkstock abschmieren |
Federgabel bzw. Laufbolzen haben gefressen | Fressstellen mit Schmirgelleinen beseitigen, im Bedarfsfall erneuern, Buchsen im Schwenklager auswechseln | |
Axialspiel zu klein, zu straff bzw. falsch eingestellt | Axialspiel überprüfen, gegebenenfalls neu einstellen , | |
klemmende Zahnstange durch Verschmutzung infolge beschädigter Manschette oder Schutzkappe | Manschette bzw. Schutzkappe am Lenkstock erneuern | |
verbogenes bzw. beschädigtes Lenkgestänge | Spurstangen komplett auswechseln | |
Lenkungenauigkeit Lenkunruhe | Spiel im Lenkgetriebe zu groß | Radialspiel prüfen, gegebenenfalls nachstellen |
Abnutzung der Zahnstange im mittleren Teil | Lenkstock austauschen, wenn Nachstellung des Radialspiels nicht mehr möglich ist | |
Spurstangenköpfe verschlissen | Spurstangenköpfe erneuern | |
Geräusche, Fahrbahnstöße am Lenkrad spürbar | zu großes Spiel im Lenkgetriebe | Lenkungsspiel nachstellen |
ausgeschlagene Spurstangenköpfe | Spurstangenköpfe wechseln | |
ausgeschlagene Radlager | Radlager erneuern | |
ausgeschlagene Silentbuchsen im Lenkerarm oder in der Vorderfeder | Silentbuchsen auswechseln | |
Schwingungsdämpfer defekt | Schwingungsdämpfer auswechseln | |
Scharniergelenk ausgeschlagen | Scharniergelenk erneuern | |
Lenkungsflattern | Unwucht der Vorderräder Schwingungsdämpfer defekt | Vorderräder auswuchten Schwingungsdämpfer auswechseln. |
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05.4. Lenkstock aus- und einbauen
Werkzeuge und Vorrichtungen:
Gabel- oder Ringschlüssel SW7, SW10, SW 13 bzw. 14 (2 Stück), SW17, Ringschlüssel SW22, Sechskant-Stiftschlüssel 8, Kombi- oder Kneifzange, mittlerer Schraubendreher, Hammer (400g), Dorn 6 mm Dmr., Abzieher für Lenkstockhebel (Bild 14.27).
Bild 5.4. Lenkstockhebel-Befestigungsmutter abschrauben |
Bild 5.5. Lenkstockhebel abziehen |
Bild 5.6. Klemmschraube am Mitnehmer der Lenksäulenkupplung herausschrauben |
Bild 5.7. Gewindestift der Zündanlasslenkschloss-Sicherung lösen |
Bild 5.8. Nacharbeit des Lenkstockhebels |
Lenkstock ausbauen (ohne Ausbau des Motors und der Spurstangen):
- Seilzug für Motorhaubenbefestigung an der Attrappe demontieren.
- Ringschrauben der Attrappenbefestigung herausschrauben, Attrappe und Frischluftschlauch abnehmen.
- Heizluftschlauch und Kopexrohr der Krümmerheizung abnehmen, Befestigung des Heizungsgeräuschdämpfers lösen und Heizungsgeräuschdämpfer abbauen.
- Betätigungszüge an der Mischkammer aushängen, Schelle der Mischkammer lösen und Mischkammer abnehmen.
- Gummirolle mit Schraubendreher aus der Schaltwelle herausdrücken (s. Bild 2.6) und Schaltrohr in Richtung Stirnwand durch die Lenkradspeiche hinausschieben.
- Zugfedern für die Befestigung des Luftleitbleches am Motor aushängen und Luftleitblech abnehmen.
- Mutter am Lenkstockhebel abschrauben (Bild 5.4) - wenn noch mit Kronenmutter befestigt, vorher Splint ziehen - und Lenkstockhebel mit Abzieher (Bild 14.27) von der Zahnstange abziehen. (Bild 5.5).
- Klemmschraube M 8 x 35 des Mitnehmers an der Lenksäule herausschrauben (Bild 5.6) und komplette Lenksäule am Lenkrad nach oben abziehen.
Beachte:
Bei Fahrzeugen mit Zündanlasslenkschloss (Sonderwunsch- und "de luxe"-Fahrzeuge) ist entsprechend der Lenkschlosssicherung vor dem Abziehen der Lenksäule entweder der Gewindestift M 6 des Sicherungsringes zu lösen (Bild 5.7), oder es sind bei geschweißten Sicherungen die beiden Zylinderschrauben M 8 der Lenkschlossbefestigung abzuschrauben.
In beiden Fällen ist vorher das Harz entweder aus der Bohrung des Gewindestiftes oder aus dem Innensechskant der Schrauben zu entfernen. - Befestigungsschrauben Lenkstock/Hilfsrahmen abschrauben (2 Schlüssel SW 17) und Lenkstock herausnehmen.
Der Einbau des Lenkstocks erfolgt in umgekehrter Reihenfolge des Ausbaus, wobei folgendes zu beachten ist:
- Wird ein neuer oder regenerierter Lenkstock eingebaut und war vorher beim alten Lenkstock die Schraubenverbindung Lenkstockhebel/Zahnstange mittels Kronenmutter und Splints gesichert, so ist der Lenkstockhebel wie auf Bild 5.8 gezeigt nachzuarbeiten. Die Sicherung der Schraubverbindung erfolgt nunmehr durch eine Sechskantmutter M 14 x 1,5 und ein Sicherungsblech nach Bestell-Nr. 03 11868 005.
- Nur unbeschädigte Schrauben für die Befestigung des Mitnehmers der Lenksäule und des Hebels auf dem Schaltrohr (M 8 x 35) sowie neue Federringe verwenden.
- Alle Schrauben fest anziehen (nach erfolgter Montage nochmals prüfen!)
- Bohrung des Gewindestiftes im Sicherungsring bzw. Innensechskant der Lenkschlossbefestigungsschrauben wieder mit Harz füllen.
- Vorspur prüfen.
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05.5. Vorspur
Als Vorspur bezeichnet man die am Felgenhorn gemessene Differenz des Abstandes der Vorderräder vorn gegenüber hinten, da die Vorderräder nicht parallel zueinander, sondern in einem bestimmten Winkel zur Fahrzeuglängsachse stehen. Für den Trabant betragen die einzustellenden Maße der Vorspur
unbelastet | belastet | |
für Diagonalreifen | 5 ... 7 mm | bis 2 mm |
für Radialreifen | 2 ... 4 mm | bis -1 mm |
für Radialreifen (ab Schraubenfeder hinten) | 0 ... 2 mm | -2 ... -4 mm |
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05.5.1. Vorspur messen
Die Messungen (Bild 5.9) werden im unbelasteten Zustand des Fahrzeuges in Höhe der Radmitte am Felgenhorn mit einem Spurmaß (Bild 14.33) wie folgt vorgenommen:
- Fahrzeug auf ebenen Untergrund fahren und dabei Vorderräder in Geradeausfahrt-Stellung bringen. Federn durch mehrmaliges Wippen der Karosserie in Normallage bringen.
- Spurmaß hinter die Aufstandsfläche der Vorderräder bringen und Kerbe der festen und danach der verstellbaren Spitze am Felgenhorn anlegen (Bild 5.10), bewegliche Spitze arretieren und den ersten Spurwert ablesen.
- Messstelle mit Kreide auf dem Reifen markieren (Bild 5.10).
- Spurmaß entfernen, Fahrzeug um eine halbe Radumdrehung nach vorn schieben, bis die markierte Messstelle vor der Vorderachse in Höhe der Spitzen des Spurmaßes steht.
- Spurmaße mit Kerbe der festen Spitze am Felgenhorn ansetzen und bewegliche Spitze an die markierte Messstelle heran schieben und den zweiten Spurwert ablesen (Bild 5.11). Die Differenz der beiden Spurwerte ergibt die vorhandene Vorspur.
Stimmt die Vorspur nicht, so muss eine Spurstange - oder auch beide - nachgestellt (verlängert oder verkürzt) werden. Beachte: Die Messungen müssen von zwei Personen vorgenommen werden!
Reifeninnendruck vor der Messung prüfen (Tafel 11.1).
Bild 5.9. Spurmaß | |
Bild 5.10. Vorspurmessung hinten, Messstellung mit Kreide markiert | Bild 5.11. Vorspurmessung vorn |
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05.5.2. Vorspur einstellen
Werkzeuge und Vorrichtungen:
2 Maulschlüssel SW22, Hammer (400g), Flachmeißel, Spurmaß (Bild 14.33).
Arbeitsgänge:
- Sicherungsblech am Kupplungsstück der Spurstangen aufbiegen.
- Kontermuttern vor und hinter dem Kupplungsstück lösen. Die Mutter auf der Seite des Spurstangenkopfes hat Rechtsgewinde, die Mutter hinter dem Kupplungsstück Linksgewinde. Das Kupplungsstück selbst hat Rechts- und Linksgewinde (Pos. 3 im Bild 5.12). Zur Orientierung ist auf der Seite mit Linksgewinde eine Kerbe in das Kupplungsstück eingedreht.
Die Kontermuttern sitzen erfahrungsgemäß sehr fest (eingerostet), mit ungeeignetem Werkzeug besteht Unfallgefahr.
Erleichtert wird das Lösen der Kontermuttern durch einen Dorn, der zwischen die versetzt angesetzten Gabelschlüssel gesteckt und als Hebelarm benutzt wird. Sollte es auch mit diesem Hilfsmittel nicht möglich sein, die Kontermuttern zu lösen, so drückt man die Kugelbolzen aus dem Lenkhebel (s. Abschnitt 5.6.) und kann dann durch Gegenhalten mit einem Maulschlüssel die Kontermutter mit einer Montagezange bzw. das Kupplungsstück durch Verdrehen des Spurstangenkopfes lösen. - Vorspur durch Verdrehen des Kupplungsstückes einstellen.
Beachte:
Vorspur so einstellen, dass das richtige Maß bei waagerecht stehender Lenkradspeiche erreicht wird!
Drehen des Kupplungsstückes nach vorn ergibt mehr, Drehen nach hinten ergibt weniger Vorspur.
Die Vorspur ist, wenn erforderlich, an beiden Spurstangen einzustellen. Das Einstellen richtet sich nach der Stellung der Lenkradspeiche. - Vorspur nachmessen (Abschnitt 5.5.1.).
- Kupplungsstück mit beiden Muttern kontern und Sicherungsbleche umschlagen.
Da ein Spurmaß in den seltensten Fällen zur Verfügung steht, kann man eine behelfsmäßige Vorspurmessung mit einer etwa 1 m langen Holzlatte, auf deren einem Ende ein Stahlmaß oder Zollstock provisorisch verschiebbar befestigt wird, vornehmen. Zu beachten ist hierbei, dass mit dieser Behelfslösung beide Messungen (hinten und vorn) nur innen an den Felgenhörnern der Vorderräder vorgenommen werden können.
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05.6. Spurstangen aus- und einbauen
Die Kugelgelenke (Spurstangenköpfe) der Spurstangen sind wartungsfrei in Gummi gelagert, sie unterliegen jedoch im Fahrbetrieb hohen Beanspruchungen und sind sehr starker Korrosion ausgesetzt. Verschlissene Kugelgelenke lassen sich von Hand auf dem Kugelbolzen hin und her bewegen (äußere Kugelgelenke), vielfach ist auch schon bei einer Sichtkontrolle das Ablösen des Gummis vom Kugelbolzen zu erkennen. Beschädigte und verschlissene Kugelgelenke sind auszuwechseln.
Spurstangen ausbauen
Werkzeuge und Vorrichtungen:
Ringschlüssel SW17, SW22, 2 Maulschlüssel SW22, Kneifzange Abdrücker für Kugelbolzen im Lenkhebel (Bild 14.29) Abzieher für Lenkstockhebel (Bild 14.27) Abdrücker für Kugelbolzen im Lenkstockhebel (Bild 14.28)
Arbeitsgänge:
- Fahrzeug hochbocken, sichern und Vorderräder abnehmen.
- Kronenmuttern entsplinten, Mutter abschrauben und Kugelbolzen aus dem Lenkhebel mit Abdrücker (Bild 5.13) herausdrücken (nicht herausschlagen!).
- Sicherungsblech am Lenkstockhebel aufbiegen, Mutter abschrauben (Bild 5.4) und Lenkstockhebel mit Abzieher (Bild 14.27) abziehen, Spurgestänge nach rechts unten durch den Radkasten herausnehmen.
- Kronenmuttern der beiden Kugelbolzen am Lenkstockhebel entsplinten, Mutter abschrauben und Kugelbolzen mit Abdrücker (Bild 14.28) herausdrücken. Bei diesem Arbeitsgang ist der Lenkstockhebel zweckmäßigerweise im Schraubstock einzuspannen (Bild 5.14).
- Defekte Kugelgelenke auswechseln. Gegebenenfalls Spurstange wechseln.
Bild 5.13. Kugelgelenk abdrücken | Bild 5.14. Lenkstockhebel zu Demontage und Montage der inneren Kugelgelenke und Spurstangen eingespannt |
Der Zusammenbau der Spurstangen und der Einbau des Spurgestänges erfolgen in umgekehrter Reihenfolge des Ausbaues.
Beachte:
Wartungsfreie Kugelgelenke, bei denen das Gewinde des Gehäuses nicht beschädigt ist, werden zur Aufarbeitung aufgekauft!
Bild 5.15. Kugelgelenk mit selbsttätigem Spielausgleich |
Ab 1986 wird ein weiterentwickeltes Kugelgelenk mit selbsttätigem Spielausgleich eingebaut (Bild 5.15). Dieses Kugelgelenk ist gegen das bisherige Kugelgelenk (Pos. 1, Bild 5.12) austauschbar. Beim Einbau des neuen Kugelgelenkes ist darauf zu achten, dass die Montage in waagerechter Lage (Achse anheben) erfolgt, d. h., das Kugelgehäuse muss sich gegenüber dem Kugelzapfen in der so genannten O-Lage befinden, wenn die Arbeitsgänge Kontern und Sichern des Kugelgelenkes an der Spurstange ausgeführt werden.
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05.7. Lenkrad auswechseln
Werkzeuge:
Gabelschlüssel SW 13 bzw. 14 (2 Stück), mittlerer Hammer (400 g). Dorn (6 mm Dmr.), mittlerer Schraubendreher, Sechskantstiftschlüssel 8.
Arbeitsgänge:
- Arbeitsgang 8 nach Abschnitt 5.4. ausführen.
- Kegelkerbstift mit Dorn und Hammer aus der Lenkradnabe herausschlagen (Bild 5.16). Bei diesem Arbeitsgang muss ein Helfer mit einem großen Hammer neben dem Kerbstift gegenhalten.
- Lenkrad abziehen.
Hinweise für den Einbau
Beim Einschlagen der Kerbstifte muss ebenfalls gegen gehalten werden, neuen Kegelkerbstift 8 x 32 verwenden.
Nur unbeschädigte Klemmschraube wieder verwenden.
Bohrung des Gewindestiftes bzw. Innensechskants wieder mit Harz füllen.
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"Das vorgeschriebene Anzugsmoment für die Flanschbefestigungsschrauben beträgt 68,7... 112/8 N • m, bzw. 7...11,5kp • m (Tafel 2.4)."
Die Angabe ist fehlerhaft (Sicherheit!!). Laut Tafel 2.4 sind es 7...11,5 Nm bzw. 0,7...1,2 kpm.