Vor 56 Jahren
Folgende Veränderung wurde am Trabant P 601 vorgenommen:
14.11.1968:- Korrosionsschutz - Längsträger mit Bitumen Lack (innen)
11.6. Richtige Reifenauswahl
M+S-Reifen sind mit großen Stollen ausgerüstet und eignen sich besonders für Fahrten bei Matsch und Schnee. Die bessere Griffigkeit dieser Reifen bei Schneematsch und verschlammten Straßen wirkt sich günstig auf das Bremsen und Beschleunigen aus. Es wird empfohlen, M+S-Reifen unbedingt auf allen vier Rädern zu verwenden, um ein Ausbrechen des Fahrzeugs beim Bremsen und in Kurven zu verhindern. Sobald im Frühjahr normale Straßenverhältnisse eingetreten sind, sollten wieder Normalreifen verwendet werden, da diese bei trockenen Straßen eine bessere Bodenhaftung garantieren.
Radialreifen werden seit 1972 am Trabant verwendet. Ein Fahrzeug wird nicht allein durch verbesserte oder verstärkte Motoren "schneller". Neben einer günstigen Karosseriegestaltung können auch die Reifeneigenschaften einen günstigen Einfluss auf Höchstgeschwindigkeit und Kraftstoffverbrauch haben. So konnte z. B. bei Versuchsfahrten mit Radialreifen am Trabant eine größere Höchstgeschwindigkeit und geringerer Kraftstoffverbrauch festgestellt werden. Außerdem ist mit Radialreifen eine bessere Seitenführung bei Kurvenfahrt vorhanden, und es sind größere Brems- und Beschleunigungskräfte übertragbar. Hinzu kommt eine beachtlich größere Nutzungsdauer der Radialreifen.
Die beim Trabant verwendeten Radialreifen haben die Bezeichnung 145 SR 13. Sie können je nach Ausführung mit und ohne Schlauch gefahren und auf die serienmäßigen Felgen montiert werden. Demontage und Montage erfolgen wie bei Normalreifen. Der erforderliche Reifeninnendruck ist der gleiche wie bei Normalreifen. Als ein gewisser Nachteil von Radialreifen sind Dröhngeräusche im Stadtverkehr, vor allem über Kopfsteinpflaster, zu nennen. Sie reagieren etwas empfindlicher auf ungenügenden Reifeninnendruck als Diagonalreifen. Weiter benötigt der Motor infolge des geringeren Rollwiderstands der Radialreifen eine längere Warmlaufzeit, so dass im Winter die volle Heizleistung später erreicht wird. Diese Nachteile erscheinen aber im Vergleich zu den Vorteilen unbedeutend. Radialreifen gelten als ideale Reifen für hohe Dauergeschwindigkeiten für Autos, die tatsächlich ausgiebig benutzt werden, sei es für berufliche oder sportliche Zwecke. Wer seinen Wagen nur hin und wieder aus der Garage holt oder keine weiten Strecken zurücklegt, solche Fahrzeughalter gibt es ja in großer Zahl, sollte getrost bei den herkömmlichen Diagonalreifen bleiben, die sich am Trabant gut bewährt haben und billiger sind.
11.7. Prüfen der Felge
12.1. Beschreibung der Karosserie
Die Karosserie des Trabant stellt einen guten Kompromiss zwischen den Forderungen bezüglich Leichtbau und Sicherheit dar. Die "selbsttragende" Karosserie besteht aus dem Karosserieboden, dem Karosseriegerippe und der Plastverkleidung. Der profilierte Plattformrahmen ist mit den profilierten Blechteilen des Gerippes verschweißt. Der Triebwerkblock ist auf einem an der Bodengruppe befestigten Hilfsrahmen montiert. Eine zweckentsprechende Formgebung der Bleche des Bodens (Bild 12.1) und des Gerippes (Bild 12.2) garantiert für die gesamte Karosserie eine hohe Festigkeit. Die Beplankung des Gerippes besteht aus einem Duroplast, der seit 1955 verwendet wird und sich ausgezeichnet bewährt hat. Die Einzelteile wie Dach, Kotflügel, äußere Türhaut, Motor- und Kofferklappe sind an das Gerippe montiert und können im Bedarfsfall (z.B. nach einem Unfall) einzeln ausgewechselt werden. Beschädigte Duroplastteile (Risse, ausgebrochene Stücke) können mit Hilfe eines Klebeverfahrens, das im Abschn. 12.2.7. beschrieben wird, instand gesetzt werden.
12.2. Arbeiten an der Karosserie
12.2.1. Innere Türverkleidung ausbauen
Werkzeug: mittlerer Schraubendreher
Arbeitsgänge:
- Inneren Zuggriff (Türknopf) für die Türschlossbetätigung abbauen (Bild 12.3). Dabei muss die im Griff von unten angebrachte Klemmschraube mit einem Schraubendreher gelöst und der Zuggriff abgezogen werden.
Beachten: Die Zuggriffe sind für die rechte und linke Seite unterschiedlich ausgeführt. - Befestigungsschraube an der Fensterkurbel mit einem Schraubendreher herausschrauben.
- Fensterkurbel, Druckfeder und Ausgleichrosette abnehmen.
