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Trabantszene

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Nachrichten frisch aus der Szene

Das 'Aus' der Rennpappe

2007-04-06 17:09:14 Geändert: 2008-09-04 17:44:06 (5) (Gelesen: 22690)
Das Aus der Rennpappe

Ohne Umweltplakette droht den DDR-Kultautos bald ein Fahrverbot oder die Verschrottung

Unlängst gab es einen Artikel in einer sächsischen Zeitung, der den schreierischen Titel trägt: "Droht der Rennpappe das Aus?". Grund sei ein Fahrverbot für die Kultpappe auf Grund der verordneten Umweltplakette. Trabifans in ganz Deutschland seien besorgt. In ganz Deutschland? Nein, ganz im Osten gibt es ein kleines Dorf, in dem der Aufstand geprobt wird...

Nicht ganz so, wie eben beschrieben, ist es tatsächlich. Das Dorf ist eher eine Stadt und es ist kein Aufstand, sondern echte Besorgnis. Wie soll es weitergehen nach der Feinstaubverordnung? Was wird aus den vielen Trabis, die heute noch auf Deutschlands Straßen unterwegs sind? Rund 18.000 sind es nach Aussage des Kraftfahrtbundesamtes in Sachsen und hier trifft es die Fans besonders hart, denn hier ist die Trabiszene noch besonders aktiv. Ausnahmen von der Feinstaubverordnung ("Verordnung zur Kennzeichnung schadstoffarmer Fahrzeige") sind bisher nicht vorgesehen und viele Trabibesitzer hoffen, dass in dieser Sache noch nicht das letzte Wort gesprochen worden ist. Mache berufliche Existenz ist schließlich von dem Fahrverbot betroffen, so zum Beispiel die Trabi-Safari in Dresden, wo voraussichtlich ab dem 1. Januar 2008 Umweltzonen eingerichtet werden, wie in so vielen anderen Städten auch.

Mit seinen 26 PS gehört er nicht grade zu den Flitzern und bei Tempo 100 ist eine Unterhaltung kaum mehr möglich. Auch hinterlässt sein Benzin-Öl-Gemisch eine 2-Takt-typische Abgasfahne. Dennoch wird die Rennpappe auch heute noch geliebt, gehegt und gepflegt. Trabi-Fahren ist heute Kult und viele kluge Köpfe machen sich Gedanken darüber, wie er weiterleben kann. Herausgekommen sind bis heute einige Lösungen. WIe zum Beispiel der Umbau auf Viertakt-Motor, was allerdings die kostspieligste Methode ist. Um den Trabi ein Saubermann.Profil zu verpassen, geht es allerdings auch billiger. Vielleicht mit einem Kat für Zweitakter? Den gibt es tatsächlich, allerdings wird der steuerlich nicht anerkannt und seine Wirkung wird oft bezweifelt. Eine viel versprechende Lösung ist der Umbau auf eine neue Zündung, der MBZA. Die Abgasfahne ist nach einem Umbau kaum noch zu sehen und es riecht auch nicht mehr so stark nach Zweitakter.

Eine weitere Möglichkeit ist eher nichttechnischer Natur. Eine Ausnahmeregelung für Oldtimer-Fahrzeuge, also für Fahrzeuge, die ein H-Kennzeichen haben. Das allerdings gibt es nur bei Fahrzeugen, die 30 Jahre oder älter sind und darunter fallen nicht die vielen Young-Timer. Das sind die Fahrzeuge, die noch keine 30 Jahre alt sind, den technischen Standards von heute allerdings nicht genügen. Was aber unterscheidet den 30 Jahre alten Trabant von 1966 von einem, der erst 1988 gebaut wurde? Nicht viel. Damals wie heute wurde annähernd das gleiche Antriebsaggregat verbaut. Als Fazit muss also festgehalten werden, dass diese Problematik nicht bis ins letzte Detail durchdacht wurde. Es mutet zudem eher seltsam an, dass ein Trabant in die selbe Klasse eingestuft wird, wie ein älteres Dieselfahrzeug, welches tatsächlich Feinstaub produziert - ganz im Gegensatz zu einem Trabant.

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