- Federspangen an der inneren Türverkleidung aus dem Türrahmen herausziehen. Dabei ist ein Schraubendreher zunächst an einer Ecke zwischen die Verkleidung und den Türrahmen zu stecken und die erste Federklemme aus dem Türrahmen zu ziehen (Bild 12.4). Anschließend werden die anderen Federklemmen der Reihe nach herausgezogen.
Beachten: Beim Herausheben muss der Druck mit dem Schraubendreher unmittelbar neben der Federklemme erfolgen. Wenn man am Rand der Türverkleidung zieht und Gewalt anwendet, brechen die Klemmen oft ab oder werden verbogen und sind dadurch unbrauchbar.
Bild 12.2. Rohbaukarosserie
Bild 12.3. Zuggriff für Türschloss ausbauen
Bild 12.4. Türverkleidung abnehmen - Türverkleidung abnehmen
12.2.2. Türaußengriff ab- und anbauen
Arbeitsgänge:
- Türinnenverkleidung nach Abschn. 12.2.1. abnehmen.
- Zwei Muttern (SW8) für die Türgriffbefestigung abschrauben. Die Muttern befinden sich an der Innenseite der Türaußenhaut (Bild 12.5).
- Türgriff abnehmen. Dabei auf die beiden Gummiunterlagen achten; nicht beschädigen.
Der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge des Ausbaus. Dabei ist folgendes zu beachten:
- Beim Einbau des Griffes dürfen die Gummiunterlagen nicht vergessen werden, da sonst beim Anziehen des Türgriffes Lackschäden entstehen können.
- Nach dem Einbau eines neuen Griffes muss der Betätigungsknopf auf die richtige Länge eingestellt werden. Das geschieht wie folgt:
- Kontermutter (SW8) am Betätigungsstift lösen (Bild 12.6)
- Betätigungsstift so weit heraus- oder hineinschrauben, bis das Spiel zwischen dem Betätigungsstift und dem Betätigungshebel am Türschloss etwa 1 mm beträgt
- Kontermutter festziehen.
Bild 12.5. Befestigungsmuttern für den Türgriff
Bild 12.6. Türschloss- Betätigungsstift
12.2.3. Türschloss aus- und einbauen
Werkzeuge: Mittlerer Schraubendreher und Kreuzschlitzschraubendreher (für ältere Ausführungen).
Arbeitsgänge:
- Türverkleidung nach Abschn. 12.2.1. abnehmen.
- Seil für die innere Türschlossbetätigung aushängen.
- Vier Schlitz- bzw. Kreuzschlitzschrauben (Bild 12.7) mit einem Schraubendreher her- ausschrauben.
- Türschloss aus dem Türrahmen herausnehmen.
Der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge des Ausbaus.
Beachten: Über den Seilzug für die Türschlossbetätigung von innen sollte ein Isolierschlauch gezogen werden, damit der Seilzug beim Anschlagen an denFensterkurbelmechanismus keine Geräusche verursacht.
12.2.4. Tür aus- und einbauen
Arbeitsgänge:
- Tür öffnen.
- Gelenkschraube (SW8 oder SW 10) für Türhaltebüge! abschrauben (Bild 12.8).
- Beide Gewindestifte für Scharnierbolzen mit einem kleinen Schraubendreher aus den Scharnieren herausschrauben (Bild 12.9). (Ab Januar 1972 wurde der Scharnierbolzen durch eine Spannhülse ersetzt. Der Gewindestift entfällt bei dieser Ausführung.)
- Scharnierbolzen mit Dorn und Hammer von oben nach unten aus dem Scharnier herausschlagen.
Bild 12.8. Türhaltebügel von der Karosserie lösen
Bild 12.9. Gewindestift des Scharnierbolzens herausschrauben
Beachten: Beim Herausschlagen der Scharnierbolzen sollte die Tür möglichst von einer zweiten Person gehalten werden. Wenn die Tür herausfällt, können Beschädigungen an der Tür und an den Scharnieren eintreten. - Tür abnehmen und absetzen.
Der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge des Ausbaus, Dabei ist folgendes zu beachten:
- Bevor die Türen eingebaut werden, sind die Scharniere und Bolzen auf Verschleiß zu untersuchen. Verschlissene Scharniergelenke sind auszuwechseln.
- Beim Einschlagen der Gelenkbolzen ist darauf zu achten, dass im eingeschlagenen Zustand die Ansenkungen im Bolzen mit den Gewindebohrungen in den Scharnieren übereinstimmen.
- Die Türen lassen sich in waagerechter und senkrechter Richtung nur geringfügig nachrichten. Macht sich eine Korrektur notwendig, können unter die Scharniere dünne Bleche beigelegt oder die Löcher in den Scharnieren nachgefeilt werden.
12.2.5. Türschließkeil nachstellen
Werkzeug: Mittlerer Schraubendreher.
Arbeitsgänge:
- Befestigungsschrauben für Schließkeil mit einem Schraubendreher lösen (Bild 12.10; seit Juli 1974 nur drei Befestigungsschrauben).
- Den Schließkeil etwas zum Wageninneren verschieben.
- Schrauben für Schließkeil festziehen.
- Kontrollieren, ob die Tür gut schließt.
Bild 12.10. Schließkeil mit Schlitzschrauben befestigt
Seit Juli 1974 werden nur noch die drei gekennzeichneten Befestigungsschrauben eingesetzt
Beachten: